Der Absolutismus des preußischen Königshauses der Hohenzollern war in vieler Hinsicht beispielhaft. Der innere Staatsausbau wurde konsequent und zielstrebig vorangetrieben. Von der Position eines unbedeutenden Fürstentums entwickelte sich Preußen über zwei Jahrhunderte hinweg zu einer mitteleuropäischen Führungsmacht.
Friedrich II. hatte klar umrissene Ansichten, was die Stellung seiner Untertanen betraf. Darin war die tragende Stellung des Adels im Staatsgefüge der Kern seines Staatsverständnisses . Um diesem Anspruch nachzukommen erhielt der Adel alle Privilegien, die dessen herausragende Stellung noch unterstrichen. Diese besonderen Rechte umfassten unter anderem die Steuerfreiheit, Militärdienst im Offizierspatent, ministeriale und bürokratische Amtsträgerschaften und verschiedenes mehr. All dies führte zu einer besonderen Identifikation des Adels mit dem Staat.
Der eigentlichen Träger des Staates war aber die Landbevölkerung. Diese musste mit ihren Steuerabgaben und der Erzeugung eines Mehrwertes durch ihre produktive Tätigkeit die monetären Bedürfnisse des Staatsapparates befriedigen und die entstehenden Pflichten und Lasten des Staatsausbaus tragen. Inwieweit Friedrich II. diese wichtige Rolle der Landbevölkerung und insbesondere der Bauernschaft bewertete, und ob es Bemühungen des preußischen Absolutismus gab, die Lage der Bauern zu verbessern, sollen die folgenden Ausführungen versuchen zu erkunden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ziele Friedrichs II.
- Absolutismus und Agrargesellschaft
- Die Gutsherrschaft als vorherrschendes Wirtschaftssystem
- Der königliche Einfluss auf die Domänenwirtschaft.
- Der Bauernstand als Träger des Staates..
- Die Gemeinde als bäuerlicher Interessenverband.
- Zusammenfassung....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Landwirtschaftspolitik Friedrichs II. in den ostelbischen Gebieten Preußens. Sie untersucht das Verhältnis des „aufgeklärten“ Herrschers zu den Lebensverhältnissen seiner Untertanen, insbesondere der Bauern, und analysiert den Einfluss des preußischen Absolutismus auf die Agrargesellschaft.
- Die Rolle des Adels im preußischen Staatsgefüge
- Der Einfluss des Absolutismus auf die Agrargesellschaft
- Die Bedeutung der Gutsherrschaft als Wirtschaftssystem
- Die Lage der Bauern im 18. Jahrhundert
- Die Ziele und Maßnahmen der Landwirtschaftspolitik Friedrichs II.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die wichtigsten Fragestellungen dar. Es wird der historische Kontext des preußischen Absolutismus unter Friedrich II. erläutert und die besondere Rolle des Adels und der Landbevölkerung im Staatsgefüge hervorgehoben.
- Die Ziele Friedrichs II.: Hier werden die Ziele der Landwirtschaftspolitik Friedrichs II. beleuchtet. Es werden die wichtigsten Maßnahmen zur Kolonisation der dünnbesiedelten Provinzen und zur Gestaltung einer aktiven Agrarpolitik vorgestellt, die die Entwicklung der Landeskultur, die Erleichterung der bäuerlichen Lasten und die Sicherung der zahlenmäßigen Substanz des Bauernstandes zum Ziel hatten.
- Absolutismus und Agrargesellschaft: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Verhältnis zwischen dem preußischen Absolutismus und der Agrargesellschaft. Es wird die Bedeutung der Landwirtschaft als Haupterwerbsquelle in Preußen und die überwiegende lokale Herrschaft des adeligen Gutsherrschaftssystems beleuchtet. Außerdem werden die Privilegien des Adels und die Rolle des Militärs im preußischen Staatsgefüge analysiert.
- Die Gutsherrschaft als vorherrschendes Wirtschaftssystem: Dieses Kapitel untersucht die Gutsherrschaft als das dominierende Wirtschaftssystem in Preußen. Es werden die Machtbefugnisse und Rechte der Gutsherrschaft, die Patrimonialgerichtsbarkeit und die Leibeigenschaft der Bauern hervorgehoben.
- Der königliche Einfluss auf die Domänenwirtschaft: In diesem Kapitel wird der Einfluss des preußischen Königs auf die Domänenwirtschaft analysiert. Es werden die Maßnahmen der Landwirtschaftspolitik vorgestellt, die auf eine Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion und die Steigerung des Ertrags abzielten.
- Der Bauernstand als Träger des Staates: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Bauernstandes als Träger des preußischen Staates. Es werden die Leistungen der Bauern in Bezug auf Steuerabgaben und Rekrutierung für den Militärdienst dargestellt.
- Die Gemeinde als bäuerlicher Interessenverband: Dieses Kapitel analysiert die Rolle der Gemeinde als bäuerlicher Interessenverband. Es werden die Aufgaben und Funktionen der Gemeinde in Bezug auf die Verwaltung der bäuerlichen Interessen und die Vertretung der Interessen der Bauern gegenüber der Gutsherrschaft und dem Staat untersucht.
Schlüsselwörter
Preußischer Absolutismus, Friedrich II., Landwirtschaftspolitik, Agrargesellschaft, Gutsherrschaft, Leibeigenschaft, Bauernstand, Gemeinde, Domänenwirtschaft, Kolonisation, Steuerabgaben, Militärdienst.
- Citation du texte
- Urs Zelle (Auteur), 1996, Der preußische Staat und die Landwirtschaftspolitik in den ostelbischen Gebieten unter Friedrich II., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370254