Grundsätzlich identifiziert sich der deutsche Bürger mit den Werten Würde oder Ehre und strebt nach Anerkennung. Wenn man jedoch fragt, was Würde oder Ehre eigentlich konkret bedeuten, stellt dies einen vor eine Aufgabe, die zunächst nicht leicht zu lösen ist. Das hängt einerseits damit zusammen, das solche Begriffe ein Phänomen repräsentieren, der körperlos scheint und eher geistig fassbar wirkt und andererseits damit, dass sich eben solche Begriffe mit Werten befassen, die zunächst aus der Mitte der Gesellschaft heraus entstehen und folglich mit der Zeit gehen. Also entsprechen die Begriffe der Würde oder Ehre aus der Antike oder dem Mittelalter in ihrer Bedeutung eben nicht zwangsweise dem heutigen Verständnis.
Der Verfasser nimmt sich in seiner Ausarbeitung der Aufgabe an, sich möglichen Bedeutungen anzunähern und die Probleme der modernen (20. Jahrhundert) Diskussion darzustellen. Zunächst wird der Diskurs um den Begriff Würde dargestellt, danach der Unterschied zwischen Würde, Ehre und Ansehen diskutiert und zuletzt die Bedeutung von Würde und Ehre für die Rechtsprechung beschrieben. Außerdem soll der Umgang der Rechtsprechung mit Ehre auf Basis zweier Beispiele dargestellt werden. Insbesondere Personen der Legislative wie Richter werden vor die Herausforderung gestellt, klare und möglichst allgemeingültige Definitionen für Begriffe zu finden. Verschiedene Auslegungen der Würde des Menschen könnten zu Missverständnissen in der Rechtsprechung führen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Würde des Menschen
- Historie der Würde des Menschen
- Menschenwürde nach Prof. Dr. Josef Wetz
- Menschenwürde nach Prof. Dr. Jörg Hardy
- Menschenwürde nach Prof. Dr. Ralf Stoecker
- Gegenüberstellung
- Ehre, Ansehen, Würde
- Ehre ein obsoletes Konstrukt?
- Ansehen und Anerkennung
- Überschneidung und Abgrenzung
- Der Umgang der Rechtsprechung mit Würde, Ehre
- Die Würde des Menschen nach gesetzlicher Kommentierung
- Die Ehre nach der Rechtsprechung
- Der Ehrenmord
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung befasst sich mit der begrifflichen und philosophischen Differenzierung von Würde, Ehre und Ansehen und untersucht deren Bedeutung in der modernen Diskussion. Sie analysiert die historische Entwicklung des Würdeverständnisses, setzt sich mit unterschiedlichen Interpretationen der Würde auseinander und beleuchtet die Relevanz dieser Begriffe für die Rechtsprechung. Die Arbeit stellt zudem den Umgang der Rechtsprechung mit Ehre anhand von Beispielen dar.
- Die historische Entwicklung des Würdeverständnisses
- Die Bedeutung von Würde, Ehre und Ansehen in der heutigen Gesellschaft
- Die Relevanz von Würde und Ehre für die Rechtsprechung
- Der Umgang der Rechtsprechung mit Ehre anhand von Beispielen
- Die Herausforderungen der Definition von Würde und Ehre in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung erläutert die Bedeutung des Grundgesetzes und stellt den Wert der Menschenwürde in den Vordergrund. Sie führt in die Problematik der Begriffe Würde und Ehre ein, die sich durch ihre zeitliche Entwicklung und ihre nicht immer eindeutige Definition auszeichnen. Die Arbeit verfolgt das Ziel, verschiedene Bedeutungen und Herausforderungen in der Diskussion um Würde und Ehre zu beleuchten.
Die Würde des Menschen
Dieses Kapitel erforscht die Geschichte des Begriffs „Würde“. Es werden verschiedene Ansätze zur Interpretation der Würde dargestellt, darunter die Sichtweisen von Josef Wetz, Jörg Hardy und Ralf Stoecker. Die Kapitel analysieren, wie sich das Verständnis der Würde über die Zeit entwickelt hat und beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf die Frage, ob die Würde ein Wesensmerkmal oder ein Gestaltungsauftrag ist.
Ehre, Ansehen, Würde
Das Kapitel setzt sich mit den Begriffen Ehre und Ansehen auseinander. Es hinterfragt, ob Ehre ein überholtes Konzept ist und beleuchtet den Zusammenhang von Ansehen und Anerkennung. Zudem untersucht das Kapitel Überschneidungen und Abgrenzungen zwischen den Begriffen Ehre, Ansehen und Würde.
Der Umgang der Rechtsprechung mit Würde, Ehre
Dieses Kapitel behandelt die Relevanz von Würde und Ehre für die Rechtsprechung. Es untersucht, wie die Würde des Menschen in der rechtlichen Kommentierung des Grundgesetzes behandelt wird und analysiert die Rechtsprechung im Hinblick auf den Begriff „Ehre“. Der Umgang der Rechtsprechung mit Ehre wird anhand von Beispielen, insbesondere des Ehrenmords, veranschaulicht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Begriffe Würde, Ehre und Ansehen und untersucht deren Bedeutung und Anwendung in der Rechtsprechung. Themenschwerpunkte sind die historische Entwicklung des Würdeverständnisses, die Differenzierung von Würde, Ehre und Ansehen, sowie die Rolle dieser Begriffe in der Rechtspraxis.
- Arbeit zitieren
- Christoph Schmitz (Autor:in), 2015, Würde, Ehre und Ansehen. Eine begriffliche und philosophische Differenzierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370268