Diese Arbeit bietet eine kurze Zusammenfassung des neunten Kapitels von Alfarabis Kommentar zur "Peri Hermeneias". In dieser Schrift, auch unter dem deutschen Titel der (aristotelischen) Hermeneutik oder dem lateinischen De Interpretatione bekannt, befasst sich Aristoteles (ca. 384 – 322 v. Chr.) mit der logischen Struktur von Semantik und Syntax sprachlicher Aussagen.
Der folgende Text liefert eine interpretative Zusammenfassung des neunten Kapitels dieses Werkes, in welchem sich der Philosoph nach der Analyse kontradiktorisch entgegengesetzter Behauptungen im voran gegangenen Kapitel nun mit deren Wahrheitsgehalt sowie dessen Bestimmung auseinander setzt. Besonders berücksichtigt wird dabei die sog. Kontingenz einer getätigten Aussage in Abhängigkeit ihrer Zeitlichkeit, sprich der sprachlich-temporären Einordnung der Möglichkeiten in die verschiedenen Zeitformen – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Damit ist der Zeitraum gemeint, in welchem die Teile eines kontradiktorischen Aussagepaares aufgrund der Vielzahl potenziell eintreffender Möglichkeiten weder als wahr noch als falsch bestimmt werden kann, weil eine solche Festlegung erst nach dem Eintreffen bzw. Nicht-Eintreffen eines gewissen Ereignisses oder Sachverhaltes, über das oder den eine Aussage getroffen wurde, gemacht werden kann; im Verlauf des folgenden Absatzes wird dieses Phänomen noch genauer erläutert. Bevor jedoch auf die Kontingenz eingegangen und das Kapitel interpretiert wird, muss im Vorfeld noch der Unterschied zwischen kontradiktorischen und konträren Aussagen bestimmt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Wahrheitswert kontradiktorischer Aussagen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem neunten Kapitel von Aristoteles' Peri Hermeneias, welches sich mit dem Wahrheitsgehalt kontradiktorischer Aussagen beschäftigt. Dabei liegt der Fokus auf der Kontingenz von Aussagen in Abhängigkeit ihrer Zeitlichkeit und der Frage, wie die Wahrheit einer Aussage in Bezug auf vergangene, gegenwärtige und zukünftige Ereignisse bestimmt werden kann.
- Analyse der logischen Struktur von Semantik und Syntax sprachlicher Aussagen
- Untersuchung des Wahrheitswertes kontradiktorischer Aussagen
- Bedeutung der Zeitlichkeit für die Bestimmung des Wahrheitsgehaltes von Aussagen
- Unterscheidung zwischen konträren und kontradiktorischen Aussagen
- Analyse der Kontingenz von Zukunftsaussagen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text stellt das neunte Kapitel von Aristoteles' Peri Hermeneias vor und erläutert den Inhalt des Kapitels. Im Mittelpunkt stehen die kontradiktorisch entgegengesetzten Behauptungen und deren Wahrheitsgehalt, insbesondere in Bezug auf ihre Zeitlichkeit.
Der Wahrheitswert kontradiktorischer Aussagen
Dieser Abschnitt definiert und erklärt den Unterschied zwischen konträren und kontradiktorischen Aussagepaaren anhand eines Beispiels. Es wird hervorgehoben, dass bei kontradiktorischen Aussagen eine der beiden Behauptungen notwendigerweise wahr sein muss, während die andere falsch ist.
Der Text untersucht anschließend den Einfluss der sprachlichen Zeitformen (Tempi) auf die Chancen der Bewahrheitung kontradiktorischer Aussagen. Es wird deutlich, dass Aussagen über die Vergangenheit und Gegenwart eindeutiger zu beurteilen sind als Aussagen über die Zukunft, da diese bis zum Eintreffen des beschriebenen Ereignisses vage und ungewiss bleiben.
Schlüsselwörter
Der Text beschäftigt sich mit Themen wie kontradiktorischen Aussagen, Wahrheitsgehalt, Zeitlichkeit, Tempi, Kontingenz, Semantik, Syntax, Peri Hermeneias, Aristoteles, konträre Aussagen, Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.
- Quote paper
- Bennet Ludwig (Author), 2016, Wahrheit und Zeit. Das neunte Kapitel der "Peri Hermeneias" ("De Interpretatione") von Aristoteles, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370568