Unsere heutige Gesellschaft befindet sich in einer Zeit in der bestimmte Gruppierungen, Handlungen und Geschehnisse vorurteilsbehaftet sind. Obwohl wir in einer scheinbar offenen multikulturellen Welt leben, stehen wir uns durch unsere angeborenen menschlichen Eigenschaften wie Egoismus, Einseitigkeit und Behäbigkeit oft selbst unbewusst oder auch bewusst für einen offenen gesellschaftlichen Blick im Weg. Dies kann sich offensichtlich durch Handlungen und Gesten, aber auch durch sprachliches Handeln widerspiegeln. Die Diskriminierung einer Person oder Gruppe wird oft nicht bewusst wahrgenommen. Durch einzelne Worte und Sprachmuster lassen wir uns dazu verleiten, zu kategorisieren, zu bewerten und zu verurteilen. Dies liegt in unserer menschlichen Struktur. Die Auswirkung einzelner Worte zeigt sich dabei nicht sofort, sondern offenbart sein Potenzial meist erst nach geraumer Zeit, wenn das gesprochene Wort schon lange verhallt ist. Diesen Aspekt nimmt Klemperer in seinem Zitat auf und regt somit zum Nachdenken an. Sprache spielt eine entscheidende Rolle in unserem Umgang mit anderen Menschen. Sie dient der Kommunikation, ohne derer unser Leben kaum vorstellbar erscheint. Sind wir uns bewusst über die geheime Botschaft unserer Worte? Viel zu oft werden umgangssprachlich im Alltag Wörter verwendet, deren versteckte Bedeutung dazu geeignet sind zu diskriminieren, ohne dass wir es merken und erkennen.
Diese Arbeit beschäftigt sich demnach mit der Frage, wie Sprache dazu geeignet sein kann, zu diskriminieren. Dabei soll zu Beginn eine kurze Definition zum Begriff Diskriminierung gegeben werden. Anschließend werden bestimmte sprachliche Mittel aufgezeigt, welche in diskriminierender Absicht verwendet werden können. Im Anschluss daran stellt sich die Frage welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, um diskriminierendes Sprechen überhaupt zu erkennen? Um die Frage, wie Worte verletzende Wirkung durch unbewusste oder bewusste Sprache haben können, wird als Untersuchungsgegenstand der Text von Gerhard Polt Herr Tschabobo herangezogen. Anhand von Textbeispielen werden die verschiedenen Dimensionen und Funktionen sozialer Diskriminierung in der Sprache aufgezeigt und dargestellt. Abschließend soll ein Fazit über die gewonnen Erkenntnisse gezogen werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Definition Diskriminierung
- III. Untersuchungsgegenstand sozialer Diskriminierung nach C. F. Graumann und M. Wintermantel
- 1. Sprache im Fokus diskriminierender Wirkung
- 2. Das Individuum im Fokus diskriminierender Wirkung
- IV. Soziale Diskriminierung - eine Untersuchung anhand des Textes „Herr Tschabobo“ von Gerhard Polt
- 1. Die Szene
- 2. Sprachliche Mittel sozialer Diskriminierung am Textbeispiel
- 3. Analyse einzelner auffälliger Phasen der Szene
- 3.1. Die Anfangsszene
- 3.2. Die Sprecher
- 3.3. Die Minderheit
- V. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, wie Sprache als Mittel sozialer Diskriminierung eingesetzt werden kann. Sie beleuchtet die Definition des Begriffs „Diskriminierung“ und analysiert sprachliche Mittel, die in diskriminierender Absicht verwendet werden. Darüber hinaus untersucht sie den Text „Herr Tschabobo“ von Gerhard Polt, um die verschiedenen Dimensionen und Funktionen sozialer Diskriminierung in der Sprache aufzuzeigen.
- Definition und Begriffsgeschichte der Diskriminierung
- Sprachliche Mittel und Strategien sozialer Diskriminierung
- Analyse von Textbeispielen im Hinblick auf sprachliche Diskriminierung
- Die Rolle von Vorurteilen und Stereotypen in der Sprache
- Die Bedeutung der Sprache für die Bewusstmachung und Bekämpfung sozialer Diskriminierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel I: Einleitung: In der Einleitung wird die These aufgestellt, dass Sprache ein mächtiges Werkzeug zur Diskriminierung sein kann und dass diese Diskriminierung oft unbewusst geschieht. Die Arbeit fokussiert sich auf die Frage, wie Sprache zu diskriminieren vermag, und kündigt die Analyse von Textbeispielen aus dem Werk von Gerhard Polt an.
- Kapitel II: Definition Diskriminierung: Dieses Kapitel erläutert den Ursprung und die Bedeutung des Begriffs "Diskriminierung" und zeigt auf, wie er sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Die Autoren betonen, dass Diskriminierung nicht notwendigerweise böswillig ist, sondern oft aus natürlichen, kognitiven Prozessen resultiert.
- Kapitel III: Untersuchungsgegenstand sozialer Diskriminierung nach C. F. Graumann und M. Wintermantel: In diesem Kapitel wird die theoretische Basis für die Analyse sozialer Diskriminierung gelegt. Die Autoren stellen fest, dass Sprache ein wichtiger Aspekt sozialer Diskriminierung ist, aber auch selbst ein komplexer Untersuchungsgegenstand. Sie kritisieren die enge Verknüpfung von Sprache mit Stereotypen und Vorurteilen.
- Kapitel IV: Soziale Diskriminierung - eine Untersuchung anhand des Textes „Herr Tschabobo“ von Gerhard Polt: Dieses Kapitel analysiert den Text „Herr Tschabobo“ im Hinblick auf sprachliche Mittel sozialer Diskriminierung. Es werden die verschiedenen Dimensionen und Funktionen der Diskriminierung in der Sprache anhand von Textbeispielen aufgezeigt. Die Analyse fokussiert auf die Anfangsszene, die Sprecher und die Darstellung der Minderheit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Diskriminierung, Sprache, soziale Diskriminierung, sprachliche Mittel der Diskriminierung, Textanalyse, Vorurteile, Stereotype, Gerhard Polt, „Herr Tschabobo“, „Da schau her“. Die Arbeit untersucht die unterschiedlichen Dimensionen und Funktionen sozialer Diskriminierung in der Sprache und analysiert die Rolle von Sprache als Mittel der Exklusion und Benachteiligung.
- Arbeit zitieren
- Sandra Ebihu (Autor:in), 2015, Können Worte verletzen? Sprache als Mittel sozialer Diskriminierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370621