Im Laufe dieser Hausarbeit sollen Parallelen zwischen den modernen staatstragenden Haltungen und der klassischen Staatsphilosophie von Thomas Hobbes aufgezeigt werden. Dazu wird im ersten Teil Hobbes' Staatsphilosophie erläutert. Das Hauptaugenmerk wird in den verschiedenen Unterkapiteln auf die wesentlichen, elementaren Merkmale seiner Theorie gelegt. Dazu wird in Kapitel 2.1 der Naturzustand beschrieben, woraufhin der Gesellschaftsvertrag in Kapitel 2.2 erläutert wird. Das letzte Unterkapitel, Kapitel 2.3, befasst sich mit der Funktion des Staates und der Rolle des Leviathans, der als allmächtige Instanz über der Gesellschaft steht.
Um den Bogen zur aktuellen politikwissenschaftlichen Debatte zu schlagen wird in Kapitel 3 zuerst einmal der Begriff „Neue Kriege“, den Mary Kaldor prägte, skizziert. In Kapitel 3.2 werden Kaldors und Münklers politikwissenschaftliche Beiträge bezüglich aktueller und moderner Staatenbildung diskutiert. Vor allem der Einfluss der asymmetrischen Kriege, deren Schauplätze oft Nationen sind, die einen Sturz der Regierung erfuhren, wird beleuchtet. Des Weiteren sollen Begriffe wie „fail-state-building“ und Völkerrechtsverletzung zum Verständnis der heutigen politikwissenschaftlichen Diskussion beitragen.
In Kapitel 3.3 wird schließlich die Leitfrage der Hausarbeit beantwortet: Inwiefern gibt es Parallelen zwischen Hobbes' klassischer Staatsphilosophie zu den modernen staatstragenden Haltungen von beispielsweise Kaldor und Münkler? Hier werden aktuelle anarchische Räume in mehr oder weniger regierungslosen Gesellschaften mit dem hobbesschen Naturzustand in Bezug gebracht. Darüber hinaus wird der Fragestellung nachgegangen, ob eine Hegemonialmacht wie die USA dazu in der Lage wäre einen Welt-Gesellschaftsvertrag nach dem Vorbild von Hobbes zu erfüllen oder ob die klassische Staatsphilosophie von Hobbes als alter Hut ad acta gelegt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE STAATSPHILOSOPHIE DES THOMAS HOBBES
- DER NATURZUSTAND
- DER GESELLSCHAFTSVERTRAG
- DER STAAT
- PARALLELEN ZWISCHEN HOBBES STAATSPHILOSOPHIE UND MODERNEN STAATSTRAGENDEN HALTUNGEN
- DER BEGRIFF,,NEUE KRIEGE"
- NEUE STAATSTRAGENDE HALTUNGEN
- PARALLELEN VON HOBBES STAATSTHEORIE ZUR MODERNEN HALTUNG DER,, NEUEN KRIEGE"
- SCHLUSSBEMERKUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Analyse der Parallelen zwischen der Staatsphilosophie des Thomas Hobbes und den modernen staatstragenden Haltungen im Kontext der „Neuen Kriege“. Die Arbeit untersucht, inwieweit Hobbes' klassisches Modell des Gesellschaftsvertrags und der absoluten Souveränität zur Erklärung aktueller Herausforderungen wie „failed state building“ und der asymmetrischen Kriegsführung relevant ist.
- Die Staatsphilosophie des Thomas Hobbes und insbesondere sein Konzept des Naturzustands
- Die Entstehung des Gesellschaftsvertrags und die Rolle des Leviathan als garant für Sicherheit und Ordnung
- Die Parallelen zwischen Hobbes' Staatsphilosophie und den „Neuen Kriegen“ im Kontext der aktuellen politikwissenschaftlichen Debatte
- Die Relevanz von Hobbes' Werk für die Analyse von „failed states“ und der Suche nach neuen staatstragenden Modellen
- Die Frage, ob eine Hegemonialmacht wie die USA in der Lage wäre, einen Welt-Gesellschaftsvertrag nach dem Vorbild von Hobbes zu erfüllen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel widmet sich der Staatsphilosophie des Thomas Hobbes und beleuchtet insbesondere sein Konzept des Naturzustands, das als Ausgangspunkt seiner vertragstheoretischen Argumentation gilt. Hobbes beschreibt den Naturzustand als einen Zustand, in dem die Menschen weder an Recht noch Unrecht gebunden sind, sondern allein nach ihren egoistischen Interessen streben. Dieser Zustand führt zu einem „bellum omnium contra omnes“, einem Krieg aller gegen alle.
Das dritte Kapitel untersucht die Parallelen zwischen Hobbes' Staatsphilosophie und den „Neuen Kriegen“, die im Zuge der aktuellen politischen Diskussionen um „failed state building“ und die Verbreitung asymmetrischer Konflikte relevant geworden sind. Die Arbeit diskutiert die Relevanz von Hobbes' Theorie für die Analyse dieser Phänomene und befasst sich mit der Frage, ob und inwieweit ein Modell wie das des Leviathan in der heutigen Welt noch realistisch ist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Staatsphilosophie des Thomas Hobbes, insbesondere im Kontext der „Neuen Kriege“, der staatstragenden Haltungen im 21. Jahrhundert und der Herausforderungen von „failed states“. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Naturzustand, Gesellschaftsvertrag, Leviathan, absolute Souveränität, Krieg aller gegen alle, Neue Kriege, asymmetrische Kriege, failed state building, Hegemonialmacht.
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- Martin Schnorr (Autor), 2016, "Neue Kriege", alter Hut? Parallelen zwischen Hobbes Staatsphilosophie und moderner staatstragender Haltung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370676