Zur Bekämpfung der Folgen der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise hat die EZB eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, welche die Wirtschaftslage im Euroraum stabilisieren sollten. Dabei spielte die Zinspolitik der EZB eine ausschlaggebende Rolle. In raschen Schritten verringerte die EZB die Leitzinsen und versorgte die Banken mit der notwendigen Liquidität, welche für einen längeren Zeitraum bereitgestellt wurde.
Somit bleibt die aktuelle Zinspolitik der EZB, welche durch weitere geldpolitische Maßnahmen verstärkt wird, eines der größten und gleichzeitig umstrittensten Themen in der Öffentlichkeit. Anfang 2015, als die größten Finanzinstitute im Euroraum ihre Bereitschaft erklärt haben, die negativen Einlagenzinsen an die Unternehmen weiterzuleiten, stellte sich für die Unternehmen die Frage künftiger Folgen der aktuellen Zinslage. Dabei handelt es sich in der Regel um die zu zahlenden Strafzinsen, welche abhängig von der Unternehmensgröße, unterschiedliche Ausmaße erreichen können und im Falle von Unternehmen aus dem KMU-Bereich wesentlich „schmerzhafter“ als bei den großen Firmenkunden empfunden werden.
Die Fokussierung auf die Problematik der Strafzinsen erlaubt jedoch die Betrachtung nur eines Bruchteils der Gesamtfolgen der Niedrigzinspolitik der EZB auf die Unternehmen und ermöglicht somit keine vollständige Einschätzung der Auswirkungen der Zinsen auf Nicht-Finanzinstitute. Diese kann mithilfe der Analyse der Allokation von intern generierten Mitteln, welche ein wichtiger Indikator des Unternehmenserfolgs sind, erreicht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Motivation
- Problemstellung
- Vorhandene Analysen im Bereich der Cash-Flow-Allokation
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Zins als wichtiges Mittel der Geldpolitik der EZB
- Transmissionsmechanismus der Zinsänderung
- Entwicklung der EZB-Leitzinsen in den letzten Jahren
- Das Phänomen des Negativzinses und seine Folgen für Finanzinstitute und Unternehmen
- Folgen der weltweiten Finanzkrise 2008 - 2009 für die europäische Wirtschaft
- Negativzins als Ergebnis der expansiven Geldpolitik der EZB
- Internationale Erfahrungen mit Negativzinsen - ausgewählte Länder
- Folgen des Niedrig-/Negativzinsumfeldes im Euroraum – aktuelle Situation
- Bedeutung der Cash-Flow-Allokation im Unternehmen
- Begriff des operativen Cash-Flows
- Allokation der Kapitalflüsse als Kernelement von Corporate Finance
- Einfluss der wirtschaftlichen Lage auf die Allokation der internen Zahlungsströme im Unternehmen
- Cash-Flow-Allokation der Unternehmen im Niedrigzinsumfeld
- Cash Management
- Flucht vor den Strafzinsen auf Spar- und Festgeldkonten
- Alternative Geldanlagemöglichkeiten
- Dividendenpolitik
- Investitionsaspekte
- Kapitalstrukturmanagement
- Reduzierung des Eigenkapitals durch Aktienrückkauf
- Fremdkapitalmanagement
- Weitere Aspekte der Allokation interner Zahlungsströme
- Zusammenfassung getroffener Annahmen
- Empirische Befunde der CF-Allokation im Euroraum in der Niedrigzinsphase
- Daten
- Variablen und die Methode
- Ergebnisse der Analyse
- Zusammensetzung der Variablen
- Cash-Flow-Allokation in der Eurozone - einzelne Jahre
- Negativzins - Chancen und Risiken für die Unternehmen in der Zukunft
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Master-Thesis untersucht den Einfluss der Niedrigzinsphase auf die Cash-Flow-Allokation von Unternehmen im Euroraum. Die Arbeit beleuchtet die Auswirkungen der expansiven Geldpolitik der EZB auf die Finanzmärkte und Unternehmen, insbesondere im Kontext der Cash-Flow-Allokation.
- Der Einfluss des Negativzinses auf das Verhalten von Unternehmen
- Die Auswirkungen der Niedrigzinsphase auf die Allokationsentscheidungen von Unternehmen
- Die Analyse der Cash-Flow-Allokationsmuster von Unternehmen im Euroraum
- Die Identifizierung von Chancen und Risiken für Unternehmen in einem Niedrigzinsumfeld
- Die Entwicklung von Empfehlungen für Unternehmen im Umgang mit der Niedrigzinsphase
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung, den Forschungsstand und die Zielsetzung der Arbeit darlegt. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen des Themas, einschließlich der Bedeutung des Zinses in der Geldpolitik der EZB, des Phänomens des Negativzinses und seiner Folgen für die Wirtschaft, sowie der Bedeutung der Cash-Flow-Allokation im Unternehmen. Kapitel 3 konzentriert sich auf die Cash-Flow-Allokation der Unternehmen im Niedrigzinsumfeld, indem es verschiedene Allokationsmöglichkeiten und deren Auswirkungen untersucht. Das Kapitel analysiert die Auswirkungen auf das Cash Management, die Dividendenpolitik, die Investitionsaspekte und das Kapitalstrukturmanagement.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss der europaweiten Niedrigzinsphase auf die Cash-Flow-Allokation von Unternehmen im Euroraum. Zu den wichtigsten Schlüsselbegriffen gehören Cash-Flow-Allokation, Niedrigzinsumfeld, Negativzins, Geldpolitik der EZB, Dividendenpolitik, Investitionsaspekte, Kapitalstrukturmanagement, Cash Management, Unternehmensfinanzierung, Finanzkrise 2008-2009, Europäische Wirtschaft, Unternehmensverhalten.
- Arbeit zitieren
- Alina Renkas (Autor:in), 2017, Einfluss der europaweiten Niedrigzinsphase auf die Cash-Flow-Allokation in Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370709