Die Frage nach der Willensfreiheit des Menschen ist alt und zugleich aktuell. Das Thema wurde schon in der antiken griechischen und römischen Philosophie sowie im Buddhismus und in der christlichen und islamischen Theologie behandelt. Aktuell ist das Thema, weil die Hirnforschung die Debatte über die Willensfreiheit neu entfacht hat.
Einige Forscher interpretieren die Forschungsergebnisse dahingehend, dass im menschlichen Hirn ablaufenden Prozesse nicht kontrollierbar sind und somit Willensfreiheit eine Illusion ist. „Der freie Wille ist eine Illusion. Eltern haften trotzdem für ihre Kinder!“, so oder ähnlich könnte der Titel einer Veranstaltung zum Thema Willensfreiheit lauten. Laut Geyer füllt das Thema Willensfreiheit mit Garantie die Säle (vgl. Geyer). In Deutschland gab es in den letzten Jahren eine leidenschaftlich geführte öffentliche Debatte über das Problem der Willensfreiheit (vgl. Metzinger). Dies wird in dem von Geyer 2004 veröffentlichtem Sammelband „Hirnforschung und Willensfreiheit – Zur Deutung der neusten Experimente“ deutlich. In diesem Band vertreten 30 Autoren ihre divergierten Meinungen über bestimmte Versuchsergebnisse. Ob das Werk eher zu Klarheit oder doch mehr zu Verwirrung geführt hat, bleibt fraglich. Daraus wird deutlich, dass es bisher keine einheitliche Lösung in Hinblick auf die Frage nach dem freien Willen des Menschen gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Verdacht eines Scheinbegriffs?
- Begriffsklärungen
- Begriffsklärung Willensfreiheit
- Begriffsklärung Scheinbegriff
- Willensfreiheit ein Scheinbegriff?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob „Willensfreiheit“ ein Scheinbegriff ist. Sie untersucht die philosophische Debatte um die Willensfreiheit und analysiert den Begriff „Scheinbegriff“ im Kontext der analytischen Philosophie. Ziel ist es, die verschiedenen Positionen und Argumente zu beleuchten und die zentrale Frage zu beantworten, ob der Begriff „Willensfreiheit“ im Sinne einer echten Freiheit des Menschen zu verstehen ist oder ob er lediglich ein Scheinbegriff ohne reale Entsprechung darstellt.
- Begriffsklärung von „Willensfreiheit“ und „Scheinbegriff“
- Analyse der philosophischen Debatte um die Willensfreiheit
- Untersuchung der Argumentation von Rudolf Carnap zur „Überwindung der Metaphysik“
- Diskussion der Beziehung zwischen Willensfreiheit und Determinismus
- Beantwortung der Frage, ob „Willensfreiheit“ tatsächlich ein Scheinbegriff ist.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Verdacht eines Scheinbegriffs?
Das erste Kapitel untersucht die Frage nach der Willensfreiheit als ein philosophisches Problem mit einer langen Geschichte. Es werden aktuelle Forschungsansätze aus der Hirnforschung vorgestellt, die die Debatte über die Willensfreiheit neu entfacht haben. Das Kapitel zeigt, dass die Frage nach dem freien Willen des Menschen bis heute ungeklärt ist und zu kontroversen Diskussionen führt.
2. Begriffsklärungen
2.1 Begriffsklärung Willensfreiheit
Der zweite Abschnitt befasst sich mit der Klärung des Begriffs „Willensfreiheit“. Es wird auf verschiedene Definitionen eingegangen, darunter die Unterscheidung zwischen Handlungsfreiheit und Willensfreiheit, sowie die Positionen von Harry G. Frankfurt und Immanuel Kant.
2.2 Begriffsklärung Scheinbegriff
Das Kapitel erläutert den Begriff „Scheinbegriff“ mit Bezug auf Rudolf Carnaps Werk „Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache“. Es werden Carnaps Kriterien für die Bedeutung von Wörtern und die Unterscheidung zwischen „Scheinsätzen“ und „echten Sätzen“ vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themen dieser Arbeit sind: Willensfreiheit, Scheinbegriff, Determinismus, Kompatibilismus, Analytische Philosophie, Rudolf Carnap, Erfahrungsbezug, logische Analyse der Sprache, Protokollsatz, Elementarsatz.
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- Anonym (Author), 2016, Ist "Willensfreiheit" ein Scheinbegriff?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370813