Aus ökonomischer Sicht ist es unabdingbar, das Versagen des Preisbildungsmechanismus zu korrigieren, was grundsätzlich sowohl durch die Preis- als auch durch die Mengensteuerung möglich ist. Da die vorliegenden Instrumente an unterschiedlichen Facetten des Preisbildungsmechanismus anknüpfen - was mit unterschiedlichen ökonomischen Effekten einhergehen kann - gilt im Rahmen der vorliegenden theoretischen Analyse der Preis- und Mengensteuerung zu untersuchen, welches marktbasiertes Instrument zur Korrektur emissionsbedingter externer Effekte geeigneter ist. Dabei sollen die Preis- und Mengensteuerung im Hinblick auf ihre Effizienz, dynamischen Anreizwirkung, ökologische Treffsicherheit, Wettbewerbsfähigkeit, Verteilungswirkung sowie politische Durchsetzbarkeit verglichen und anschließend die Frage beantwortet werden, welches Instrument zur Korrektur emissionsbedingter externer Effekte überlegener ist.
Nach dem die Notwendigkeit der wirtschaftspolitischen Intervention mittels der Preis- oder Mengensteuerung verdeutlicht wird, soll die Funktionsweise des Preis- und Mengenmecha-nismus in Grundzügen dargestellt werden. Anschließend erfolgt die ökonomische Analyse der beiden marktbasierten Instrumente anhand ausgewählter Kriterien. Bei dem Kriterium der Effizienz soll die Kosteneffizienz und die Pareto-Effizienz unter der Annahme des vollständigen Marktes überprüft werden, wobei im Anschluss die theoretischen Friktionen wie Unvollständigkeit der Information, Marktmacht, verzerrende Steuer und Problematik bei der Preisbildung der Inanspruchnahme der Umweltressourcen berücksichtigt werden. Bei dem Kriterium der dynamischen Anreizwirkung soll die Fähigkeit der Preis- und Mengensteuerung den umwelttechnischen Fortschritt zu induzieren, inspiziert werden, wobei bei dem Aspekt der ökologischen Treffsicherheit die Erreichung eines umweltpolitischen Ziels durch das jeweilige Instrument untersucht wird. Darauf folgend sollen die Preis- und Mengensteuerung im Hinblick auf ihre Verteilungswirkung analysiert und abschließend die Auswirkung auf die Wettbewerbsfähigkeit und die politische Durchsetzbarkeit der Instrumente überprüft werden.
In der vorliegenden ökonomischen Analyse sollen ausschließlich die Emissionssteuer und Emissionshandelssystem bei kostenloser Zuteilung und Auktionsverfahren betrachtet werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Wirtschaftspolitischer Handlungsbedarf
- 3. Preis- und Mengensteuerung
- 4. Bewertungskriterien
- 4.1 Effizienz
- 4.2 Dynamische Anreizwirkung
- 4.3 Ökologische Treffsicherheit
- 4.4 Verteilungswirkung
- 4.5 Wettbewerbsfähigkeit
- 4.6 Politische Durchsetzbarkeit
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der ökonomischen Analyse von Preis- und Mengensteuerung als Instrumente zur Korrektur emissionsbedingter externer Effekte. Ziel ist es, die beiden marktbasierten Instrumente im Hinblick auf ihre Effizienz, dynamische Anreizwirkung, ökologische Treffsicherheit, Wettbewerbsfähigkeit, Verteilungswirkung und politische Durchsetzbarkeit zu vergleichen und zu bewerten.
- Allokative Ineffizienz durch emissionsbedingte externe Effekte
- Funktion und Anwendung von Preis- und Mengensteuerung
- Ökonomische Analyse der beiden Instrumente anhand verschiedener Bewertungskriterien
- Vergleich der Effizienz, Anreizwirkung, Treffsicherheit, Verteilungswirkung und Durchsetzbarkeit
- Empfehlung für ein geeigneteres Instrument zur Korrektur von externen Effekten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der industriellen Produktion für die Wirtschaft und die damit verbundenen negativen externen Effekte. Die allokative Ineffizienz, die durch die Nicht-Berücksichtigung von Umweltkosten entsteht, führt zu einer Reduzierung der ökonomischen Wohlfahrt und beeinträchtigt die Lebensqualität. Der Autor stellt die Notwendigkeit der Korrektur des Marktversagens durch Preis- oder Mengensteuerung dar.
Kapitel 2 erläutert den wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf. Es wird das Modell des vollständigen Marktes vorgestellt und die Bedingungen für eine pareto-effiziente Allokation dargelegt. Die Inanspruchnahme von Umweltressourcen, die nicht im Preisbildungsmechanismus berücksichtigt wird, führt zu Ineffizienz und stellt einen Handlungsbedarf für wirtschaftspolitische Interventionen dar.
Kapitel 3 beschreibt die Funktionsweise der Preis- und Mengensteuerung. Die Emissionssteuer und das Emissionshandelssystem werden als konkrete Instrumente vorgestellt und in ihren Grundzügen erläutert.
Kapitel 4 analysiert die Preis- und Mengensteuerung anhand von ausgewählten Kriterien. Die Effizienz wird anhand von Kosteneffizienz und Pareto-Effizienz untersucht. Dabei werden theoretische Friktionen wie Informationsasymmetrien, Marktmacht und verzerrende Steuern berücksichtigt.
Die dynamische Anreizwirkung der beiden Instrumente wird in Bezug auf die Induktion umwelttechnischen Fortschritts betrachtet. Die ökologische Treffsicherheit wird anhand der Fähigkeit, ein umweltpolitisches Ziel zu erreichen, evaluiert.
Weiterhin werden die Verteilungswirkungen, die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit und die politische Durchsetzbarkeit der Instrumente beleuchtet.
Schlüsselwörter
Emissionsbedingte externe Effekte, Preis- und Mengensteuerung, Emissionssteuer, Emissionshandelssystem, Effizienz, dynamische Anreizwirkung, ökologische Treffsicherheit, Verteilungswirkung, Wettbewerbsfähigkeit, politische Durchsetzbarkeit, allokative Ineffizienz, Umweltkosten, Marktversagen, wirtschaftspolitische Intervention.
- Quote paper
- Dmytro Katerusha (Author), 2014, Ökonomische Analyse der Preis- und Mengensteuerung zur Korrektur emissionsbedingter externer Effekte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371183