Leseprobe
Die Nutzung Sozialer Netzwerke bildet in der heutigen Gesellschaft einen zentralen Aspekt, insbesondere für die Jugendlichen. Das Einstiegsalter der medialen Nutzer liegt bei 13 Jahren oder jünger. Soziale Netzwerke als Internetmedium und somit unter anderem auch „Facebook“ und „Instagram“ sind zwei der bekanntesten Netzwerke der heutigen Zeit. Kaum eine andere Errungenschaft der modernen Technik hat das Leben von Kindern und Jugendlichen so geprägt und verändert, wie die Sozialen Netzwerke. In diesem Essay möchte ich speziell auf das Netzwerk Facebook eingehen, welches den Alltag vieler Jugendlicher nahezu komplett bestimmt. Die Eltern bekommen davon häufig nichts oder nur einen sehr geringen Anteil mit, ob Verabredungen zum Fortgehen, dem Freund bzw. der Freundin, auf die man schon lange ein Auge geworfen hat, eine unmissverständliche Liebesnachricht posten oder das gemeinsame Lästern über unbeliebte Lehrer-fast jedes alltägliche Anliegen wird mittlerweile auch in den sozialen Netzwerken im Internet thematisiert und problematisch dargestellt. Dank moderner Smartphones können auch schon Kinder heute von überall und jederzeit ins Netz. Sie treffen dort in Chats oder Netzwerken ihre Klassenkameraden und Freunde. Doch wie wirken sich diese Veränderungen auf die Psyche bzw. auf die Entwicklung der Jugendlichen aus? Fachleute betonen, dass speziell das Tempo zugenommen hat, mit der Kinder und Jugendliche heute die Dinge in ihrem Alltag praktizieren. So passiert es des Öfteren, dass Beziehungen über das Internet bzw. über Facebook und Co. eingegangen und bei Bedarf gleich wieder beendet werden. Im Endeffekt reicht ein Klick, und man gilt laut Facebook für alle nachweislich wieder als „Single“. Natürlich gehört ein solches Austesten, besonders im interpersonellen Feld, zum Erwachsenwerden dazu, entgleisen sollte es jedoch nicht. Genau hier liegt bei vielen Jugendlichen die Problematik. Die Chancen sind exorbitant und somit werden sie auch oft ohne irgendwelche Grenzen zu setzen genutzt. Es fehlt Jugendlichen häufig ein fester Halt in ihrem Alltag. Orientierungspunkte und Strukturen an denen sie sich festhalten und Beispiele vorgelebt bekommen sind zu wenig vorhanden. Ebenso ist die Öffentlichkeit im Netz ein weiteres großes Problem. Nur die wenigsten Jugendlichen richten ihre Profile bei Facebook und Co. derart ein, dass sie nur von wenigen autorisierten Personen eingesehen und auch gelesen werden können. Trotzdem möchte man auch bei Personen, die man vielleicht nicht so gerne mag, mit den neuesten Selfies, einem neuen Smartphone oder neuen Sneakers Eindruck hinterlassen. Viele erkennen zu spät, dass sich daraus ein
Teufelskreis entwickeln kann. Leider häuften sich in den letzten Jahren die News, nach denen sich Jugendliche aufgrund von Mobbing und Hetzjagden im Netz, insbesondere in den sozialen Netzwerken nicht mehr anders zu helfen wussten und unter anderem auch Suizid begingen. Nun könnte man einwenden, dass hier insbesondere die Eltern versagt haben. Dies wäre allerdings zu einfach. Eltern bekommen heute durch die immer weiter fortschreitende Technik viel weniger von der Kommunikation ihrer Kinder mit, wodurch sich auch ein Eingreifen im Zweifelsfall sehr stark erschwert. Es ist daher sehr wichtig, dass Eltern immerwieder das Gespräch mit ihren Kindern suchen und mit gefühlvollem Vorgehen versuchen, Einblick in deren Alltag, insbesondere im Bereich der sozialen Netzwerke, zu gewinnen. Kein Kind bzw. Jugendlicher wird sofort freiwillig zugeben, im Internet von Gleichaltrigen gemobbt oder beleidigt zu werden. Sofern die Eltern jedoch mit dem nötigen Maß an Einfühlungsvermögen vorgehen, werden sie die entsprechenden Anzeichen dafür sicher bemerken.
Wie sozialisieren die Medien Jugendliche? Hierzu ist es wichtig Daten und Fakten eines Individuums, also seine Identität zu kennen.
„Wer bin ich?“, „Werwill ich mal sein?“
sind Fragen, die die heutigen Jugendlichen nicht gleichgültig lassen. Fragen, die jedoch schwer zu beantworten sind, in einer Gesellschaft mit unendlich vielen Optionen. Abhilfe schaffen hier die Sozialen Medien. Sie bieten Orientierung, inmitten einer unsicheren, facettenreichen Gesellschaft finden junge Menschen z.B. im TV, Werte und Rollenbilder, die sie umgehend aufnehmen und konvertieren. Gleichzeitig bietet das Netzwerk den Raum, sich selbst und seine Identität auszuprobieren. Was ist Identität? Und wie wird sie gebildet? Identität ist ein unter anderem ein Akt sozialer Konstruktion, hier wird die eigene Person odereine andere Person in einem Bedeutungsnetz erfasst. Die Frage nach der Identität hat eine allgemeingültige und eine kulturell-spezifische Auslegung. Es geht immer um die Generierung einer Passung zwischen dem subjektiven "Innen" und dem gesellschaftlichen "Außen", also um die Erzeugung einer individuell-sozialen Bestimmung. Die Bedingung zur individuellen Identitätskonstruktion verweist auf das menschliche Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit und auch Würdigung. Dies gibt dem Individuum eine sozial akzeptable Form der Befriedigung. Identität bildet somit ein selbstreflexives Scharnier zwischen dem Innen und dem Außen. Sie soll einerseits das beispiellose Individuelle, aber auch das sozial Erträgliche anschaulich machen. Deshalb stellt sie immer eine Kompromissbildung zwischen Eigensinn und Anpassung dar. Die Problematik der "Gleichheit in der Verschiedenheit" beherrscht auch die heutigen Identitätstheorien. Für Erik Erikson, einen der renommierten Identitätsforscher unserer Zeit, besteht "das Kernproblem der Identität in der Fähigkeit des Ichs, in Anbetracht des wechselnden Schicksals, Gleichheit und Beständigkeit aufrechtzuerhalten" (Erikson E., 1964, S. 87). Identität wird von Erikson ebenso als ein Gebilde entworfen, mit dem das subjektive Vertrauen in die eigene Fähigkeit zur Wahrung von Kontinuität und Kohärenz formuliert wird. Das Identitätsgefühl bildet die Basis für die Beantwortung der Frage: "Wer bin ich?". Die Frage scheint einfach, doch entstehen durch sie noch weitaus kompliziertere Fragen der inneren Strukturbildung einer Person. Eriksons Idee eines kontinuierlichen Stufenmodells, dessen adäquates Durchlaufen bis zur Adoleszenz eine Identitätsplattform für das weitere Erwachsenenleben sichern würde, soll Aufschluss geben, dass Entwicklung geprägt ist von Epigenetik, sowie von Kultur und Gesellschaft. Dieses 8-Stufen-Modell, verortet das Jugendalter in der 5. Stufe, dessen Ziel die Erreichung einer ICH- Identität und der Vermeidung einer Rollenverwirrung, zur Folge haben soll. Bisher Gelerntes Zusammenfügen und damit ein Selbstbild zu genieren, dass die Gesellschaft auch anerkennt. Hierzu bedarf es von Seiten der Gesellschaft Riten, um die Übergänge vom Kind zum Erwachsenenleben zu unterscheiden. Sind diese nicht klar, kann es beim Jugendlichen zu Unsicherheit bzw. zu einer Krise führen. Vergleicht man diese Stufe mit unserer modernen Gesellschaft fällt auf, dass notwendige Riten und Übergänge immer mehr fehlen. Man spricht im Allgemeinen auch von einer Enttraditionalisierung. Übliche Lebensverläufe besitzen keine Gültigkeit mehr. Jedem Individuum ist es möglich seine Biographie ausgesprochen facettenreich zu gestalten. Auch die Identitätstheorie von Georg Herbert Mead, Soziologen und Sozialpsychologe geht von 2 Formen des Sozialverhaltens aus, der Interaktion durch Gesten und der symbolischen Interaktion. Die Aussage Mead's trifft den Kern der Erklärung was Identität wirklich ist auch sehr gut: “ Wir sind, was wir sind, durch unser Verhältnis zu anderen.“ (G.H. Mead (1991), S. 430). Wenn wir in Interaktion mit Anderen treten, so folgen wir doch auch immer ethnischen Wertevorstellungen, an denen wir unser Verhalten, aber auch das der anderen reflexiv beurteilen. Alle Vorgänge und Dinge werden von uns permanent bewertet, indem wie wir es wahrnehmen. Die Frage nach dem Richtig und Falsch stellen wir uns somit fortwährend, so entsteht das Gewissen, mittels dem sogenannten inneren Dialog - dem sozialisierten Me-, sowie meinem generalisierten Ich. Grundlage für diesen Prozess ist in seinem Design die Auseinandersetzung des Menschen mit der natürlichen und sozialen Umwelt. Vergesellschaftung und Individualisierung sind für Mead zwei aufeinander bezogene Bereiche, dem eher sozialen Element des ,Me‘ und dem eher psychischen Baustein des ,I‘, die im gemeinsamen Wechselspiel die Entstehung des menschlichen Subjekts möglich machen. Das ,Me‘ repräsentiert die eigenen Vorstellungen davon, wie die anderen Menschen eine Persönlichkeit sehen und wie es sich nach der Interpretation ihrer Erwartungen zu verhalten hat. Es speichert sozusagen die intersubjektiv ausgehandelten Erwartungen und stellt handlungsleitende Strukturen und Orientierungen zur Verfügung. Das ,1' hingegen besitzt gegenüber dem ,Me‘ eine stärker temperamentvolle und spontane Qualität, die zwar durch das ,Me‘ gezügelt wird, aber ein unabhängiges Format der Persönlichkeit skizziert. Das ,I‘ stellt gewissermaßen die Reaktion des Organismus auf die Haltungen der anderen dar. Trete ich nun etlichen Personen gegenüber, so gewinne ich eine Vielzahl unterschiedlicher Me's. Diese müssen, wenn übereinstimmendes Verhalten überhaupt möglich sein soll, zu einem einheitlichen Selbstbild synthetisiert werden. Das bedeutet der Handelnde muss sich an einem für alle Handelnden gültigen Ziel orientieren. Gelingt diese Synthetisierung, dann bildet sich das ,Self‘. Der Mensch erringt mit dieser Ich-Identität eine analoge und doch auf die Kommunikation mit stufenweise immer mehr Partnern hin offene und flexible Selbstbewertung und Handlungsorientierung. Gegenwärtig hat in unserer Zeit die rasante Entwicklung der Medien einen sehr großen Einfluss auf die Jugendlichen, die sich beispielsweise gerade in der Phase der Self-bildung befinden. Die Identitätsbildung ist nicht mehr so einfach strukturiert, wie noch vor 20 Jahren, da es immer einfacher wird global und in Echtzeit zu kommunizieren. Die zunehmende Individualisierung unser Gesellschaft fordert eine stärkere Eigenleistung, während des Prozesses der Persönlichkeitsentwicklung bzw. der Self-bildung. Mein Selbst finde ich nicht - ich stelle es her, könnte das Motto der heutigen Jugendlichen sein. Jeder kann sich seine Identität zurecht basteln, eine Festlegung ist dabei nicht erwünscht. Die Ursache für diese ambivalente Entwicklung liegt in der Globalisierung, der kulturellen Differenzierung und der Mediatisierung, die die Übergänge vom Jugend- ins Erwachsenenalter immer fließender gestalten und keine Grenzen mehrzulassen. Neben der äußerst relevanten Funktion als „Materiallieferant“ wirken die Medien noch in einer zweiten Weise auf die Identität Jugendlicher ein. Medien liefern nicht nur Rollenbilder, Werte, etc. sondern dienen auch als Plattform der Identitätsarbeit Jugendlicher. Medien bieten einen sozialen Raum, in dem sich junge
Menschen ganz trivial bewegen und ihre soziale Identität testen und pflegen. Sie chatten, bloggen, zocken, gestalten ihr Profile, drehen You- Tube- Videos oder laden Bilder hoch. Hier werden gleich zwei Funktionsweisen sichtbar, zum einen dienen die Medien dem Identitätsmanagement und zum anderen dem Beziehungsmanagement. Daher ist es um so wichtiger den Jugendlichen einen kompetenten Umgang mit Medien nahe zu bringen. DieterBaacke, namhafter Erziehungswissenschaftler, spricht hiervon Medienkompetenz und einem Konzept zur Förderung der Mediensozialisation. (Baacke, D., 2001). Das Internet dient darüber hinaus auch als „allwissende“ Informationsquelle. Wo man früher in entsprechende Vereine und Gruppen eingetreten ist, wenn man beispielsweise ein Instrument erlernen wollte, schauen sich Kinder und Jugendliche heute einfach das entsprechende YouTube-Video an und finden dort eine Erklärung. Eine soziale Bindung von Jugendlichen im Verein mit Gleichaltrigen wird dadurch nicht gerade gefördert. Im Gegenteil heute sind viele Kinder und Jugendliche erheblich einsamer als noch vor einigen Jahren, als es das Internet zwar schon gab, die Wege aber noch relativ begrenzt waren. Viele Jugendliche leben heute mehr in der virtuellen Welt, mit den entsprechenden negativen Folgen. Die Jugendlichen konsumieren die digitalen Medien permanent, daher stelle ich mir die Frage welche identiätsrelevanten Prozesse bei den Jugendlichen stattfinden, wenn sie die digitalen Medien, speziell Facebook nutzen.
Medien nehmen insofern eine „Schlüsselposition in der Strukturierung zeitgenössischer Identität und in der Formierung von Denken und Verhalten“ (Kellner 1995, S. 237) ein. Identität strukturiert sich anhand medialer Rollenvorstellungen und Vorgaben. Gedankengänge werden von den Medien vermittelten Inhalten geprägt und medial vermitteltes Verhalten oft nachgeahmt. Fernsehen ist derzeit noch immer das Leitmedium. In der Wahrnehmung der Medieninhalte kommt es zu verschiedensten Formen der Auseinandersetzung. Werte, Normen und Muster werden nicht mehr nur in direkter interpersoneller Auseinandersetzung reflektiert und verarbeitet, sondern auch aus der narrativen Perspektive. Mittlerweile ist belegt, dass die Medien in unserem Beispiel Facebook zur Entwicklung der sozialen Fertigkeiten und Verhaltensmustern beitragen können. Das Medium Facebook bietet eine schnelle Suche von Freunden ohne viel Mühe, jedoch bietet es genügend Anonymität, die eigene Identität nicht preis zu geben. Es wird einem ein Spielraum eingeräumt, den man im interpersonellen Kontakt nicht hat. Über eine Milliarde Menschen - darunter über 25 Millionen in Deutschland - vernetzen sich über Facebook, stellen Bilder, Videos und Statusmeldungen online, chatten miteinander und schicken sich Nachrichten. Diese Selbstdarstellung ist hilfreich für das spätere Berufsleben, vor allem sich gut darzustellen und sich vernetzen zu können. Andererseits kann diese Selbstdarstellung schnell zum Zwang werden. Ebenso gibt die Plattform den Jugendlichen die Möglichkeit sich von den anderen Peers abzugrenzen, was ebenso eine wertvolle soziale Kompetenz darstellt. Das Facebook auch positive Effekte hat haben wir gerade gesehen, jedoch sind die Risiken nicht außer Acht zu lassen. Eine Unmenge an Daten, Bildern und Videos, die ein Profil abrunden, jedoch oft auch einen falschen Eindruck des Nutzers vermitteln. Oft ist die Devise der Jugendlichen auffallen um jeden Preis, die Auswirkungen werden in der Regel nicht bedacht. Potentielle Arbeitgeber machen sich oft die Mühe ihre Bewerber im Vorfeld zu googeln und finden dann verschiedenste Informationen, die lieber niemand gesehen hätte. Für Kriminelle ist Facebook deshalb ein wahrer Garten Eden. Die hohe Interaktionsrate, gepaart mit menschlicher Neugier und viel Unerfahrenheit macht es ihnen möglich, mit wenig Aufwand Schadprogramme zu verbreiten, Daten zu stehlen, oder auf unlautere Weise Geld zu verdienen. Spam, Würmer, Viren, Fakeseiten, entwickeln sich so zunehmend zu einem Problem für die Nutzer. Facebook selbst äußert sich in der Regel eher selten auf Meldungen über Lug und Betrug in ihrem Netzwerk. Umso wichtiger ist es für die Nutzer, die größten Fallen selbstständig zu erkennen - und gar nicht erst auf sie hereinzufallen. Ebenso ein Risiko kann die exzessive Nutzung darstellen, deren Begleiterscheinungen unter anderem Kontrollverlust, Wegfall sozialer Beziehungen, Leistungsabfall, psy. Entzugserscheinungen und vieles mehr sein können. Ein Überangebot an Reizen kann in kritischen Lebenssituationen noch negativer auf schon vorhandene Defizite, wie beispielsweise mangelndes Selbstwertgefühl wirken. Jugendliche flüchten sich oft auch bei Konflikten in die virtuelle Welt und lassen die Realität außer Acht. Das Internet und die sozialen Netzwerke sollten jeweils nur eine Ergänzung zum realen Leben sein, nicht der einzige Lebensinhalt. In diesem Zusammenhang können Eltern schon früh auf ihre Kinder einwirken, indem sie selbst als gutes Beispiel vorangehen. Regelmäßige Aktivitäten im Freien, Urlaube, Ausflüge etc. zeigen Kindern, dass die reale Welt viel Schönes zu bieten hat und man sich daher nicht in virtuelle Realitäten flüchten muss. Neben all den Gefahren und Risiken sollte man nicht vergessen, dass soziale Netzwerke im Internet auch sehr essenziell und förderlich für unsere Jugendlichen sind. Man kann sich fix und unkompliziert verabreden, kann sich in Gruppen austauschen, wichtige Informationen weitergeben - und auch über Facebook täglich Zeitung lesen und sich Wissen aneignen. Es gibt einige gute Nachrichten- portale, die über ihre Fanpages jeden Tag einen Newsüberblick geben. Fußball-Fans können ihren Lieblingsverein verfolgen und über Spieler und Spiele debattieren. Schulklassen können in Facebook-Gruppen Tipps für die nächste Prüfung holen, sich über ausfallende Unterrichtsstunden informieren und sich gegenseitig helfen beziehungsweise organisieren.
In immer mehr Schulen und anderen Institutionen werden Medientrainings in den Unterricht mit eingebunden. Es handelt sich dabei um Kurse, in denen vermittelt werden soll, mit den modernen Medien wie Internet und den sozialen Netzwerken richtig und verantwortungsvoll umzugehen. Dabei geht es auch um Themen wie Mobbing im Internet oder der Zugriff auf verbotene Inhalte bzw. Seiten. Es geht doch vor allem darum, Kindern und Jugendlichen ein Gefühl für potentielle Gefahren im Internet zu vermitteln. Es wird sehr leichtfertig mit diesem Medium umgegangen, Fotos werden ohne nachzudenken in die sozialen Netzwerke eingestellt, was einerseits Neid und Mobbing auslösen kann, andererseits aber auch suspekte Gestalten wie beispielsweise Pädophile anlockt. Es ist daher sehr sinnvoll, Kindern und Jugendlichen deutlich zu machen, dass ohne entsprechende Schutzmaßnahmen nahezu jeder Zugriff auf ihre Fotos, ihre Mitteilungen etc. im Internet haben kann. Leider geschehen die meisten Handlungen im Internet schlichtweg aus Leichtsinn und Unwissenheit. Hier tut Aufklärung also wirklich Not. Nach Beleuchtung sämtlicher Risiken und auch der Vorteile des Mediums Face- book ist festzuhalten, dass die Identitätssuche der Jugendlichen ein Kernelement ihrer Entwicklung bildet. In der heutigen Zeit werden altbekannte Pfade verlassen und Identitäten zusammengestellt bzw. zusammengebastelt. Dies ist eine Folge der Anpassung an die stattfindende Globalisierung, der wir Rechnung tragen müssen. Das Internet und die sozialen Netzwerke haben uns in den letzten Jahren eine Fülle von Möglichkeiten beschert, an die wir zuvor gar nicht zu denken gewagt hatten. Plötzlich ist es möglich, sich von nahezu jedem Ort der Welt aus mit seinen Freunden zu vernetzen und sich mit diesen auszutauschen. Bilder, Schriftstücke etc. können ohne Probleme mit vielen anderen Nutzern geteilt werden. So braucht man im Grunde also gar nicht mehr das Haus zu verlassen, um mit anderen zusammen zu sein und gemeinsame Erfahrungen zu teilen. Dass diese Chancen aber auch entsprechende Gefahren beinhalten, dürfte inzwischen fast jedem klar sein. Viele Kinder und Jugendliche vereinsamen zusehends, werden in den sozialen Medien verfolgt und gemobbt und erleiden dabei ernsthafte psychische Schäden, die sich bis hin zum Suizid auswirken können.
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