In dieser Arbeit soll die tragende Rolle Amerikas bei der westdeutschen Staatsgründung dargestellt werden sowie Grundzüge amerikanischer Politik, die sich auch heute noch im Grundgesetz oder dem politischen Alltag finden. Dabei wird zuerst auf die Entwicklung zur Bizone eingegangen, also die Vereinigung der britischen und amerikanischen Besatzungszonen. Nach der Vorstellung des Marshall-Plans und seiner Auswirkungen sowie der daraus resultierenden Währungsreform folgt die Beschreibung des langen und hindernisreichen Wegs zur Trizone. Anschließend wird die westdeutsche Staatsgründung auf Basis der sogenannten Frankfurter Dokumente aufgezeigt. Danach wird die heutige Rolle der USA in Deutschland und Europa resultierend aus ihrem damaligen Einfluss dargestellt. Eine Zusammenfassung und Würdigung der Rolle Amerikas bei der westdeutschen Staatsgründung bildet das Fazit.
„General Lucius D. Clay und die amerikanische Regierung gaben nach dem Zweiten Weltkrieg einen engen Korridor vor, in dem sich die deutschen Gründungsväter bewegen konnten.“ Dies sagte Rüdiger Löwe, Redakteur für internationale Sicherheitspolitik und Amerika-Experte, während einer Debatte der Konrad-Adenauer-Stiftung mit dem Thema „US-Verfassung: Vorbild für das Grundgesetz?“. Durch diesen „engen Korridor“ ergaben sich Bindungen und Verpflichtungen der BRD gegenüber den USA, die bis heute andauern. Besonders der Marshall-Plan nahm gewaltigen Einfluss auf die Neuausrichtung Deutschlands innerhalb seiner Grenzen wie auch in der Außenpolitik. Doch auch schon vor dem Kriegsende waren die USA die bestimmende Größe für die künftige Deutschlandpolitik. Bereits Ende Oktober 1943 wurde in Moskau von den Außenministern der USA, Großbritanniens und der UdSSR über die Zukunft Deutschlands beratschlagt und man einigte sich auf einige wesentliche Punkte, wie etwa die Aufteilung des deutschen Reichs in Besatzungszonen, die Entnazifizierung und Entmilitarisierung nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands. Trotzdem blieb zunächst offen, wie groß genau der Einfluss der USA auf die westdeutsche Staatsgründung sein würde.
Inhaltsverzeichnis
- Erläuterung der Fragestellung
- Die Rolle der USA bei der westdeutschen Staatsgründung
- Die Entwicklung der britischen und amerikanischen Besatzungszonen zur Bizone
- Der Marshall-Plan und die Währungsreform als Grundlage der Trizone
- Die Trizone - Eine Vorform der BRD
- Der Ablauf der westdeutschen Staatsgründung
- Die Rolle Amerikas im Westen im Vergleich zur Rolle der UdSSR in der Ostzone
- Der Einfluss Amerikas auf das heutige Deutschland und Europa
- Zusammenfassung: Die dominierende Rolle der USA bei der westdeutschen Staatsgründung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die bedeutende Rolle der USA bei der Staatsgründung der Bundesrepublik Deutschland. Sie beleuchtet die amerikanische Einflussnahme auf die westdeutsche Politik und Wirtschaft, die zu einem großen Teil die heutige Bundesrepublik und die europäische Ordnung prägt.
- Die Entstehung der Bizone als Vereinigung der britischen und amerikanischen Besatzungszonen
- Der Einfluss des Marshall-Plans und der Währungsreform auf die Entwicklung der Trizone
- Die Rolle Amerikas im Aufbau des westdeutschen Staates
- Die Bedeutung der amerikanischen Politik für die heutige Rolle Deutschlands in Europa
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2.1 beleuchtet die Entwicklung der Bizone, die aus der Vereinigung der britischen und amerikanischen Besatzungszonen hervorging. Die Spannungen zwischen den USA und der UdSSR sowie die unterschiedlichen Strukturen in den Zonen führten zu Herausforderungen bei der Fusion. Kapitel 2.2 fokussiert auf den Marshall-Plan und die Währungsreform, die maßgeblich zur Stabilisierung der westdeutschen Wirtschaft beitrugen und die Grundlage für die Trizone bildeten.
Kapitel 2.3 beschreibt die Trizone als Vorform der BRD. Die amerikanische Politik spielte eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der westdeutschen Staatsgründung, wie in Kapitel 2.4 dargestellt wird. Dort wird auch die Rolle Amerikas im Vergleich zur UdSSR in der Ostzone beleuchtet. Kapitel 2.5 untersucht den Einfluss Amerikas auf das heutige Deutschland und Europa.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen der westdeutschen Staatsgründung, der amerikanischen Besatzungspolitik, dem Marshall-Plan, der Währungsreform, der Trizone und den Folgen des amerikanischen Einflusses auf Deutschland und Europa. Im Zentrum stehen dabei die Konzepte der Bizone und der Trizone als Vorstufen der Bundesrepublik sowie die Bedeutung des amerikanischen Engagements für die wirtschaftliche und politische Entwicklung des westlichen Deutschlands.
- Arbeit zitieren
- Michael Baumgärtner (Autor:in), 2015, Die Rolle der USA bei der westdeutschen Staatsgründung. Eine Entwicklung von den Besatzungszonen bis zur heutigen Rolle Amerikas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371515