Nachdem die albanische Landwirtschaft rund 46 Jahre als Kollektivlandwirtschaft, fast ohne internationalen Markt und dessen Arbeitsteilung gewirtschaftet hat, ist die heutige Situation völlig umgekehrt. Die landwirtschaftliche Ackerfläche (ca. 452.000 ha) wurde privatisiert, die Kollektive aufgelöst und im Zuge dessen entstanden ca. 467.000 Familienfarmen mit durchschnittlich 1,3 ha Nutzfläche, die meist Subsistenzwirtschaft betreiben. Die Produktivität dieser Landwirtschaft reicht nicht aus, um die Bedürfnisse des einheimischen Marktes zu decken. Die Versorgungslücke schließen Lebensmittel aus dem Ausland, hergestellt in hocheffizienten, teilweise subventionierten, industrialisierten und deshalb billiger produzierenden Landwirtschaften. Die einheimischen Bauern stehen heute der internationalen Konkurrenz (Albanien ist WTO Mitglied) direkt gegenüber.
Die Art der Produkterzeugung durch die meisten albanischen Bauern (extensive Produktion, kaum Einsatz von synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, wenig Beigabe von Zusatzstoffen bei der Verarbeitung, Tier- und Pflanzenproduktion zumeist in einem Betrieb, geringer Maschineneinsatz / energiesparende Produktion, meist geschlossene Stoffkreisläufe, überwiegend artgerechte Tierhaltung), die sich im derzeitigen Licht von Konkurrenzfähigkeit auf internationalen und nationalen Märkten als nachteilig erweist, könnte sich möglicherweise eignen als hervorragende Vorraussetzung für die Entwicklung des ökologischen Landbaus im Sinne der EWG Richtlinie 2092/91.
Doch warum gerade der ökologische Landbau als Perspektive, wo doch die albanischen Bauern gegenwärtig nur sehr wenig produzieren und ökologischer Landbau nach Erfahrungswerten oft mit Ertragseinbußen einhergeht?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung
- Ausgangssituation
- Lage, Bevölkerung und Geographie
- Klima und Vegetation
- Geologie und Böden
- Politische und Ökonomische Entwicklung bis 2003
- Landwirtschaft Albaniens
- Historische Entwicklung der landwirtschaftlichen Nutzung bis 1990
- Entwicklung der Landwirtschaft nach 1990
- Ernährungssituation
- Landwirtschaftliche Produktion und Erträge
- Durchschnittliche Produktpreise
- Fachkräfte, Vermarktung, Betriebsausstattung, Bewässerung, Mineraldünger und chemischer Pflanzenschutz
- Schlaggrößen, Pacht und Kauf von Ackerland
- Exporte/Importe
- Situation in den ländlichen Gebieten
- Lebensmittelverarbeitende Industrie
- Artenvielfalt und Umweltprobleme
- Landwirtschafts- und Umweltpolitik
- Internationale Zusammenarbeit
- Methodik
- Ergebnisse
- Ergebnisse der Betriebserhebungen
- Region I Tropoja / Bergland (Nordalbanien)
- Region II Tirana Hügelland (Mittelalbanien)
- Region III Korça / Hochebene (Südostalbanien)
- Region IV- Fier/Küstenebene (Südwestalbanien)
- Bodenuntersuchungen
- Vergleich weiterer Betriebsmerkmale
- Stand der Bauern in der Gesellschaft
- Vergleich der Wirtschaftsweise der befragten Höfe, mit ausgewählten Anforderungen der EU Richtlinie 2092/91 an einen ökologisch wirtschaftenden Betrieb
- Gegenwärtige Situation der Landwirtschaft
- Düngemittel- und Pflanzenschutzmitteleinsatz, Saatgutimport, Gentechnik
- Bewässerung
- Lebensmittelverarbeitende Industrie
- Auswirkungen der gesellschaftlichen Veränderungen auf die Agrarumwelt
- Ökologischer Landbau – Situation und Entwicklungsperspektive
- Recherche beim albanischen Ökohof „Aris Frucht“
- Recherche beim Verband für Ökologische Landwirtschaft Albaniens (OAA) und beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL /Schweiz)
- Ergebnisse der Betriebserhebungen
- Diskussion
- Betriebsbefragungen
- Gegenwärtige Situation der Landwirtschaft
- Entwicklungsperspektiven durch den Ökologischen Landbau
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die gegenwärtige Situation der albanischen Landwirtschaft und analysiert Entwicklungspotenziale des ökologischen Landbaus. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der landwirtschaftlichen Praxis in Albanien zu zeichnen und die Chancen und Herausforderungen für eine Umstellung auf ökologische Bewirtschaftungsmethoden zu beleuchten.
- Analyse der aktuellen Situation der albanischen Landwirtschaft
- Untersuchung der sozioökonomischen Bedingungen der landwirtschaftlichen Betriebe
- Bewertung des Potenzials des ökologischen Landbaus in Albanien
- Identifizierung von Hemmnissen und Fördermöglichkeiten für ökologischen Landbau
- Auswirkungen der EU-Richtlinien auf die albanische Landwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Anstoß zur Arbeit durch ein Austauschprojekt mit der Universität Tirana. Sie erläutert die Forschungsmotivation und die Herausforderungen bei der Informationsbeschaffung in Albanien.
Problemstellung und Zielsetzung: Dieser Abschnitt definiert die Forschungsfrage und die Ziele der Arbeit. Es wird die Notwendigkeit der Untersuchung der albanischen Landwirtschaft und des Potenzials des ökologischen Landbaus herausgestellt. Die besonderen Herausforderungen in Albanien werden benannt.
Ausgangssituation: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die geographischen, klimatischen, geologischen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen der albanischen Landwirtschaft. Es behandelt die historische Entwicklung der Landwirtschaft und die Situation nach 1990, einschließlich Ernährungssituation, Produktion, Preise, Landnutzung, und die Rolle von Fachkräften und Vermarktung. Der Zustand ländlicher Gebiete, die Lebensmittelindustrie, Umweltprobleme und die Landwirtschaftspolitik werden ebenfalls analysiert.
Methodik: Dieses Kapitel beschreibt die angewandte Methodik der Arbeit, einschließlich der durchgeführten Betriebserhebungen, der Datenerhebung und -analyse, sowie der verwendeten Modelle und Methoden zur Bewertung des ökologischen Landbaus.
Ergebnisse: Die Ergebnisse der Betriebserhebungen in verschiedenen Regionen Albaniens werden detailliert präsentiert. Die Daten zur Landwirtschaftlichen Produktion, zum Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln sowie zu sozioökonomischen Faktoren werden analysiert. Die Ergebnisse der Recherchen beim Ökohof „Aris Frucht“ und beim Verband für Ökologische Landwirtschaft Albaniens (OAA) werden ebenfalls vorgestellt.
Schlüsselwörter
Albanien, Landwirtschaft, Ökologischer Landbau, Entwicklungszusammenarbeit, Betriebserhebung, Sozioökonomie, EU-Richtlinien, Nachhaltigkeit, Umweltprobleme, Modellrechnungen.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Albanische Landwirtschaft und ökologischer Landbau
Was ist das Thema der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die gegenwärtige Situation der albanischen Landwirtschaft und analysiert das Entwicklungspotenzial des ökologischen Landbaus. Sie zeichnet ein umfassendes Bild der landwirtschaftlichen Praxis in Albanien und beleuchtet die Chancen und Herausforderungen einer Umstellung auf ökologische Bewirtschaftungsmethoden.
Welche Aspekte der albanischen Landwirtschaft werden behandelt?
Die Arbeit umfasst eine umfassende Analyse der aktuellen Situation, einschließlich geographischer, klimatischer, geologischer, politischer und ökonomischer Rahmenbedingungen. Es werden die historische Entwicklung, die Produktion, Preise, Landnutzung, Fachkräfte, Vermarktung, die Situation ländlicher Gebiete, die Lebensmittelindustrie, Umweltprobleme und die Landwirtschaftspolitik betrachtet. Die Auswirkungen der EU-Richtlinien werden ebenfalls analysiert.
Welche Methodik wurde angewendet?
Die Arbeit basiert auf Betriebserhebungen in verschiedenen Regionen Albaniens. Die Datenerhebung und -analyse, sowie die verwendeten Modelle und Methoden zur Bewertung des ökologischen Landbaus werden detailliert im Methodenkapitel beschrieben.
Welche Regionen Albaniens wurden untersucht?
Die Betriebserhebungen wurden in vier Regionen durchgeführt: Region I Tropoja / Bergland (Nordalbanien), Region II Tirana Hügelland (Mittelalbanien), Region III Korça / Hochebene (Südostalbanien) und Region IV Fier/Küstenebene (Südwestalbanien). Zusätzlich wurden Bodenuntersuchungen durchgeführt.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse präsentieren detaillierte Daten zur landwirtschaftlichen Produktion, zum Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln sowie zu sozioökonomischen Faktoren. Die Ergebnisse der Recherchen beim Ökohof „Aris Frucht“ und beim Verband für Ökologische Landwirtschaft Albaniens (OAA) werden ebenfalls vorgestellt. Ein Vergleich der Wirtschaftsweise der befragten Höfe mit Anforderungen der EU-Richtlinie 2092/91 an ökologisch wirtschaftende Betriebe wird durchgeführt.
Was sind die zentralen Ergebnisse bezüglich des ökologischen Landbaus?
Die Arbeit bewertet das Potenzial des ökologischen Landbaus in Albanien, identifiziert Hemmnisse und Fördermöglichkeiten und untersucht die Entwicklungsperspektiven. Die Recherchen beim Ökohof „Aris Frucht“ und beim Verband für Ökologische Landwirtschaft Albaniens (OAA) liefern wichtige Einblicke in die aktuelle Situation und zukünftige Möglichkeiten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Albanien, Landwirtschaft, Ökologischer Landbau, Entwicklungszusammenarbeit, Betriebserhebung, Sozioökonomie, EU-Richtlinien, Nachhaltigkeit, Umweltprobleme, Modellrechnungen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Bild der landwirtschaftlichen Praxis in Albanien zu zeichnen und die Chancen und Herausforderungen für eine Umstellung auf ökologische Bewirtschaftungsmethoden zu beleuchten. Sie analysiert die aktuelle Situation, die sozioökonomischen Bedingungen der Betriebe und das Potenzial des ökologischen Landbaus.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, Problemstellung und Zielsetzung, Ausgangssituation, Methodik, Ergebnisse und Diskussion. Die einzelnen Kapitel werden jeweils zusammengefasst. Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis ist verfügbar.
- Quote paper
- Sven Christian (Author), 2004, Die Albanische Landwirtschaft - gegenwärtige Situation und Untersuchungen zu Entwicklungschancen des ökologischen Landbaus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37163