Nachdem ich den Begriff des Multilateralismus geklärt habe, werde ich die Ausgangslage der BRD 1949 betrachten und die weichenstellende Außenpolitik Adenauers erläutern. Dabei wird zum einen seine Intension betrachtet und zum anderen gezeigt, welche Schritte er aus dem Weg der politischen Isolation gegangen ist. Darauf folgt, durch Darlegen der Begründungsmuster der multilateralen Politik, ein Zwischenfazit zu der außenpolitischen Vorgehensweise in der jungen Bundesrepublik. Im Anschluss gehe ich knapp auf die Kontinuität dieser Handlungsweise bis zur Wiedervereinigung ein. Danach erörtere ich die weitreichende politische Veränderung, die die deutsche Einheit mit sich brachte und die Bedenken der anderen Staaten. Ich zeige dann auf, dass dieser Multilateralismus auch von der neuen Regierung bevorzugt wurde und wie sich die Anforderungen der Partner an die BRD gewandelt haben. Es folgt eine Darstellung der möglichen Gründe für die Fortführung einer multilateralen Außenpolitik und im Schluss eine zusammenführende Auswertung der diskutierten Ursachen für die außenpolitische Vorgehensweise der BRD zu den beiden unterschiedlichen Zeitpunkten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gebrauch des Multilateralismusbegriffs in der Politikwissenschaft
- Entwicklung der multilateralen Einbindung der jungen Bundesrepublik
- Ausgangslage 1949: ein besetztes Deutschland ohne Handlungsspielräume
- Multilaterale Einbindung der BRD durch Konrad Adenauer: Souveränitätsgewinn durch Westbindung und Europapolitik
- Vertrauen schaffen über gemeinsame Europapolitik
- Einbindung in westliche Strukturen als sicherheitspolitische Notwendigkeit
- Aufnahme in die NATO und Vertiefung der europäischen Integration
- Begründungsmuster multilateralen Handelns der jungen BRD
- Kontinuitätsmerkmal Multilateralismus: Außenpolitik zwischen Adenauer und Wiedervereinigung
- Lage
- Deutschlands Wiedervereinigung und Herausforderung einer neuen weltpolitischen Lage
- Vorstellungen der Regierung Kohls über die internationale Einbindung eines wiedervereinigten Deutschlands
- Neuordnung deutscher und internationaler Politik nach Deutschlands Wiedervereinigung
- Wandel multilateraler Anforderungen
- Außenpolitische Handlungsstrategien der BRD nach 1990
- Vertiefung der Europäischen Integration als höchstes Ziel
- Gründe der kontinuierlichen Außen- und Sicherheitspolitik als multilateral eingebundener Staat
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle des Multilateralismus in der deutschen Außenpolitik nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 und der Wiedervereinigung 1990. Sie analysiert die Motive und die Umsetzung des multilateralen Kurses in beiden historischen Epochen und untersucht, warum die deutschen Regierungen trotz unterschiedlicher Ausgangssituationen und Herausforderungen auf diese außenpolitische Strategie setzten.
- Die Entwicklung des Multilateralismus in der deutschen Außenpolitik
- Die Bedeutung des Multilateralismus für die deutsche Sicherheitspolitik
- Die Herausforderungen des Multilateralismus im Kontext der deutschen Wiedervereinigung
- Die Rolle der europäischen Integration in der deutschen Außenpolitik
- Die Gründe für die Kontinuität des Multilateralismus in der deutschen Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit dar. Sie vergleicht die Ausgangssituationen der Bundesrepublik Deutschland vor und nach der Wiedervereinigung und hebt die Bedeutung des Multilateralismus für die deutsche Außenpolitik hervor.
- Das zweite Kapitel klärt den Begriff des Multilateralismus in der Politikwissenschaft. Es unterscheidet zwischen quantitativen und qualitativen Begriffsverständnissen und beleuchtet die verschiedenen Formen, in denen Staaten multilaterale Beziehungen eingehen können.
- Das dritte Kapitel untersucht die Entwicklung der multilateralen Einbindung der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Es beleuchtet die Herausforderungen, denen sich die junge Bundesrepublik gegenüber sah, und die außenpolitischen Strategien von Konrad Adenauer zur Wiederherstellung des deutschen Ansehens und zur Integration in die westliche Welt.
- Das vierte Kapitel befasst sich mit der Kontinuität des Multilateralismus in der deutschen Außenpolitik zwischen der Gründung der Bundesrepublik und der Wiedervereinigung. Es stellt die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen dieser Zeit vor und zeigt, wie der Multilateralismus als fester Bestandteil der deutschen Außenpolitik etabliert wurde.
- Das fünfte Kapitel thematisiert die Herausforderungen, die sich aus der deutschen Wiedervereinigung für die deutsche Außenpolitik ergaben. Es diskutiert die Bedenken der anderen Staaten gegenüber einem wiedervereinigten Deutschland und die Vorstellungen der Regierung Kohls über die internationale Einbindung des neuen Deutschlands.
- Das sechste Kapitel analysiert die außenpolitischen Handlungsstrategien der Bundesrepublik Deutschland nach 1990. Es zeigt, wie die Wiedervereinigung die Anforderungen an die deutsche Außenpolitik veränderten und wie die Vertiefung der Europäischen Integration zu einem zentralen Ziel der deutschen Außenpolitik wurde.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die zentralen Begriffe des Multilateralismus, der deutschen Außenpolitik, der deutschen Wiedervereinigung und der Europäischen Integration. Die Schwerpunkte der Analyse liegen auf den Begründungsmustern für die deutsche Außenpolitik, den Herausforderungen des Multilateralismus im Kontext der deutschen Geschichte und den Auswirkungen der Wiedervereinigung auf die internationale Einbindung Deutschlands. Die Arbeit verweist auf wichtige Forschungsergebnisse zur deutschen Außenpolitik und befasst sich mit zentralen Akteuren und Strategien der deutschen Außenpolitik nach 1949.
- Citation du texte
- Anne Werk (Auteur), 2014, Multilateralismus als Merkmal deutscher Außenpolitik. Veränderung der Begründungsmuster nach Staatsgründung und Wiedervereinigung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371883