Mit welchen gestalterischen Elementen ist es Apple gelungen, die Apple Watch an die klassische Armbanduhr anzulehnen, ohne die firmeneigenen Standards bezüglich Design und Funktion zu vernachlässigen?


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2016

25 Pages, Note: 2,0


Extrait


Gliederung

1. Einleitung

2. Die Wirkung der Apple Watch

3. Die Bedeutung hinter Form und Design
a) Gegenstandsbeschreibung
b) Diachronische Analyse
c) Synchrone Analyse

4. Semiotische Kurzanalyse
a) Denotative Inhalte
b) Historische Bedeutungsebenen

5. Semiotische Feinanalyse

6. Fazit

7. Quellenverzeichnis

1. Einleitung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb 1.: Eine getragene „Apple Watch Sport“ am Handgelenk.

Wer dieses Bild zum ersten Mal betrachtet, wird auf den ersten Blick an eine Uhr denken. Erst bei genauerem Hinsehen fällt dem Betrachter auf, dass neben dem Zifferblatt noch weitere Informationen, wie zum Beispiel die derzeitige Temperatur (68°) oder auch Kalendereinträge (1:30PM CHAT WITH JON) abgebildet sind. Die analoge Datumsanzeige, die in den klassischen Armbanduhren in ein kleines Fenster hineingearbeitet wurde, fehlt hingegen komplett.

Die Uhr, so wie wir sie bisher kannten, scheint sich zu wandeln. Früher wurde sie funktional ausschließlich zum Ablesen der Zeit genutzt. Doch in einer Welt, in der mittlerweile Alles mit Jedem vernetzt ist und ein technologischer Fortschritt auf den nächsten folgt, reicht diese simple Information oft nicht mehr aus, um dem Käufer das Gefühl zu vermitteln, tatsächlich benötigt zu werden.

Es ist praktisch, sich mit einem kurzen Blick auf den Arm über alle wichtigen Dinge neben der aktuellen Uhrzeit zu informieren, seien es anstehenden Termine im Kalender, derzeitiges Wetter, verpasste Anrufe oder den aktuellen Puls. Wohlgemerkt ist das alles möglich, ohne die persönliche Verhaltensweise zu ändern, denn die klassische Uhr war vorher schon der tägliche Begleiter am Arm.

Für diese zusätzlichen Informationen und Funktionen am Handgelenk waren bisher weltweit 28,3 Millionen Menschen bereit, eine Smartwatch zu erwerben.1 Eine Smartwatch ist „eine digitale Armbanduhr, die über ein Display verfügt und ähnlich wie ein modernes Handy bedient und mit diesem verbunden werden kann.“2 Allein die Hälfte dieser verkauften „Wearables“ werden von Apple unter dem Namen „Apple Watch“ vertrieben, was einem Marktanteil von 49,4 Prozent entspricht. Die IDC (International Data Corporation), die für diese Daten verantwortlich ist, verspricht im selben Bericht außerdem, dass sich die Gesamtanzahl der verkauften Smartwatches bis 2020 etwa verdreifachen soll (auf 82,5 Millionen). Wenn so viele Menschen bereit sind, sich plötzlich ein Gadget zuzulegen, welches auf dem Markt vorher praktisch nicht existent war, muss mehr dahinterstecken als simple Informationen auf dem Display.

Wie Apple es geschafft hat, diese Informationen im Stile eines Apple-LifestyleProduktes bereitzustellen, ohne dabei den historischen Wert der Armbanduhr zu verändern, möchte ich in dieser Seminararbeit herausarbeiten: Mit welchen gestalterischen Elementen ist es Apple gelungen, die Apple Watch an die klassische Armbanduhr anzulehnen, ohne die firmeneigenen Standards bezüglich Design und Funktion zu vernachlässigen?

2. Die Wirkung der Apple Watch

Um zu erfahren, wie groß das Interesse an einem bestimmten Objekt ist beziehungsweise zu einem bestimmten Zeitpunkt war, eignet sich das Google-Tool „Trends“. Dieses Tool analysiert Google-Suchanfragen, die sich nach Regionen aufteilen lassen, und setzt sie in Verhältnis zu einem Zeitraum und, falls gewünscht, zu anderen Suchbegriffen. Nahezu jeder, der sich über ein Thema informieren will oder Fragen dazu hat, gibt das zu untersuchende Objekt mittlerweile in das Suchfeld auf Googles Homepage ein. Es lässt sich über dieses Tool darstellen, wie beliebt beziehungsweise interessant der gewählte Suchbegriff zu einem jeweiligen Zeitpunkt in der Welt der Internetuser, welche gleichzeitig die primäre Zielgruppe der Apple Watch ist, war. Nachfolgend ist ein Schaubild abgebildet, das die weltweiten Suchanfragen der letzten dreieinhalb Jahre von den Begriffen „Apple Watch“ (blau) und „Smartwatch“ (rot) zeigt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Google Search Interest: Apple Watch - Worldwide, 2013-present

Um dieses Chart zu verstehen, müssen zuerst die jeweiligen Achsen definiert werden. Die x-Achse zeigt den Verlauf der Zeit in Jahren an, die y-Achse ist hingegen etwas komplexer. Google beschreibt sie selbst mit den Worten „Numbers represent search interest relative to the highest point on the chart. If at most 10% of searches for the given region and time frame were for "pizza," we'd consider this 100. This doesn't convey absolute search volume.“3

Das bedeutet Folgendes: „Die angezeigten Zahlen zeigen die Gesamtsuchanfragen für einen Begriff im Verhältnis zur Gesamtzahl an Suchanfragen auf Google im zeitlichen Verlauf. Eine Linie mit Abwärtstrend bedeutet, dass die relative Beliebtheit eines Suchbegriffs abnimmt.“4

Die blaue Kurve, die für den Begriff „Apple Watch“ steht, springt Ende 2014 von etwa null auf 60 Prozent, was bedeutet, dass sie Suchanfragen zu diesem Zeitpunkt schlagartig gestiegen sind. Dieser erste Peak lässt sich durch Vorstellung der Apple Watch am 9. September 2014 erklären.5

Im folgenden halben Jahr wurde es bis zur endgültigen Markteinführung deutlich stiller - die Suchanfragen fielen zwischenzeitlich auf 20 Prozent - was der Appletypischen Geheimhaltung geschuldet war: Wie auch bei anderen Produkten hielt sich Apple mit näheren Informationen über die Watch sehr bedeckt. Erst im März 2015 wurde es wieder lauter um die Apple Watch, zu jenem Zeitpunkt, als Apple die finalen Details, wie die verbauten Specs und den Verkaufsstart bekanntgab.6 Specs sind genauere Informationen zu den verbauten Teilen, wie zum Beispiel dem Prozessor, dem Arbeitsspeicher oder der Pixeldichte des Displays. Dies erklärt somit den zweiten und bisher höchsten Peak, der in diesem Graph für den Richtwert 100 steht. Den dritten, und somit vorerst letzten Peak, gab es im Dezember 2015. Erklärbar ist dies durch das Weihnachtsgeschäft, bei dem Apple Jahr für Jahr neue Rekordumsätze aufstellt.7

Beim Vergleich der beiden Kurven fällt auf, dass die rote Smartwatch-Kurve sich sehr ähnlich zur blauen Apple Watch-Kurve verhält. Vor der Vorstellung der Apple Watch dümpelten die Smartwatch-Suchanfragen über Jahre hinweg bei unter zehn Prozent. Seit diesem Zeitpunkt aber steigen die Suchanfragen stetig an, mittlerweile sind sie bei zirka 25 Prozent angelangt. Die Ankündigung der Apple Watch steht somit sinnbildlich für den Startschuss des weltweiten Smartwatch-Interesses. Dieses Phänomen war schon beim Start des Apple iPhones zu erkennen. Bereits vor dessen Einführung 2007 gab es Smartphones, interessant für die breite Masse wurden diese aber erst nach Einführung des Apple-Pendants.

[...]


1 Vgl: Business Wire: IDC Forecasts Worldwide Shipments of Wearables to Surpass 200 Million in 2019, Driven by Strong Smartwatch Growth and the Emergence of Smarter Watches, 17.03.2016: http:// www.businesswire.com/news/home/20160317005136/en/IDC-Forecasts-Worldwide-Shipments- Wearables-Surpass-200, Letzter Zugriff: 27.06.2016

2 Vgl: Gabler Wirtschaftslexikon: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/smartwatch.html, Letzter Zugriff: 27.06.2016

3 Vgl: Google: Google Trends - Web Search interest: Apple Watch, Smartwatch: https:// www.google.com/trends/explore#q=Apple%20Watch%2C%20%2Fm%2F0280wht&cmpt=q&tz=Etc %2FGMT-2, Letzter Zugriff: 27.06.2016

4 Vgl: Google: Google Trends-Hilfe: https://support.google.com/trends/answer/4355164?hl=de&rd=1, Letzter Zugriff: 27.06.2016

5 Vgl: Apple: Apple stellt Apple Watch vor - das bisher persönlichste Produkt von Apple, 09.09.2014: http://www.apple.com/de/pr/library/2014/09/09Apple-Unveils-Apple-Watch-Apples-Most-Personal- Device-Ever.html, Letzter Zugriff: 27.06.2016

6 Vgl: Apple: Apple stellt Apple Watch vor - das bisher persönlichste Produkt von Apple, 09.09.2014: http://www.apple.com/de/pr/library/2014/09/09Apple-Unveils-Apple-Watch-Apples-Most-Personal- Device-Ever.html, Letzter Zugriff: 27.06.2016

7 Vgl: Apple: Apple Reports Record First Quarter Results, 27.01.2015: http://www.apple.com/pr/ library/2015/01/27Apple-Reports-Record-First-Quarter-Results.html, Letzter Zugriff: 27.06.2016

Fin de l'extrait de 25 pages

Résumé des informations

Titre
Mit welchen gestalterischen Elementen ist es Apple gelungen, die Apple Watch an die klassische Armbanduhr anzulehnen, ohne die firmeneigenen Standards bezüglich Design und Funktion zu vernachlässigen?
Université
University of Applied Sciences Neu-Ulm
Note
2,0
Auteur
Année
2016
Pages
25
N° de catalogue
V371991
ISBN (ebook)
9783668501553
Taille d'un fichier
918 KB
Langue
allemand
Mots clés
Apple Watch Smart Watch Armbanduhr Design Funktion
Citation du texte
Florian Banik (Auteur), 2016, Mit welchen gestalterischen Elementen ist es Apple gelungen, die Apple Watch an die klassische Armbanduhr anzulehnen, ohne die firmeneigenen Standards bezüglich Design und Funktion zu vernachlässigen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371991

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