Den Lesern soll mit dieser Arbeit eine Einführung in die Gedankenwelt des CAPM an die Hand gegeben werden, welche ihnen erlaubt die darauffolgenden Analysen zweier Vertreter wichtiger Anomalienkategorien differenziert zu betrachten. Es soll die Frage beantwortet werden, ob diese Anomalien auch unter den irregulären Kapitalmarktbedingungen der vergangenen Jahre nachweisbar und für einen Individualinvestor profitabel nutzbar sind.
Die Faszination der Vermögensanlage in Aktien bewegt seit vielen Jahrhunderten die Menschen. An den Weltmärkten tummeln sich private Investoren, Fonds und Banken und viele andere Teilnehmer auf der Suche nach Gewinn. Für die allermeisten Akteure ist der Preis, den sie für ein Wertpapier bezahlen, exogen gegeben und nicht beeinflussbar. Früh stellte sich die Frage, was die treibende Kraft hinter dieser Preisbildung ist, doch sie konnte lange Zeit nicht zufriedenstellend beantwortet werden. Kaum ein Ereignis hat daher die moderne Finanzwissenschaft so geprägt wie die Aufstellung des Capital Asset Pricing Models (CAPM) in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Seine Tragweite und seine Implikationen reichen weit, und bis heute ist es wesentlicher Teil eines jeden Studiums der Finanzwissenschaft. Die Aufstellung des CAPM gab zum ersten Mal eine systematische Erklärung für die Bepreisung eines Wertpapiers und das ihm zugrundeliegende Risiko, und seine Kernaussagen geben ein klares Rahmenwerk für die Bildung von Wertpapierportefeuilles und die Diversifikation von Investments vor. Als Theorie von solch globaler Tragweite zog das CAPM selbstverständlich Kritik auf sich. Seit seiner Aufstellung machten sich Wissenschaftler daran, es zu beweisen oder zu falsifizieren. Aufgrund der Annahmen, auf denen das Model beruht, ist beides äußerst schwierig. Doch im Laufe der Jahre gelang es mittels diverser empirischer Untersuchungen, Unregelmäßigkeiten - Kapitalmarktanomalien genannt - zwischen den Vorschriften der Theorie und der Realität des Marktes festzustellen. Eine ganze Reihe solcher Effekte mit verschiedenen Ursachen und unterschiedlichen Manifestationen sammelte sich bis zum heutigen Tag an.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Gedankenwelt des CAPM
- Einordnung ins wissenschaftliche Zeitgeschehen
- Die Nutzenfunktion des Investors
- Die Investitionsmöglichkeitenkurve
- Das Konzept des einheitlichen Marktzinssatzes P
- Modellzusammenführung - das CAPM
- Ableitung systemischen Risikos
- Momentumeffekte
- Einführung
- Die Daten
- Methodik
- Die Benchmark
- Das Ergebnis der Untersuchung
- Kalendereffekte
- Einführung
- Verwendete Daten
- Vorgehensweise
- Resultate
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) und analysiert zwei bedeutende Kapitalmarktanomalien, die in den letzten Jahren beobachtet wurden. Ziel ist es, die Denkweise hinter dem CAPM zu erläutern und zu untersuchen, ob diese Anomalien auch unter den heutigen, unregelmäßigen Marktbedingungen nachweisbar und für einen Individualinvestor profitabel nutzbar sind.
- Das CAPM als Grundlage der modernen Finanzwissenschaft
- Analyse von Momentumeffekten als Kapitalmarktanomalie
- Untersuchung von Kalendereffekten als Kapitalmarktanomalie
- Bewertung der Profitabilität von Anomalien für Individualinvestoren
- Bewertung der Anwendbarkeit des CAPM in der heutigen Finanzwelt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Kapitalmarktanomalien und das CAPM ein. Sie beleuchtet die historische Entwicklung des Modells und die Kritik, die es im Laufe der Zeit erfahren hat.
Kapitel 2 erläutert die Gedankenwelt des CAPM. Es geht auf die Einordnung des Modells in die wissenschaftliche Diskussion und die Grundannahmen ein, die dem Modell zugrunde liegen.
Kapitel 3 widmet sich den Momentumeffekten, einer wichtigen Anomalie des CAPM. Es untersucht die verwendeten Daten, die Methodik und die Ergebnisse der Untersuchung.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit Kalendereffekten, einem weiteren wichtigen Vertreter von Kapitalmarktanomalien. Es beschreibt die verwendeten Daten, die Vorgehensweise und die Resultate der Analyse.
Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind das Capital Asset Pricing Model (CAPM), Kapitalmarktanomalien, Momentumeffekte, Kalendereffekte, Investitionsentscheidungen, Portfolio-Management, Risikoaversion und empirische Finanzmarktforschung.
- Citation du texte
- Christian Fruck (Auteur), 2017, Analyse von Kapitalmarktanomalien in Deutschland durch Capital Asset Pricing Models, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371997