Die Mehrheit der Weltbevölkerung wächst zwei- oder mehrsprachig auf. Auch viele deutschsprachige Muttersprachler können sich ebenfalls als bilingual bezeichnen, denn es braucht nicht einmal die Fähigkeit, zwei unabhängige Sprachen zu sprechen. Wenn der Sprecher zusätzlich einen Dialekt beherrscht, gilt er schon als bilingual.
Ich persönlich bin ebenfalls bilingual erzogen worden, da ich erst mit dem fünften Lebensjahr nach Deutschland gezogen bin und hatte im Kindergarten meinen ersten Kontakt zur deutschen Sprache. In der heutigen Gesellschaft wachsen immer mehr Kinder in einer mehrsprachigen Umgebung auf und erwerben zwei Sprachen von Geburt an oder bald danach. Dafür muss man heute nicht mehr in ein anderes Land ziehen. Es gibt immer mehr staatliche Einrichtungen wie zweisprachige Kindertagesstätten und bilinguale Schulen, die die Mehrsprachigkeit fördern. Auch Mehrsprachige Tagesmütter werden immer beliebter. Dies kann als Vorteil angesehen werden und als Chance für die Kinder, mehr als eine Muttersprache zu erwerben.
Auf der anderen Seite gibt es auch heute noch Bedenken, Kinder zwei oder mehr Sprachen ab der Geburt auszusetzen, da sie sie sprachlich, kognitiv und emotional verwirren könnten. Eltern befürchten, dass die Sprachentwicklung ihrer Kinder verzögert werden könnte und dass die Kinder nicht in der Lage sind, ihre beiden Sprachen auseinander zu halten. Die zunehmende sprachliche und psycholinguistische Forschung über die Mehrsprachigkeit in den letzten 20 Jahren hat dazu beigetragen, einige Bedenken zu beseitigen und den Fall der zweisprachigen Kinder zu unterstützen.
Um einen Hintergrund für die Diskussion zu schaffen, werde ich den Begriff „Bilingualismus“ bzw. die Mehrsprachigkeit versuchen zu definieren und die unterschiedlichen Formen zu beschreiben. Weiter werde ich auf die simultane - und die sukzessive Mehrsprachigkeit näher eingehen um im Anschluss den Spracherwerb bei Kindern und Erwachsenen zu unterscheiden. Zum Schluss beleuchte ich die Vor- und Nachteile der bilingualen Früherziehung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bilingualismus: Was ist Mehrsprachigkeit, die unterschiedlichen Formen von Mehrsprachigkeit und welche Wege führen dort hin?
- Simultane Mehrsprachigkeit
- Sukzessive Mehrsprachigkeit
- Spracherwerb bei Kindern und Erwachsenen
- Vor- und Nachteile der bilingualen Früherziehung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Bilingualismus, insbesondere die simultane und sukzessive Mehrsprachigkeit. Sie analysiert die unterschiedlichen Formen des Spracherwerbs bei Kindern und Erwachsenen und beleuchtet die Vor- und Nachteile der bilingualen Früherziehung.
- Definition und Arten der Mehrsprachigkeit
- Simultane vs. sukzessive Mehrsprachigkeit
- Spracherwerb bei Kindern und Erwachsenen
- Vorteile und Herausforderungen der bilingualen Früherziehung
- Diskussion um die Auswirkungen der Mehrsprachigkeit auf die kognitive und sprachliche Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema des Bilingualismus und dessen Relevanz in der heutigen Gesellschaft vor. Sie beleuchtet die wachsende Bedeutung der Mehrsprachigkeit und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen.
- Bilingualismus: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition des Begriffs "Mehrsprachigkeit" und erläutert die verschiedenen Formen des Bilingualismus. Es betrachtet sowohl die individuelle Mehrsprachigkeit als auch die territoriale und institutionelle Mehrsprachigkeit.
- Simultane Mehrsprachigkeit: Dieses Kapitel behandelt den gleichzeitigen Erwerb mehrerer Sprachen, der häufig als "bilingualer Erstspracherwerb" bezeichnet wird. Es erläutert die Methode "One Person – One Language" und diskutiert die Auswirkungen des frühen Sprachkontakts auf die Entwicklung von Kindern.
- Sukzessive Mehrsprachigkeit: Dieses Kapitel untersucht den sukzessiven Erwerb von Sprachen, d. h. den Erwerb einer Zweitsprache nach dem Erwerb der Erstsprache. Es beleuchtet die Faktoren, die den Spracherwerb in diesem Kontext beeinflussen, wie z. B. das Alter beim Spracherwerb und die Lernumgebung.
- Spracherwerb bei Kindern und Erwachsenen: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Unterschieden im Spracherwerb bei Kindern und Erwachsenen. Es analysiert die kognitiven und sprachlichen Prozesse, die beim Erlernen einer neuen Sprache eine Rolle spielen.
- Vor- und Nachteile der bilingualen Früherziehung: Dieses Kapitel untersucht die Vor- und Nachteile der bilingualen Früherziehung. Es diskutiert die positiven Auswirkungen auf die kognitive Entwicklung, die Förderung der Sprachkompetenz und die interkulturelle Kompetenz. Darüber hinaus werden auch die potenziellen Herausforderungen und Risiken des frühen Spracherwerbs angesprochen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Bilingualismus, Mehrsprachigkeit, simultaner und sukzessiver Spracherwerb, Sprachentwicklung, kognitive Entwicklung, Früherziehung, "One Person – One Language", Vorteile und Nachteile der bilingualen Früherziehung.
- Arbeit zitieren
- Olga Fritzler (Autor:in), 2017, Bilinguale Früherziehung. Was ist Mehrsprachigkeit, die unterschiedlichen Formen von Mehrsprachigkeit und welche Wege führen dort hin?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372361