Entwicklung der Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland von 1990 bis 2012. Eine Analyse


Thèse Scolaire, 2015

14 Pages, Note: 1-


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Über die Bedeutung von Einkommen und Vermögen

3. Begriffsklärung
3.1 Der Begriff „Einkommen“
3.2 Der Begriff „Vermögen“

4. Einkommen- und Vermögensverteilung in Deutschland
4.1 Verteilung des Einkommens
4.2 Verteilung des Vermögens

5. Gründe für die Ungleichverteilung
5.1 Die Armen werden ärmer und die Reichen werden reicher
5.2 Das Vermögen weniger Menschen nimmt zu

6. Problembehebung: Vorschläge zur Korrektur

7. Fazit

8. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Ich muss studieren!“ sagen sich heute viele junge Menschen. Sie haben oft Angst, ohne Studium keinen guten Job zu bekommen. Ohne diesen werden sie sich nicht das leisten können, was sie möchten. Es stellt sich jedoch die Frage, ob das Studium ein gutes Einkommen sichern kann. Die Entwicklung der Einkommens- und Vermögensverhältnisse in Deutschland zeigt, dass der Wohlstand von vielen anderen Faktoren abhängt.

Immer wieder ist zu lesen, dass die Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland immer weiter auseinander geht und dass die Faktoren, die eine positive Einkommenserwartung eigentlich begründen, wie z.B. eine gute Ausbildung, dafür nicht ausreichend sind.

So, wie das Studium nicht automatisch das gute Einkommen sichert, so sichert auch das Einkommen nicht unbedingt einen wohlverdienten Ruhestand. In der Politik wird in den letzten Jahren viel über Altersarmut diskutiert. Die Menschen, die über Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt haben, haben Angst, sich nicht leisten zu können, so weiterzuleben, wie sie es bis zur Rente gemacht haben. Sind diese Ängste berechtigt?

Um die Gründe für diese Verunsicherungen herauszufinden, ist es wichtig, sich die Einkommens- und Vermögensverteilung der letzten Jahre anzusehen. Deren Daten geben Aufschluss über wichtige Zusammenhänge für die Zukunft. Dabei zeigt sich, dass nicht mehr das Einkommen, sondern das Vermögen der einflussreiche Faktor des Wohlstandes ist.

2. Über die Bedeutung von Einkommen und Vermögen

Nach dem Duden steht der Begriff Vermögen einerseits für Besitztümer, Eigentum, Gelder oder Güter. Gleichzeitig steht hinter dem Wort „Vermögen“ aber auch die Fähigkeit, etwas zu tun (vgl. Duden). Erst ein bestimmtes Vermögen versetzt einen in die Lage, bestimmte Ziele oder Wünsche zu verwirklichen.

Das Vermögen erfüllt verschiedene Aufgaben und hat Funktionen, die für das tägliche Leben, aber auch die Entwicklung von Menschen in ihrem Lebenslauf von großer Bedeutung sind. (vgl. Grapka/ Westermeyer 2014, S. 151). Mit Vermögen ist man in der Lage, Einkommen zu erwirtschaften (Einkommensfunktion). Sachvermögen wie Wohneigentum, Autobesitz, etc. kann der Inhaber nutzen (Nutzungsfunktion). Vermögen sichert zum Beispiel bei Arbeitslosigkeit unseren Lebensunterhalt (Sicherungsfunktion). Menschen mit großen Vermögen können Macht in der Welt ausüben (Machtfunktion); ebenfalls sind sie durch das Vermögen in der Lage, ihren Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen (Sozialisationsfunktion). Vermögen sichert den Lebensstandard (soziale Mobilitäts- und Statuserhaltungsfunktion). Nur wer Vermögen hat, kann auch etwas vererben (Vererbungsfunktion). Einkommen steht unmittelbar mit dem Vermögen in Verbindung. Nur wer ein hohes Einkommen hat, wird auch Vermögen bilden können. In seinem Armutsbericht stellt der Paritätische Wohlfahrtsverband fest, dass die Armutsquote ein neues Rekordhoch erreicht hat (Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband 2014). Der Anstieg der Armut sei fast flächendeckend. Die im Bericht besonders hervorgehobenen Problemregionen befinden sich in NRW, im Ruhrgebiet und im Großraum Düsseldorf. Die Studie wird aktuell stark diskutiert.

3. Begriffsklärung

3.1 Der Begriff „Einkommen“

„Unter Einkommen versteht man alle Einkünfte in Form von Geld oder Sachgütern, die einer Person, einem Haushalt oder einem Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum zufließen“ (Duden Wirtschaft 2013, Stichwort Einkommen). Dabei werden verschiedene Einkommensarten unterschieden: hervorzuheben sind das Arbeitseinkommen (z.B. aus Lohn und Gehalt), Kapitaleinkommen (Bsp. Zinsen auf dem Sparbuch oder Einkünfte aus Vermietung) und Gewinneinkommen aus unternehmerischer Tätigkeit (Duden Wirtschaft, 2013, Stichwort Einkommen). Diese Einkommensarten werden unter dem Begriff Markteinkommen zusammen gefasst (vgl. Sachverständigenrat für wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland, S. 310). Da Einkommen hier durch die Tätigkeit am Markt erzielt wird, z.B. als Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt, als Vermieter auf dem Wohnungsmarkt, als Anleger auf dem Kapitalmarkt. Daneben gibt es Transfereinkommen, die über staatliche Sozialsysteme ausgezahlt werden (z.B. Rente, Arbeitslosengeld, Hartz IV). Markteinkommen und Transfereinkommen können unter dem Begriff des Gesamteinkommens zusammengefasst werden. Gezahlte Steuern und Sozialabgaben fließen hier ebenfalls mit ein. Eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit ist die Einteilung in Nominal- und Realeinkommen. Nominaleinkommen ist beispielsweise die Summe, die im Arbeitsvertrag festgelegt wird. Realeinkommen ist das Geld, das dem Arbeitnehmer ausgezahlt wird. Hier werden vom Nominaleinkommen Steuern und Sozialabgaben abgezogen.

3.2 Der Begriff „Vermögen“

Das Vermögen der Privathaushalte setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen: Sachvermögen (Häuser, Grundstücke), Gebrauchsvermögen (Gold, Schmuck, Bilder, Kraftfahrzeuge u.a.), positive Geldvermögen in Form von Forderungen gegen Staat, gegenüber Privaten und in Form von Beteiligungsrechten wie z.B. Aktien (Grapka/Westermeyer 2014, S. 152). Diese Werte werden als Bruttovermögen bezeichnet. Um jedoch den wahren Wert zu ermitteln, ist es notwendig, die Schulden gegenzurechnen. So hat ein Hausbesitzer zumeist Schulden bei der Bank aufgenommen, um das Haus zu kaufen. Außerdem werden noch andere Vermögensarten unterschieden, so z.B. Ansprüche aus Rentenversicherungssystemen, wie Lebensversicherungen.

4. Einkommen- und Vermögensverteilung in Deutschland

4.1 Verteilung des Einkommens

Diese folgende Graphik zeigt die Entwicklung der Einkommensverteilung von 1991 bis 2010:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, 2013)

Die in der Tabelle erfolgte Auswertung beschreibt das bedarfsgewichtete Haushaltseinkommen, das bedeutet, dass hierbei die unterschiedlichen Haushaltsstrukturen (Single-Haushalt, Familie, etc.) berücksichtigt werden. Hierbei werden die Einspareffekte, die durch das Zusammenleben erzielt werden, bei der Berechnung des Einkommens mit eingerechnet. In dieser Übersicht wird die Bevölkerung in 10 gleich große Einkommensgruppen eingeteilt. Die Graphik vergleicht die Jahre 1991 und 2010.

Im Jahr 1991 verfügten die 10% der Bevölkerung mit dem niedrigsten Haushaltseinkommen (1. Zehntel) über 4,1% des Einkommensvolumens, die 10% der Bevölkerung mit dem höchsten Haushaltseinkommen (10. Zehntel) über 20,5% des Einkommensvolumens. Im Jahr 2010 verfügte das 1. Zehntel dagegen nur noch über 3,7% des Einkommensvolumens. Beim 10. Zehntel erhöhte sich der Anteil auf 23.1%.

Insgesamt ist auffällig, dass lediglich beim 10. Zehntel der Anteil am Einkommensvolumen angestiegen ist. Dagegen sind die Anteile der anderen neun Zehntel zurückgegangen. Dabei muss man bedenken, dass relativ betrachtet die Auswirkung in den unteren Zehnteln größer ist: so sind beim 1. Zehntel 0,4% Rückgang 10%, während beim 5. Zehntel der Rückgang um 0,3% nur ca. 3,3 % beträgt. Die untersten 50% hatten 1991 33% Anteil am Einkommensvolumen, die obersten 20 % hatten 34,8% Anteil am Einkommensvolumen. Im Jahr 2010 hatten die untersten 50% 31,3% Anteil am Einkommensvolumen, die obersten 20% hatten bereits 37,3% Anteil am Einkommensvolumen.

4.2 Verteilung des Vermögens

Diese Graphik zeigt die Vermögensverteilung in den Jahren 2002 und 2007:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, Vermögensverteilung)

Auch bei dieser Übersicht wird die Bevölkerung in 10 Gruppen eingeteilt. Im Jahr 2002 verfügten die 10% der erwachsenen Bevölkerung mit dem niedrigsten Vermögen (1. Zehntel) über kein Vermögen, sondern Schulden (–1,2% des Vermögens), die 10% der erwachsenen Bevölkerung mit dem höchsten Vermögen (10. Zehntel) verfügten über 57,9% des Vermögens.

Bis zum Jahr 2007 hat sich der Zustand der 10% der Menschen, die über kein Vermögen verfügten nochmals verschlechtert, da sich ihr negatives Vermögen auf -1,6% verringert hat. Das 10. Zehntel verfügte dagegen im Jahr 2007 bereits über 61,1% des Vermögens. Während das reiche 10. Zehntel im Jahr 2002 über 57,9% des Vermögens verfügte und die anderen 90% der erwachsenen Bevölkerung noch über 42% des Vermögens verfügten, wurde im Jahr 2007 der Unterschied noch größer. Nun verfügte das 10. Zehntel über 61,1% des Vermögens, die übrigen 90% jedoch nur noch über 38,9% des Vermögens. Darüber hinaus fällt auf, dass 30% der erwachsenen Bevölkerung gar kein Vermögen hatten, weder im Jahr 2002 noch im Jahr 2007.

[...]

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Résumé des informations

Titre
Entwicklung der Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland von 1990 bis 2012. Eine Analyse
Note
1-
Auteur
Année
2015
Pages
14
N° de catalogue
V372415
ISBN (ebook)
9783668507784
ISBN (Livre)
9783668507791
Taille d'un fichier
559 KB
Langue
allemand
Mots clés
Einkommensverteilung, Vermögensverteilung, Entwicklung, SoWi, Einkommen, Vermögen
Citation du texte
Leona Walter (Auteur), 2015, Entwicklung der Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland von 1990 bis 2012. Eine Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372415

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