Die Hausarbeit vergleicht die literarische Auseinandersetzung Kleist mit dem Bild “Mönch am Meer“ mit der Kunsttheorie Barnett Newmans und seinem Begriff des “Erhabenen“.Die moderne, und vor allem die abstrakte Kunst, haben schon viele Rezipienten vor manche Rätsel gestellt. Die Kunst hat Staunen aber auch Ablehnung ausgelöst und bedarf fast immer intensiver theoretischer Diskurse. So taucht beispielsweise die Malerei auch in der Literatur auf. Somit beschäftigten sich verschiedenste Schriftsteller mit der bildenden Kunst.
Auch Heinrich von Kleist weist in mehreren Texten, wie zum Beispiel in drei fiktiven Künstlerbriefen, veröffentlicht in den Berliner Abendblättern, auf die unendlichen Möglichkeiten der Malerei hin. Dabei meint Kleist nicht die malerische Nachahmung der Natur, sondern den eigenständigen, künstlerischen Ausdruck des jeweiligen Künstlers. Damit bricht Kleist mit dem damaligen vorherrschenden Stil des Kopierens von alten Meistern oder der Natur. Er gibt dem schöpferischen Subjekt, dem Künstler selbst und dessen inneren Ausdruck Vorrang vor dem Kopieren äußerer Wirklichkeit. Durch den inneren Ausdruck des Künstlers soll auch im Rezipienten eine Stimmung, eine Emotion hervorgerufen werden.
Wie sehr Kleist selbst von Malereien innerlich bewegt war, zeigt sich am besten in seinem Text zu dem Bild “Der Mönch am Meer“ von Caspar David Friedrich. Kleist zeigt sich zutiefst erschüttert von dem Bild, es wühlt ihn auf und berührt ihn unbeschreiblich. Solche emotionale Reaktionen auf Malerei beziehungsweise bildenden Kunst im Allgemeinen, wird Jahre später von dem Künstler Barnett Newman als “erhabene Momente“ bezeichnet. Newman beschreibt den Sinn der Kunst genau darin, solche emotionalen Momente wie Kleist sie vor Friedrichs Bild erlebte, zu provozieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Der Begriff des Erhabenen
- 2.1 Empfindungen vor Friedrichs Seelandschaft
- 2.2 Barnett Newman
- II. Kunst als Erlebnis: Der Moment des Erhabenen
- III. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die literarische Auseinandersetzung Heinrich von Kleists mit dem Bild 'Mönch am Meer' von Caspar David Friedrich und bringt sie mit der Kunsttheorie Barnett Newmans und seinem Begriff des 'Erhabenen' in Beziehung.
- Der Begriff des Erhabenen in der Antike und im 18. Jahrhundert
- Kleists emotionale Reaktion auf Friedrichs Bild und seine Verbindung zum Erhabenen
- Newmans Kunsttheorie und der Begriff des Erhabenen als emotionales Erlebnis
- Die Rolle des Künstlers und des Rezipienten im Erleben des Erhabenen
- Die Grenzen des Schönen und die Bedeutung des Erhabenen in der Kunst
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Problematik der modernen Kunst und ihre Rezeption vor. Sie beleuchtet Kleists Interesse an der Malerei und seine Abkehr vom Kopieren. Sie führt den Begriff des 'Erhabenen' ein und zeigt Kleists tiefe emotionale Reaktion auf Friedrichs Bild 'Mönch am Meer'.
- I. Der Begriff des Erhabenen: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Begriffs des Erhabenen von der Antike bis ins 18. Jahrhundert. Es zeigt die verschiedenen Interpretationen und die Verbindung des Erhabenen mit dem Schönen auf.
- II. Kunst als Erlebnis: Der Moment des Erhabenen: Dieses Kapitel fokussiert auf die Erfahrung des Erhabenen in der Kunst. Es verbindet Kleists Auseinandersetzung mit Friedrichs Bild mit Newmans Kunsttheorie und seinem Verständnis des Erhabenen als emotionales Erlebnis.
Schlüsselwörter
Erhabenes, Kunst, Erlebnis, Emotion, Wahrnehmung, Friedrich, Kleist, Newman, Malerei, Bildende Kunst, Subjekt, Rezipient, Schönes, Grenzerfahrung, Kunsttheorie.
- Citation du texte
- Lydia Schelli (Auteur), 2017, Die Kunst als Erlebnis und der Moment des Erhabenen nach Barnett Newman, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372494