Nachdem die militärisch erfolgreichen Mongolen Anfang des 13. Jahrhunderts einen Großteil Asiens eroberten, fielen sie 1241 in Europa ein. Sie schlugen ein polnisches und ein ungarisches Aufgebot und besetzen einen Großteil Ungarns. Doch obwohl die Zeitgenossen davon ausgingen, dass ganz Europa erobert werden würde, zogen sich die Mongolen im Frühjahr 1242 plötzlich zurück. Dieser überraschende Rückzug stellt bis heute die Historiker vor eine Herausforderung.
Gängige Erklärungsansätze vermuten politische, logistische oder militärische Erwägungen hinter der Entscheidung, sich aus Europa zurückzuziehen. Neue Erkenntnisse der historischen Umweltforschung hingegen erlauben einen Erklärungsansatz, der Umwelteinflüsse miteinbezieht. Der Ansatz basiert auf der Rekonstruktion von Wetterdaten aus den 1240er Jahren. Diese erlauben die Hypothese, dass ungünstige Witterungsverhältnisse für den Abzug der Mongolen verantwortlich gewesen sein könnten.
Die Auswertung der Klimadaten muss jedoch von einer Analyse der verfügbaren historischen Quellen begleitet werden, um die Ereignisse zu rekonstruieren können. Diesem Ziel widmet sich diese Arbeit. Die Suche nach Hinweisen auf besagte Wetterphänomene sowie nach Belegen für den Abbruch des Feldzuges aufgrund der Witterungsverhältnisse bildet den Kern der Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ereignisse 1241 - 1242
- Theorien über den Rückzug
- Ziele des Feldzugs
- Fehlende Kampfkraft?
- Politische Ursache
- Versorgungsschwierigkeiten
- Archive der Natur
- Magister Rogerius
- Rascher Vormarsch durch Trockenheit
- Kälteeinbruch im Winter 1242
- Schwierigkeiten durch Tauwetter
- Versorgungsschwierigkeiten
- Gründe für den Rückzug
- Thomas von Spalato
- Kälteeinbruch und Vormarsch der Mongolen
- Versorgungsschwierigkeiten
- Gründe für den Rückzug
- Fazit
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem überraschenden Rückzug der Mongolen aus Europa im Frühjahr 1242, nachdem sie zuvor einen Großteil Ungarns erobert hatten. Ziel ist es, die neue Hypothese aus dem Artikel „Climatic and environmental aspects of the Mongol withdrawal from Hungary in 1242 CE“ zu analysieren und die verfügbaren historischen Quellen auf Hinweise für die beschriebenen Wetterphänomene sowie Belege für den Abbruch des Feldzugs aufgrund der Witterungsverhältnisse zu untersuchen.
- Der Rückzug der Mongolen im Frühjahr 1242
- Analyse der historischen Quellen
- Bewertung der Rolle von Wetter und Klima
- Einordnung der Umweltforschung im Kontext bestehender Theorien
- Mögliche Gründe für den Abbruch des Feldzugs
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen Überblick über den Einfall der Mongolen in Europa im Jahr 1241 und die Eroberung von Teilen Ungarns. Das zweite Kapitel widmet sich der Analyse bestehender Theorien zum Rückzug der Mongolen, die sich auf politische, logistische und militärische Faktoren konzentrieren. Die folgenden Kapitel beleuchten die Umweltforschung im Kontext der Mongoleninvasion und stellen die Erkenntnisse aus dem Artikel „Climatic and environmental aspects of the Mongol withdrawal from Hungary in 1242 CE“ vor. Dabei werden die Quellen von Magister Rogerius und Thomas von Spalato näher untersucht, um Hinweise auf die beschriebenen Wetterphänomene und deren Einfluss auf den Rückzug der Mongolen zu finden.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Umweltforschung, die Wetterdaten und historische Quellen im Zusammenhang mit dem Mongolenfeldzug im 13. Jahrhundert. Wichtige Begriffe sind dabei der Rückzug der Mongolen aus Europa im Jahr 1242, die Rolle des Wetters und der klimatischen Bedingungen, die Analyse von historischen Quellen und die Interpretation der Ergebnisse im Hinblick auf die bestehenden Erklärungsansätze.
- Quote paper
- Alexander Plattner (Author), 2016, Zwang das Wetter die Mongolen 1242 zum Rückzug aus Europa? Eine kritische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372815