Diese Hausarbeit befasst sich mit dem 1987 erschienenen Roman Ach Europa! von Hans Magnus Enzensberger. Zu Beginn, bevor ich auf den eigentlichen Text eingehen werde, möchte ich zunächst einige, über Ach Europa! hinausgehende, Anmerkungen über Enzensbergers Europabild und seine Sicht auf die Einwohner des Kontinents machen. Dies erscheint mir wichtig, da der Roman keineswegs die erste Veröffentlichung Enzensbergers zum Thema Europa darstellt. Bereits 1965 veröffentlichte Enzensberger im gerade neu gegründeten Kursbuch einen Essay über die Gefahren des Eurozentrismus in Europa und über die Grenzen Europas hinaus. Ich werde Enzensbergers Europabild umreißen und dessen Entwicklung anhand verschiedener Veröffentlichungen bis zum vorläufigen Ende mit Ach Europa! nachzeichnen. Daran möchte ich einen Exkurs zur literarischen Gattung des Collageromans anschließen und aufgrund der aufgeführten Charakteristika zeigen, dass Ach Europa! zur Gattung des Collageromans gezählt werden kann. Nach diesen Überlegungen möchte ich den Text aus dem Blickwinkel der interkulturellen Germanistik untersuchen. Zunächst soll allgemein auf die Beziehung zwischen Fremd- und Selbstbild eingegangen werden, um dann den Umgang mit der Alterität in Enzensbergers Buch zu bestimmen. Hierbei möchte ich im Wesentlichen auf Enzensbergers Kulturbegriff, seine Umgang mit Stereotypen, sowie auf die Art der Kulturvermittlung, wie sie in Ach Europa! praktiziert wird, eingehen. Die Forschungsliteratur zu Ach Europa! ist nicht sehr umfangreich. Für die Arbeit am Text habe ich mich im Wesentlichen an den Arbeiten von Lützeler und einigen, nach dem Erscheinen des Buches, verfassten Kritiken in relevanten Presseorganen, wie dem Spiegel oder der Neuen Zürcher Zeitung, orientiert. Für den Exkurs zum Collageroman habe ich Volker Hages Definition von Collage in Unterscheidung zur Montage benutzt. Ausgangspunkt für meine Überlegungen zur Interkulturalität und zum Umgang mit Alterität in Ach Europa! sind die Arbeiten von Wierlacher und Thum. Am Ende dieser Hausarbeit sollen dann Enzensbergers verschiedene Beiträge zum Europadiskurs benannt und mit Ach Europa! verglichen worden sein und dem Leser somit ein umfassendes Bild von Enzensbergers Europabild und seinem Umgang mit Alterität vermittelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Enzensbergers Europabild
- Die Europäer
- Collage bzw. Collageroman
- Ach Europa! als Collageroman
- Interkulturelle Fragestellungen
- Das Fremde und das Eigene
- Der Kulturbegriff des Erzählers
- Stereotypen
- Kulturvermittlung
- Der Epilog
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Hans Magnus Enzensbergers Roman „Ach Europa!“, indem sie dessen Europabild, die literarische Gestaltung als Collageroman und die interkulturellen Aspekte untersucht. Die Analyse beleuchtet Enzensbergers Kritik am Eurozentrismus und an europäischen Institutionen, seine Darstellung der kulturellen Vielfalt Europas und die Art und Weise, wie er das Fremde und Eigene im Roman thematisiert.
- Enzensbergers kritisches Europabild und seine Ablehnung des Eurozentrismus
- Die literarische Form des Collageromans und ihre Bedeutung für die Darstellung von Europa
- Interkulturelle Aspekte: Umgang mit Fremdheit und Stereotypen
- Enzensbergers Kulturbegriff und seine Darstellung kultureller Vielfalt
- Der Vergleich von „Ach Europa!“ mit früheren Werken Enzensbergers zum Thema Europa
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert den Fokus der Arbeit: die Analyse von Enzensbergers „Ach Europa!“, seines Europabildes und der interkulturellen Dimension des Romans. Sie kündigt einen Exkurs zum Collageroman an und benennt die relevanten Forschungsarbeiten, auf die sich die Analyse stützt. Die Einleitung betont die Bedeutung von Enzensbergers früherem Werk zum Thema Europa für das Verständnis seines Romans.
Enzensbergers Europabild: Dieses Kapitel beleuchtet Enzensbergers vielschichtiges und kritisches Europabild, wie es in „Ach Europa!“ zum Ausdruck kommt. Der Untertitel des Romans, „Wahrnehmungen aus sieben Ländern“, wird als Indikator für Enzensbergers Absicht interpretiert, ein umfassendes, aber nicht homogenes Bild Europas zu zeichnen. Die Metapher des „Patchworks“ wird als Beschreibung sowohl des Inhalts als auch der Form des Romans verwendet. Das Kapitel verweist auf frühere kritische Äußerungen Enzensbergers zum Eurozentrismus und zu europäischen Institutionen, und stellt diese in einen Kontext zu „Ach Europa!“. Die Kritik an der EG und deren Bürokratie wird als zentrales Element seines Europabildes hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Hans Magnus Enzensberger, Ach Europa!, Collageroman, Europabild, Eurozentrismus, Interkulturalität, Fremdheit, Stereotype, Kulturvermittlung, Europadiskurs, Patchwork, Kulturelle Vielfalt.
Häufig gestellte Fragen zu Enzensbergers "Ach Europa!"
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Die Arbeit analysiert Enzensbergers Europabild, die literarische Gestaltung des Romans als Collageroman und seine interkulturellen Aspekte. Im Mittelpunkt stehen Enzensbergers Kritik am Eurozentrismus und an europäischen Institutionen, seine Darstellung der kulturellen Vielfalt Europas und seine Thematisierung des Fremden und Eigenen.
Wie ist der Roman "Ach Europa!" literarisch gestaltet?
Der Roman wird als Collageroman beschrieben. Diese literarische Form und ihre Bedeutung für die Darstellung Europas wird in der Arbeit untersucht. Die Metapher des "Patchworks" wird verwendet, um sowohl den Inhalt als auch die Form des Romans zu beschreiben.
Welche interkulturellen Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit dem Umgang mit Fremdheit und Stereotypen im Roman, Enzensbergers Kulturbegriff und seiner Darstellung kultureller Vielfalt. Der Vergleich von "Ach Europa!" mit früheren Werken Enzensbergers zum Thema Europa wird ebenfalls angestellt.
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Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zu Enzensbergers Europabild (inkl. Unterkapitel "Die Europäer"), ein Kapitel zum Collageroman (inkl. Unterkapitel "Ach Europa! als Collageroman"), ein Kapitel zu interkulturellen Fragestellungen (inkl. Unterkapiteln "Das Fremde und das Eigene", "Der Kulturbegriff des Erzählers", "Stereotypen" und "Kulturvermittlung"), einen Epilog und eine Schlussbetrachtung.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird gegeben?
Die Zusammenfassung der Kapitel gibt einen Überblick über den Inhalt der einzelnen Abschnitte. Die Einleitung skizziert den Fokus der Arbeit, das Kapitel zu Enzensbergers Europabild beleuchtet dessen kritisches und vielschichtiges Bild, und weitere Kapitel befassen sich mit dem Collageroman und den interkulturellen Aspekten.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit analysiert "Ach Europa!", um Enzensbergers kritisches Europabild, die literarische Gestaltung und die interkulturellen Aspekte zu untersuchen. Sie beleuchtet seine Kritik am Eurozentrismus, seine Darstellung kultureller Vielfalt und seinen Umgang mit dem Fremden und Eigenen.
- Quote paper
- B.A. Yvonne Hoock (Author), 2004, Hans Magnus Enzensberger: Ach Europa!, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37291