Seitdem die Zahl der Zeitarbeitnehmer in Deutschland ansteigt, steht die Zeitarbeit in der öffentlichen Kritik. Der Zeitarbeit werden schlechtere Arbeitsbedingungen und Entlohnung nachgesagt, weshalb häufig von Parteien und Gewerkschaften Forderungen hinsichtlich der politischen Rahmenbedingungen für die Branche zu vernehmen sind.
Die Forderung der IG Metall "Gleiche Arbeit – Gleiches Geld" ist mittlerweile im Gesetz verankert und die Zeitarbeitsbranche gerät diesbezüglich zunehmend unter Druck. Während die Gewerkschaften sich auf Branchenzuschläge geeinigt haben, um die Löhne der Zeitarbeitnehmer anzuheben, wird in der Politik über weitere Maßnahmen diskutiert.
Für sinnvolle politische Maßnahmen ist es jedoch wichtig, möglichst genau festzustellen, inwieweit Verdienstunterschiede zwischen Zeitarbeitnehmern und Arbeitnehmern im regulären Beschäftigungsverhältnis existieren und wie hoch die Unterschiede tatsächlich ausfallen.
Diese Projektarbeit hat daher zum Ziel, die verfügbaren empirischen Erhebungen zum Verdienst der Zeitarbeitnehmer in Deutschland aufzuarbeiten und auszuwerten, um die Verdienstunterschiede beziffern zu können. Insbesondere soll dabei geprüft werden, wie sich die 2012 bis 2013 tariflich eingeführten Branchenzuschläge auf die Gehälter der Zeitarbeitnehmer auswirken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entwicklung der Zeitarbeit
- Methodik und Eingrenzung
- Verdienste der Zeitarbeitnehmer
- Vergleiche mit dem Durchschnittsverdienst in der Privatwirtschaft
- Vergleiche mit dem Verdienst im Verarbeitenden Gewerbe
- Eine Zusammenfassung
- Tarifverträge und Branchenzuschläge
- Ursachen der festgestellten Verdienstunterschiede
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Projektarbeit analysiert die Unterschiede im Verdienst zwischen Zeitarbeitnehmern und Arbeitnehmern in regulärer Beschäftigung in Deutschland. Dabei werden vorhandene Erhebungen zu den Verdienen von Zeitarbeitnehmern ausgewertet, um die Verdienstunterschiede quantifizieren zu können. Ein besonderer Fokus liegt auf der Wirkung der seit 2012/2013 eingeführten Branchenzuschläge auf die Gehälter von Zeitarbeitnehmern.
- Entwicklung der Zeitarbeit in Deutschland
- Verdienstunterschiede zwischen Zeitarbeit und regulärer Beschäftigung
- Auswirkungen der Branchenzuschläge auf die Gehälter von Zeitarbeitnehmern
- Analyse der Tarifverträge in der Zeitarbeitsbranche im Vergleich zu regulären Tarifverträgen
- Diskussion der Ursachen für Verdienstunterschiede zwischen Zeitarbeit und regulärer Beschäftigung
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel bietet einen Überblick über die Entwicklung der Leiharbeit in Deutschland und beleuchtet die wachsende Bedeutung der Zeitarbeit als Form der atypischen Beschäftigung.
- Kapitel zwei beschreibt die Methodik der Verdienststudie und die notwendigen Eingrenzungen der Analyse. Die Studie konzentriert sich auf vollzeitbeschäftigte männliche Arbeitnehmer, um Verzerrungen durch Teilzeitbeschäftigung und geschlechtsspezifische Entlohnungsunterschiede zu vermeiden.
- Das dritte Kapitel präsentiert die Daten zu den Verdienen von Zeitarbeitnehmern und vergleicht diese mit den durchschnittlichen Verdienen in der Privatwirtschaft und im verarbeitenden Gewerbe. Hier wird auch die Wirkung der Branchenzuschläge auf die Gehälter der Zeitarbeitnehmer untersucht.
- Kapitel vier setzt sich mit den Tarifverträgen der Zeitarbeitsbranche auseinander und stellt diese den regulären Tarifverträgen gegenüber. Ziel ist es, mögliche tariflich bedingte Einkommensunterschiede zu identifizieren.
- Kapitel fünf diskutiert die Ergebnisse der Studie und reflektiert die Methodik.
Schlüsselwörter
Zeitarbeit, Leiharbeit, Arbeitnehmerüberlassung, Verdienstunterschiede, Branchenzuschläge, Tarifverträge, atypische Beschäftigung, Gleichbehandlungsanspruch, Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Verdiensterhebung des Statistischen Bundesamtes.
- Citar trabajo
- Alexander Plattner (Autor), 2015, Verdienst in der Zeitarbeitsbranche und in regulärer Beschäftigung. Ein Vergleich, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372949