In der weltweiten Unternehmenslandschaft sind es speziell die kapitalmarktorientierten Gesellschaften, die über 80 % der weltweiten Umsäze generieren und somit den Großteil der Weltwirtschaft bestimmen. Ebendiese Unternehmen sind nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) dazu verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen, der einem breiten Adressatenkreis als Grundlage wirtschaftlichen Handelns dient. Der Darstellung von Unternehmensakquisitionen in Konzernabschlüssen kommt aus diesem Grunde eine besondere Bedeutung zu.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Abbildung von Unternehmensakquisitionen im Rahmen der erstmaligen Einbeziehung im Konzernabschluss unter Betrachtung der IFRS zu untersuchen und anhand einer fiktiven Fallstudie anzuwenden. Dazu werden zunächst die relevanten Regelungen und Methoden der bilanziellen Darstellung eingegrenzt und darüber hinaus die sonstigen betroffenen Bestandteile auf Darstellungspflichten untersucht.
Um die umfassenden theoretischen Standards zu verdeutlichen wird an ausgewählten Stellen ein Fallbeispiel von Unternehmensakquisitionen einbezogen. Damit soll die vorliegende Arbeit für Investoren, Gläubiger, Lieferanten und Mitarbeiter eines Konzerns einen übersichtlichen Leitfaden darstellen, mithilfe dessen die Bilanzanalyse aber auch die Aufstellung eines Konzernabschlusses maßgeblich erleichtert werden soll. Der Untersuchungsbereich dieser Arbeit erstreckt sich auf die Darstellungsparameter, die im Zuge von Unternehmensübernahmen im Konzernabschluss abgebildet sein müssen. Durch den vorgegebenen Rahmen dieser Arbeit ist es jedoch nicht möglich, auf alle Ausprägungen der Darstellung einzugehen. Da die IFRS grundsätzlich durch nationales Recht bedingt sind, gelten die Untersuchungen dieser Arbeit vorrangig für kapitalmarktorientierte Unternehmen mit Hauptsitz innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten. Angemerkt sei, dass die Arbeit auf Grundlage von hauptsächlich deutschsprachiger Literatur verfasst wurde und der Normen-, Rechts- und Literaturstand von Ende Juni 2016 zugrunde liegt.
Inhaltsverzeichnis
- Bedeutung von Unternehmensakquisitionen und Problemstellung
- Einleitung
- Ziel und Abgrenzung
- Aufbau
- Grundlagen der Konzernrechnungslegung nach IFRS
- Definitorische Abgrenzung und gesetzliche Grundlagen
- Ziel und Funktion des Konzernabschlusses
- Bestandteile des Konzernabschlusses
- Grundlagen des bilanziellen Aufstellungsprozesses
- Die Aufstellungspflicht
- Das Beherrschungskonzept
- Der Konsolidierungskreis
- Konsolidierungsvorbereitung
- Vereinheitlichung der Abschlussstichtage
- Vereinheitlichung des Bewertungs- und Bilanzansatzes
- Vereinheitlichung der Währung
- Fallbeispiel von Unternehmensakquisitionen
- Bilanzielle Darstellung im Konzernabschluss
- Vollkonsolidierung
- Erwerbsmethode bei 100 % -iger Beteiligung
- Erwerbsmethode bei Vorhandensein von Minderheiten
- Behandlung von Unterschiedsbeträgen
- Geschäfts- oder Firmenwert
- Passivischer Unterschiedsbetrag
- Abgrenzung latenter Steuern
- Ermittlung und Ausweis latenter Steuern anhand des Fallbeispiels
- Equity-Methode
- Vollkonsolidierung
- Darstellung in weiteren relevanten Bestandteilen des Konzernabschlusses
- Gesamtergebnis- und Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung
- Konzernkapitalflussrechnung
- Konzernanhang
- Pflichtangaben in Folge von Unternehmensakquisitionen
- Zusätzliche Angaben ausgewählter Standards
- Zusätzliche Angaben für deutsche IFRS-Anwender
- Bilanzielle Darstellung im Konzernabschluss
- Abschließende Betrachtung
- Zusammenfassung
- Kritische Beurteilung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Unternehmensakquisitionen im Konzernabschluss nach IFRS. Ziel ist es, die relevanten Regelungen und Methoden der bilanziellen Darstellung zu untersuchen und anhand einer fiktiven Fallstudie anzuwenden.
- Relevante Regelungen und Methoden der bilanziellen Darstellung von Unternehmensakquisitionen nach IFRS
- Anwendungsbeispiele und Fallstudien zur Veranschaulichung der Methoden
- Behandlung von Unterschiedsbeträgen und latenten Steuern im Kontext von Unternehmensakquisitionen
- Auswirkungen von Unternehmensakquisitionen auf verschiedene Bestandteile des Konzernabschlusses
- Kritische Beurteilung der IFRS-Regulierung im Bereich von Unternehmensakquisitionen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema der Unternehmensakquisitionen ein und erläutert die Bedeutung und die Problemstellung. Kapitel 2 behandelt die Grundlagen der Konzernrechnungslegung nach IFRS, einschließlich der relevanten Definitionen, Ziele und Bestandteile des Konzernabschlusses. Kapitel 3 präsentiert ein Fallbeispiel von Unternehmensakquisitionen und analysiert die bilanziellen Auswirkungen im Konzernabschluss. Die Darstellung in weiteren relevanten Bestandteilen des Konzernabschlusses wird ebenfalls beleuchtet. Kapitel 4 bietet eine abschließende Betrachtung mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und einer kritischen Beurteilung der IFRS-Regulierung im Bereich von Unternehmensakquisitionen.
Schlüsselwörter
Unternehmensakquisitionen, Konzernrechnungslegung, IFRS, Vollkonsolidierung, Erwerbsmethode, Unterschiedsbeträge, latente Steuern, Equity-Methode, Konzernabschluss, Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Anhang.
- Citar trabajo
- Paul Siebert (Autor), 2017, Darstellung von Unternehmensakquisitionen im Konzernabschluss nach IFRS, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373098