Einleitung
Im Zusammenhang mit den Globalisierungsprozessen im neuen Jahrtausend stehen politische Analysen zu internationalen und nationalen Konflikten im Mittelpunkt zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten. Jede Konfliktstudie mit Bezügen auf territoriale Schwerpunkte, gewinnt immer mehr an nationaler und internationaler Bedeutung, weil deren Ergebnisse für weittragende, die Kontinente überschreitende Entscheidungen durch einzelne Staaten und internationale Organisationen im Globalisierungsprozess, an Bedeutung gewinnen. Der hohe politische Stellenwert und die sich daraus ergebenden Folgerungen aus den außenpolitischen Analysen wurden im jüngsten Zeitabschnitt, nach den Ereignissen des 11. September und im bestehenden Irak- und Afghanistan - Konflikt deutlich.
Der Konfliktbegriff wird in philosophischen wie politischen Analysen vielfältig interpretiert. Es wird nach Wasmuth,1 Wolleh2 davon ausgegangen, dass sie integrale Bestandteile menschlichen Handelns sind und zwischen zwei und mehr Parteien ausgetragen werden. Wolleh unterscheidet vier Konfliktphasen und deren Bearbeitung. 3 Sie dienen als orientierende, theoretische Grundlage der Untersuchung.
Die Arbeit wendet sich einer Analyse der Demokratischen Volksrepublik Algerien zu, weil sich in diesem zweitgrößten afrikanischen, islamischen Staat, in dessen innenpolitischer und außenpolitischer Entwicklung, die Mehrzahl der aktuell wirksamen Konflikte abspielen und sich analysieren lassen. Der Algerische Staat von der EG nur durch das Mittelmeer getrennt, hat sich am Rande der europäischen Gemeinschaft, aber umgeben von weiteren islamischen Anrainerstaaten, zu einem Krisenherd an Europas Grenzen entwickelt. Es soll unter Beachtung der historischen, religiösen, wirtschaftlichen, innen- und außenpolitischen Bedingungen, die möglichen Wurzeln des islamischen Fundamentalismus in diesem Lande analysiert werden. Diese Betrachtungen basieren auf den Grundlage n der realistischen Konflikttheorie Huntigtons 4 und der Friedenstheorie Senghaas5. Für die Analyse der Konfliktursachen wird in Bezug auf Elsenhans 6 der Begriff der Staatsklasse und des Staatsklassenkonfliktes genutzt, die für die algerische Situation aussagekräftig erscheinen. 7 Es handelt sich in Algerien um den Versuch von Lösungen eines innerstaatlichen Konfliktes mit militärischen und zivilen Mitteln. Der Konflikt scheint eine sehr komplexe Wirksamkeit zu haben und verläuft bereits über einen längeren Zeitraum.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konfliktentstehung
- Kolonialzeit und Befreiungskampf
- Autonomie und die Ereignisse bis 1988
- Konfliktverlauf
- Terrorismus als Antwort auf Armut und Repression
- Kampf gegen den Terror
- Algerien auf dem Weg in eine stabile Zukunft?
- Konfliktparteien
- Staatliche Akteure
- Nichtstaatliche Akteure
- Analyse
- Schlussfolgerungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Entwicklung des Konflikts in Algerien und untersucht die Ursachen und Auswirkungen des islamischen Terrorismus. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwiefern historische, religiöse, wirtschaftliche und politische Faktoren zur Entstehung und Fortdauer des Konflikts beitragen.
- Die Rolle des Kolonialismus und der Befreiungskämpfe
- Der Einfluss von Armut, Repression und politischer Instabilität
- Die Rolle islamistischer Gruppierungen
- Die Reaktion des Staates auf den Terrorismus
- Die Suche nach einer friedlichen Lösung
Zusammenfassung der Kapitel
Das Kapitel „Einleitung“ stellt die Arbeit und deren Zielsetzung vor. Es erläutert die Relevanz des Themas im Kontext der Globalisierung und der aktuellen Konfliktlandschaft. Die Arbeit stützt sich auf die realistische Konflikttheorie Huntigtons und die Friedenstheorie Senghaas, sowie auf den Begriff der Staatsklasse und des Staatsklassenkonfliktes nach Elsenhans. Zudem werden die wichtigsten wissenschaftlichen Fragestellungen und Hypothesen der Arbeit vorgestellt.
Das Kapitel „Konfliktentstehung“ beleuchtet die historische und religiöse Entwicklung Algeriens, mit Fokus auf die Kolonialzeit und die anschließende Unabhängigkeitsbewegung. Es analysiert die Folgen der französischen Kolonialherrschaft und die Herausforderungen, die Algerien nach der Unabhängigkeit bewältigen musste.
Das Kapitel „Konfliktverlauf“ beschäftigt sich mit dem Aufkommen des islamischen Terrorismus in Algerien. Es untersucht die Ursachen, die zur Eskalation der Gewalt geführt haben, wie Armut, Repression und politische Instabilität. Die Arbeit analysiert die Strategie des Staates im Kampf gegen den Terrorismus und die Auswirkungen der Gewalt auf die algerische Gesellschaft.
Das Kapitel „Konfliktparteien“ stellt die wichtigsten Akteure im Konflikt vor, darunter staatliche Institutionen und nichtstaatliche Gruppierungen. Es analysiert die Machtverhältnisse, die Ziele und die Strategien der einzelnen Akteure.
Das Kapitel „Analyse“ untersucht die komplexen Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Faktoren, die zum Konflikt in Algerien beitragen. Es analysiert die Wechselwirkungen zwischen der Geschichte, der Religion, der Wirtschaft und der Politik.
Schlüsselwörter
Islamischer Terrorismus, Algerien, Konflikt, Kolonialismus, Unabhängigkeit, Staatsklasse, Staatsklassenkonflikt, Repression, Armut, Islamismus, Politik, Religion, Wirtschaft, Geschichte, Frieden, Globalisierung.
- Quote paper
- Alexander Müller (Author), 2005, Algerien: Eine Keimzelle des islamischen Terrors., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37313