Der internationale Handel zwischen den Wirtschaftsnationen hat sich gewandelt. Dabei ist die Welt des internationalen Handels sehr viel komplexer geworden. Dies lässt sich schon in zwei Bereichen deutlich feststellen. Zum einen sind es längst nicht mehr nur Güter, welche die Grenzen überschreiten. Dienstleistungen werden im Zeitalter der Globalisierung ebenfalls über Grenzen hinweg angeboten. Damit geht einher, dass Staaten sich in internationalen Verhandlungsrunden um die Regulierung von geistigem Eigentum bemühen.
Die Herausgeber eines Sammelbandes zum Thema Handelspolitik unterstreichen, dass viele Facetten der gegenwärtigen Handelspolitik nahelegen, dass diese von einer zunehmenden Zusammenarbeit und Abhängigkeit zwischen Regierung, Industrie und Zivilgesellschaft geprägt sind. Die vorliegende Arbeit wird diese scheinbar verstärkt auftretenden Verhandlungsdynamiken thematisieren. Im Fokus der Untersuchung liegen dabei die Einflusschancen der Zivilgesellschaft. Mit den Unternehmen als erstarkten, privaten Akteuren wird sich dabei nur zu einem gewissen Grade beschäftigt. Dies liegt daran, dass bei Firmen als Akteuren der Sachverhalt komplexer wird. Mit anderen Worten, der Einfluss von Firmen ist schwieriger zu ermessen. Bestimmte Theorien, wie der Marxismus, geben wirtschaftliche Akteure sogar als Bestimmungsfaktoren staatlicher Politik an. Demnach lautet die zentrale Frage dieser Arbeit: inwieweit spielt die Zivilgesellschaft eine Rolle in den Prozessen der Handelspolitik?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Annahmen zu den Prozessen der Handelspolitik
- Kimberley Prozess: Das Certification Scheme
- Verhandlungsresultat unter der Lupe
- Entstehungsgeschichte des Kimberley Prozesses: von „agenda-setting“ bis „revitalization“
- Kimberley Prozess: Günstige Rahmenbedingungen
- Übertragbarkeit auf andere Fälle
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss der Zivilgesellschaft auf Prozesse der Handelspolitik. Dabei wird der Kimberley Prozess, der den internationalen Diamantenhandel reguliert, als Fallbeispiel verwendet. Die Studie befasst sich mit der Frage, inwieweit die Zivilgesellschaft eine Rolle in der Aushandlung und Implementierung von Handelsabkommen spielt.
- Der Einfluss der Zivilgesellschaft auf Handelspolitik
- Die Entstehung und Entwicklung des Kimberley Prozesses
- Die Rolle von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Unternehmen
- Die Übertragbarkeit des Kimberley Prozessmodells auf andere Bereiche
- Die Bedeutung von Public-Private Partnerships (PPP) in der Handelspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Kontext der Arbeit dar. Sie beleuchtet die wachsende Bedeutung von nicht-staatlichen Akteuren in der Handelspolitik. Das zweite Kapitel beleuchtet theoretische Annahmen zum Einfluss von Zivilgesellschaft und Unternehmen auf Handelspolitik. Das dritte Kapitel konzentriert sich auf den Kimberley Prozess und seine Entstehung. Es werden die Verhandlungsdynamiken und die Rolle der verschiedenen Akteure analysiert. Das vierte Kapitel untersucht die Übertragbarkeit des Kimberley Prozessmodells auf andere Bereiche der Handelspolitik.
Schlüsselwörter
Kimberley Prozess, Zivilgesellschaft, Handelspolitik, Diamantenhandel, Public-Private Partnerships (PPP), NGOs, Unternehmen, Rohstoffhandel, Internationale Politische Ökonomie, Diplomatie.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Lueber (Autor:in), 2012, Der Kimberley Prozess und die Zivilgesellschaft. Anzeichen einer neuen Diplomatie in der Handelspolitik?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373216