Diese Seminararbeit untersucht den Ich-Gebrauch und grammatische Merkmale der Origo-Exklusvität in den populärwissenschaftlichen und wissenschaftlichen Texten. Eine Methode zur Messung der Wissenschaftssprachlichkeit innerhalb wissenschaftlicher Texte, die unter anderem von Czicza entwickelt wurde und an gegebener Stelle näher beleuchtet wird, bildet in dieser Arbeit die Basis für die empirische Untersuchung ausgewählter Auszüge wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Texte.
Deren Vorschlag benennt eine Anzahl pragmatischer Gebote, die innerhalb wissenschaftlicher Texte mir bestimmten grammatischen Merkmalen korrelieren und sie somit als wissenschaftliche Texte identifizieren können. Auf eines dieser insgesamt vier Gebote, die Origo-Exklusivität, wird sich in dieser Seminararbeit konzentriert, da sie die Kategorien beinhaltet, die sowohl deagentivieren als auch detemporalisieren können und daher mit dem Ich-Gebrauch partiell in Verbindung stehen. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass populärwissenschaftliche Texte einen höheren Grad an Ich-Gebrauch aufweisen im Vergleich zu den wissenschaftlichen Texten und dementsprechend weniger häufig Strategien zur Ich-Vermeidung anwenden. Mithilfe der Grundlagen der vorgestellten Methode soll dieser Vergleich durchgeführt und im Anschluss daran ausgewertet werden. Beachtet werden muss an dieser Stelle, dass sich mithilfe des methodischen Vorgehens somit die Wissenschaftlichkeit in Bezug auf die vom Autor verwendete Sprache messen lässt, nicht aber die Wissenschaftlichkeit des Textes an sich – auch diese Gegebenheit wird im Verlauf nochmals aufgegriffen werden, da letztlich die eindeutige Zuordnung der untersuchten Texte zur Wissenschaft oder Populärwissenschaft möglicherweise nicht immer aufgrund der bloßen Messung von wissenschaftlicher Sprache ohne Restzweifel erfolgen kann.
Insofern wird nun als Erstes eine Erläuterung der Begriffe, die in der Seminararbeit des Öfteren benutzt werden und auch die theoretische Basis des Operationalisierungsvorschlages von Cziczca bilden, notwendig sein, sodass daran anschließend der Operationalisierungsvorschlag erklärt und zur Anwendung gebracht werden kann, um dann letztlich die oben aufgestellte Behauptung, dass populärwissenschaftliche Texte einen höheren Grad an Ich-Gebrauch und somit weniger Strategien zur Ich-Vermeidung aufweisen, in der Auswertung zu bestätigen oder zu entkräften.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmungen
- 2.1. Wissenschaftssprache
- 2.2. Wissenschaftliche Fachsprache
- 2.3. Populärwissenschaft und ihre Rolle als Wissensvermittler
- 3. Schaffen der empirischen Arbeitsgrundlage in Anlehnung an Czicza, Hennig, Emmrich und Niemann: Zur Verortung von Texten zwischen den Polen maximaler und minimaler Wissenschaftlichkeit. Ein Operationalisierungsvorschlag
- 3.1. Origo-Exklusivität und ihre für die Operationalisierung relevanten Parameter
- 3.2. Darlegung des methodischen Vorgehens
- 4. Ergebnisse der Untersuchung ausgewählter Texte
- 4.1. Magisterarbeit – Zur Herstellung/Darstellung von Weiblichkeit in der Fernsehserie „Buffy the Vampire Slayer”
- 4.2. Beitrag in einem Sammelband – Versuch „Restless” zu verstehen
- 4.3. Beitrag in einem Sammelband – Frankfurt School, Sunnydale High. Allegorisierung der Kulturindustrie in Buffy the Vampire Slayer
- 4.4. Rezension - Review: Buffy – Im Bann der Dämonen |Staffel 1 (Serie)
- 5. Auswertung der Untersuchungsergebnisse
- 5.1. Magisterarbeit – Zur Herstellung/Darstellung von Weiblichkeit in der Fernsehserie „Buffy the Vampire Slayer”
- 5.2. Beitrag in einem Sammelband – Versuch „Restless” zu verstehen
- 5.3. Beitrag in einem Sammelband – Frankfurt School, Sunnydale High. Allegorisierung der Kulturindustrie in Buffy the Vampire Slayer
- 5.4. Rezension - Review: Buffy - Im Bann der Dämonen Staffel 1 (Serie)
- 6. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern das Ich-Verbot in populärwissenschaftlichen Texten zu tragen kommt und ob es einen signifikanten Unterschied zwischen wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Texten hinsichtlich des Ich-Gebrauchs gibt. Diese Frage wird anhand eines Operationalisierungsvorschlages von Czicza et. al. untersucht, der die Wissenschaftlichkeit von Texten anhand von grammatischen Merkmalen misst.
- Analyse des Ich-Gebrauchs in wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Texten
- Untersuchung der Origo-Exklusivität als Merkmal von Wissenschaftssprache
- Vergleich von wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Texten hinsichtlich ihrer sprachlichen Merkmale
- Anwendung des Operationalisierungsvorschlages zur Messung von Wissenschaftlichkeit
- Bedeutung von Populärwissenschaft als Vermittler zwischen Wissenschaft und Alltag
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss des Ich-Verbots in wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Texten und führt den Operationalisierungsvorschlag von Czicza et. al. ein. Im Anschluss werden die Begriffe „Wissenschaftssprache”, „Wissenschaftliche Fachsprache” und „Populärwissenschaft” definiert. Kapitel 3 beschreibt den Operationalisierungsvorschlag von Czicza et. al. und die Rolle der Origo-Exklusivität. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung ausgewählter Texte aus verschiedenen wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Genres, die sich mit der Fernsehserie „Buffy the Vampire Slayer” auseinandersetzen. Kapitel 5 analysiert die Ergebnisse der Untersuchung und untersucht Unterschiede im Ich-Gebrauch zwischen den Texten. Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse zusammen und diskutiert die Relevanz der Untersuchung für das Verständnis von Wissenschaftssprache und Populärwissenschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Ich-Verbot in wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Texten, der Origo-Exklusivität als grammatischem Merkmal von Wissenschaftssprache, der Analyse von sprachlichen Merkmalen, dem Operationalisierungsvorschlag zur Messung von Wissenschaftlichkeit und der Rolle von Populärwissenschaft als Wissensvermittler.
- Arbeit zitieren
- Sarah Insacco (Autor:in), 2015, Ich-Gebrauch und grammatische Merkmale der Origo-Exklusivität in populärwissenschaftlichen und wissenschaftlichen Texten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373334