Anhand dieser Arbeit sollen zwei Werke aus der Gattung der Utopien untersucht werden.
Zum einen handelt es sich dabei um den 1949 erschienen Roman „1984“ von George Orwell, in der die Hauptfigur Winston Smith sich gegen einen totalitären Überwachungsstaat auflehnen möchte und im Zuge dieses gefährlichen und letztendlich gescheiterten Vorhabens nach und nach hinter die wahre Ideologie seines Staates sowie dessen Machtstrukturen kommt.
Der zweite zu behandelnde Roman stammt eher aus dem Science- Fiction-Genre und ist im deutschsprachigen Raum unter dem Titel „Die Enteigneten“ oder „Planet der Habenichtse“ bekannt (im englischen Original lautet der Titel: „The Dispossessed. An Ambiguous Utopia“). Das 1974 erschienene Werk spielt in einer fernen Zukunft und einer fremden Galaxie, in der zwei fast völlig voneinander isolierte Nachbarplaneten in verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Systemen leben, was sich dementsprechend auf die Denk- und Lebensweise der Menschen auswirkt.
Neben diesen beiden fiktionalen Welten sollen anhand des realen Beispiels des kommunistischen Systems in der Volksrepublik China Rechtfertigungsgründe für den dortigen – zumindest noch politisch – vorherrschenden Kollektivismus herausgearbeitet werden.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Begründungsmuster für einen Kollektivismus im oben genannten Sinn im politischen, historischen und ökonomischen Kontext jeweils darzulegen und entsprechend miteinander zu vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gegenstand und Fragestellung
- Aufbau der Arbeit
- Kollektivismus in der Volksrepublik China, in „1984“ und in „Die Enteigneten“
- Die Volksrepublik China als kollektivistisches System
- „Die Enteigneten“ als futuristische Utopie des Kollektivismus
- „1984“ als Dystopie eines Kollektivismus in einem totalitären Staat
- Politische Begründung für den Kollektivismus
- Politische Begründung für den Kollektivismus in „Die Enteigneten“
- Politische Begründung für den Kollektivismus in „1984“
- Politische Begründung für den Kollektivismus im kommunistischen System der Volksrepublik China
- Historische Begründung für den Kollektivismus
- Historische Begründung für den Kollektivismus in „Die Enteigneten“
- Historische Begründung für den Kollektivismus in „1984“
- Historische Begründung für den Kollektivismus im kommunistischen System der Volksrepublik China
- Wirtschaftliche Begründung für den Kollektivismus
- Wirtschaftliche Begründung für den Kollektivismus in „Die Enteigneten“
- Wirtschaftliche Begründung für den Kollektivismus in „1984“
- Wirtschaftliche Begründung für den Kollektivismus im kommunistischen System der Volksrepublik China
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Kollektivismus in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten, sowohl in fiktiven als auch realen Umgebungen, gerechtfertigt wird. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der politischen, historischen und wirtschaftlichen Begründungen für Kollektivismus in der Volksrepublik China, im dystopischen Roman „1984“ von George Orwell und in der utopischen Erzählung „Die Enteigneten“ von Ursula K. Le Guin.
- Die unterschiedlichen Begründungen für Kollektivismus in den drei Beispielen.
- Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Begründungsmodellen.
- Die Auswirkungen von Kollektivismus auf die politische Ordnung, die Geschichte und die Wirtschaft der jeweiligen Gesellschaften.
- Die Rolle des Individuums im Verhältnis zum Kollektiv in den untersuchten Beispielen.
- Die Herausarbeitung möglicher Vor- und Nachteile von Kollektivismus.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Gegenstand und die Fragestellung der Untersuchung darlegt sowie den Aufbau der Arbeit beschreibt. In Kapitel 2 werden die drei untersuchten Beispiele – die Volksrepublik China, „1984“ und „Die Enteigneten“ – eingeführt. Kapitel 3 analysiert die politische Begründung für Kollektivismus in den drei Beispielen, wobei der Fokus auf der Frage liegt, inwieweit sich politische Gründe für eine vorherrschende Form des Kollektivismus finden lassen. Kapitel 4 befasst sich mit der historischen Begründung für Kollektivismus. Hier wird die Geschichte des Planten Anarres aus „Die Enteigneten“, Ozeaniens aus „1984“ sowie der Volksrepublik China beleuchtet, um herauszufinden, ob und inwiefern deren Geschichte für die Rechtfertigung von kollektivistischen Elementen in der Staats- bzw. Gesellschaftsordnung Gründe liefert. Kapitel 5 analysiert die wirtschaftliche Begründung für Kollektivismus in den drei Beispielen und untersucht die Rolle des Individuums im Verhältnis zum Kollektiv in Bezug auf die ökonomische Situation. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die gewonnenen Erkenntnisse zusammenfasst und die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung herausarbeitet.
Schlüsselwörter
Kollektivismus, Individualismus, Utopie, Dystopie, politische Ordnung, Geschichte, Wirtschaft, Volksrepublik China, „1984“, George Orwell, „Die Enteigneten“, Ursula K. Le Guin, totalitärer Staat, Überwachungsstaat.
- Citation du texte
- Benedikt Weingärtner (Auteur), 2014, Begründungen für kollektivistische Gesellschaftssysteme in Le Guins "Die Enteigneten", Orwells "1984" und der Volksrepublik China, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373623