Kriminalität und Verbrechensbekämpfung sind Herausforderungen, denen besonders in den multikulturellen USA viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Soziale Ungerechtigkeit, Rassendisparitäten und viele weitere Probleme sorgen für eine hohe Zahl an Gewaltvergehen. Daraus resultierten spektakuläre Versuche und Projekte zur Verbrechensbekämpfung und Kriminalitätsprävention. Der Wunsch der Bevölkerung nach mehr Sicherheit wird durch die gesteigerte Nachfrage nach geschützten sicheren Wohnkomplexen, den sogenannten Gated Communities, ersichtlich (KOFFNER 2006, 18-19). Aber auch der Fakt, dass immer mehr staatliche Siedlungsgestaltungsprojekte zur Bekämpfung von Kriminalität durchgeführt werden, bestätigt die Angst der Bevölkerung. In dieser Arbeit möchte ich auf zwei allgegenwärtige Ansätze zur Verbrechensbekämpfung näher eingehen. Zum einen die Defensible Space Theorie, die den Focus auf die Stadtplanung und die Baugestaltung zur präventiven Kriminalitätsbekämpfung legt und zum anderen die Siedlungsprojekte nach dem Leitbild der Gated Communities. Beide Ansätze finden in allen größeren Städten oder Ballungsräumen dieser Welt Verwendung. Dabei stellt sich die Frage, wie sich die Maßnahmen dieser beiden Ansätze auf die Kriminalität auswirken, ob sie Verbrechen wirksam unterbinden können oder ob es letztendlich mehr Schein als Sein ist.
In der vorliegenden Arbeit wird auf die beiden Theorien detaillierter eingegangen und anhand einiger empirischer Studien kritisch diskutiert. Zuerst soll ein kurzer Einblick zur ökonomischen Theorie und welche Schlüsse sich daraus ziehen lassen gegeben werden. Nachfolgend wird der von Oscar Newman (1996) entwickelte Defensible Space Ansatz im Kapitel 2 näher erläutert, wie er ihn entwickelte und auf welchen Beobachtungen er seine Theorie stützt. Das darauffolgende Kapitel 3 beschäftigt sich mit der kriminalitätsverhütenden Siedlungsgestaltung der Gated Communities. Diesem eher deskriptiven Teil der Arbeit gliedert sich im letzten Abschnitt eine kritische Auseinandersetzung mit beiden Ansätzen an. [...] Zum Schluss wird eine kurze Zusammenfassung und Wertung der beiden Ansätze gegeben. Der nachfolgende Text versucht zumindest in Ansätzen aufzuzeigen, was Schein und was Wirklichkeit bei diesen beiden Verbrechensbekämpfungsstrategien ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Ökonomische Theorie der Kriminalprävention
- 2. Defensible Space
- 3. Gated Communities
- 4. Kritik der vorgestellten Ansätze
- 4.1 Kritik Defensible Space
- 4.2 Kritik Gated Communities
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wirksamkeit von Defensible Space und Gated Communities als kriminalitätsverhütende Maßnahmen in den USA. Sie beleuchtet die theoretischen Grundlagen dieser Ansätze, analysiert ihre praktische Umsetzung und diskutiert die Kritik an ihren Erfolgsaussichten.
- Die ökonomische Theorie der Kriminalprävention und ihre Bedeutung für die beiden Ansätze
- Die Defensible Space Theorie von Oscar Newman und ihre Anwendung in der Stadtplanung
- Die Siedlungsgestaltung von Gated Communities und ihre kriminalpräventiven Aspekte
- Kritik an Defensible Space und Gated Communities: Wirksamkeit, soziale Folgen und ethische Implikationen
- Empirische Befunde zu den Auswirkungen von Defensible Space und Gated Communities auf Kriminalitätsraten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik von Kriminalität und Verbrechensbekämpfung in den USA dar und führt die beiden zu untersuchenden Ansätze, Defensible Space und Gated Communities, ein. Im ersten Kapitel wird die ökonomische Theorie der Kriminalprävention erläutert, die als Grundlage für beide Ansätze dient.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Defensible Space Theorie von Oscar Newman. Es werden die Grundprinzipien der Theorie und die empirischen Beobachtungen erläutert, die Newman zu ihrer Entwicklung führten.
Kapitel 3 befasst sich mit der Siedlungsgestaltung von Gated Communities als kriminalitätsverhütender Maßnahme. Es werden die Merkmale dieser Siedlungstypen und ihre Auswirkungen auf Kriminalität und Sicherheit diskutiert.
Schlüsselwörter
Defensible Space, Gated Communities, Kriminalprävention, Stadtplanung, Siedlungsgestaltung, ökonomische Theorie, rationale Wahl, Broken Windows Theorie, Kriminalitätsraten, soziale Folgen, ethische Implikationen.
- Arbeit zitieren
- Julian Naß (Autor:in), 2017, Verdichtungsräume. "Defensible Space" und "Gated Communities" als kriminalitätsverhütende Maßnahmen in den USA, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373745