Diese Arbeit stellt folgende Forschungsfrage: Welchen Beitrag zur Lösung des Problems negativer Stereotype über Personen mit Migrationshintergrund leistet interkulturelle Kompetenz? Obschon die Antwort auf diese Frage auf dem methodischen Wege einer Literaturanalyse erschlossen wird, trägt diese Arbeit dennoch keinen rein theoretischen Charakter, ergeht doch auch Hinweis auf Bearbeitung von Stereotypen in der pädagogischen Praxis.
Der zweite Abschnitt entwickelt via Ausscheidung eines ersten Problemlösungsansatzes (Abbau von Stereotypen durch einstellungskonträre Argumentation), eine Problemlösung, welche sich in Missverständnisse in interkulturellen Interaktionssituationen einklinkt, interkultureller Kompetenz Vertrautheit mit Bedeutungen einschreibt und das TOPOI-Modell als praktikable Option zum Aufbau dieser Vertrautheit identifiziert. Der dritte Abschnitt zieht Bilanz unter diese Arbeit, indem die Meilensteine dieser Arbeit zu einer Antwort auf die eingangs gestellte Forschungsfrage verschmolzen werden.
Die österreichische Gesellschaft ist im Wandel zur Migrationsgesellschaft begriffen. Der öffentliche Diskurs rankt sich vor allem um eine Implikation dieses Wandels, die unter Integration firmiert. Einem Expertenrat des österreichischen Bundesministeriums erscheint Integration als Synonym für gesellschaftliche Partizipation. Bestrebungen zur Erhöhung der Chancen auf diese umfassende Teilhabe werden unter integrationsfördernde Maßnahmen rubriziert; zu den zentralen Prämissen der Chancenerhöhung wiederum werden Deutschkenntnisse gerechnet. Im Vorwort des Integrationsberichts 2016 mahnt Österreichs Außenminister Sebastian Kurz, der kontemporäre Strukturwandel der Wirtschaft verwehre Personen mit Migrationshintergrund und niedrigem Deutscherwerbsstand günstige Aussicht auf Platzierung am hiesigen Arbeitsmarkt. In der Tat bildet Sprache einen zentralen Aspekt der Integration von Migranten, womöglich sogar den wichtigsten. Sie ist selbst Teil wie auch Bedingung und Folge anderer Prozesse der Integration. Als Medium der Kommunikation dient Sprache nämlich der Sicherstellung von Verständigung, mithin von Sozialintegration.
Dass Personen mit Migrationshintergrund und niedrigem Deutscherwerbsstand günstige Aussicht auf Platzierung am hiesigen Arbeitsmarkt verwehrt bleibt, ist allerdings nur eine von vielen Herausforderungen, wovor der migrationsgesellschaftliche Wandel stellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entdeckungszusammenhang
- Problem-/Fragestellung
- Aufbau der vorliegenden Arbeit
- Problemstellung
- Negative Stereotype über Personen mit Migrationshintergrund
- Personen mit Migrationshintergrund
- Negative Stereotype über Personen mit Migrationshintergrund am Beispiel klassischer Medienberichterstattung
- Stereotype in sozialpsychologischer Hinsicht
- Einstellungen
- Stereotype
- Raffung des Problems zu vier Thesen
- Lösung des Problems
- Ansätze
- Ein unmoralisches Angebot
- Ansatz an Missverständnissen
- Interkulturelle Kompetenz
- Konzeptionelle Ansatzpunkte
- Alternatives Konzept auf Basis eines zeitgemäßen Kulturbegriffes
- TOPOI-Modell
- Grundriss
- Ordening
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit dem Problem negativer Stereotype über Personen mit Migrationshintergrund. Sie untersucht, welchen Beitrag Interkulturelle Kompetenz zur Lösung dieses Problems leisten kann. Die Arbeit analysiert die Entstehung und Verbreitung von Stereotypen, beleuchtet die Herausforderungen, die sie für die Integration von MigrantInnen darstellen, und erörtert verschiedene Ansätze zur Förderung interkultureller Kompetenz.
- Negative Stereotype über Personen mit Migrationshintergrund
- Die Rolle der Medien bei der Verbreitung von Stereotypen
- Interkulturelle Kompetenz als Lösungsansatz
- Das TOPOI-Modell als Framework für interkulturelle Kompetenz
- Die Bedeutung von interkultureller Kompetenz für die Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Entdeckungszusammenhang der Arbeit dar, definiert die Problem- und Fragestellung und skizziert den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet das Problem der negativen Stereotype über Personen mit Migrationshintergrund. Es werden der Begriff „Migrationshintergrund“ erläutert, exemplarische Beispiele für negative Stereotype in der Medienberichterstattung gegeben und die sozialpsychologischen Aspekte von Stereotypen beleuchtet. Kapitel 3 widmet sich der Lösung des Problems und präsentiert verschiedene Ansätze, darunter den Abbau von Stereotypen durch einstellungskonträre Argumentation und die Berücksichtigung von Missverständnissen in interkulturellen Interaktionssituationen. Kapitel 3.2 fokussiert auf Interkulturelle Kompetenz als Lösungsansatz und erläutert konzeptionelle Ansatzpunkte sowie das TOPOI-Modell als praktikable Option zum Aufbau dieser Kompetenz. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und liefert eine Antwort auf die Forschungsfrage.
Schlüsselwörter
Migrationshintergrund, Stereotype, Interkulturelle Kompetenz, Integration, TOPOI-Modell, Medienberichterstattung, Sozialpsychologie, Missverständnisse, Kulturbegriff.
- Quote paper
- Jürgen Hopfgartner (Author), 2017, Das Problem der negativen Stereotype über Personen mit Migrationshintergrund. Interkulturelle Kompetenz als Lösungsbeitrag, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373934