Im Rahmen des Kulturpädagogikstudiums an der Hochschule Niederrhein und dem im dritten Semester dazugehörigen Wahlpflichtseminar der Praxisforschung/Forschungsmethodik, spezialisiert auf die Gewalterfahrungen von Jugendlichen, setzten sich die Teilnehmer mit Methoden der Sozialforschung auseinander.
Neben theoretischen Zusatzuntersuchungen der empirischen Forschung in der gesamten Breite und praktischen Gruppenarbeiten zum Thema des Gewaltbegriffs, war ein transkribiertes Interview mit einem unbekannten Jugendlichen zwischen sechzehn und vierungszwanzig Jahren vorgesehen, bei dem die Forschung in Bezug auf die Wahrnehmung von Beobachtungen und Interpretationen der Befragten und dessen Erfahrungen bezüglich ihrer Gewalterlebnisse, lag. Es sollte eine Reihe von Fallstudien sein, die durch eine inhaltliche Beobachtungs- und Interpretationsanalyse zu repräsentativen Erkenntnissen kommen soll.
Da der Forschungsgegenstand die Methode bestimmt, die Basisformen der sozialwissenschaftlichen Datenerhebung Befragungen, Beobachtungen und Inhalts bzw. Dokumentenanalysen sind, wurden am Anfang des Seminars Forschungsmethoden vorgestellt, welche für dieses Forschungsziel am geeignetsten sind.
Das Ziel war es nicht einen groben, standardisierenden Querschnitt der Lebenswelt von Jugendlichen zu skizzieren, sondern deren Erfahrungen, Bereitschaften und Ängste bezüglich Gewalterlebnissen zu verstehen und sinnhaft aufeinander zu beziehen, um eine Vorstellung von dem zu bekommen, wie es zu solchen Umständen und Zuständen kommen kann und wie die kulturpädagogische Praxis mit Jugendlichen aussehen kann, die davon geprägt sind. Was geht in ihnen vor, was treibt sie an und was empfinden sie dabei, Gewalt selber zu verüben oder ihr ausgesetzt zu sein? Wie erklären sie selbst diesen Zustand, wie kommt er zustande und in welchen Situationen und Milieus treffen sie auf Gewalt?
Um einen authentischen Einblick in diese Erlebnisse zu gelangen, galt die Entscheidung der Forschungsmethodik der qualitativen Forschungsstrategie, um durch intensive, weniger unpersönliche Befragungen in einem narrativen Interview, hinlängliche Informationen zu gewinnen.
Inhaltsverzeichnis
- Aufbau des Seminars & Forschungsmethoden
- Der Gewaltbegriff
- Phasen der Gewaltbereitschaft und ihre Entwicklung
- Interviewanalyse
- Vergleiche anderer Gewalterfahrungen zur Datenerhebung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis von Gewalterfahrungen in der Jugendphase zu erlangen. Hierzu wird ein Interview mit einem Jugendlichen analysiert und die Ergebnisse mit anderen Interviews verglichen. Die Forschungsmethodik der qualitativen Forschung steht im Mittelpunkt, um einen authentischen Einblick in die individuellen Erfahrungen, Bereitschaften und Ängste in Bezug auf Gewalterlebnisse zu gewinnen.
- Der Gewaltbegriff und seine Vielschichtigkeit
- Die Analyse von Gewalterfahrungen in der Jugendphase
- Der Vergleich verschiedener Gewalterfahrungen
- Die Bedeutung der qualitativen Forschung in der Analyse
- Die Rolle der Kulturpädagogik in der Auseinandersetzung mit Gewalt
Zusammenfassung der Kapitel
1. Aufbau des Seminars & Forschungsmethoden
Dieses Kapitel beschreibt den Kontext der Forschungsarbeit im Rahmen des Kulturpädagogikstudiums an der Hochschule Niederrhein. Es werden die Forschungsmethoden vorgestellt, die für die Analyse von Gewalterfahrungen in der Jugendphase angewendet werden. Der Fokus liegt auf der qualitativen Forschungsstrategie, die durch intensive Interviews tiefe Einblicke in die individuelle Wahrnehmung und Interpretation von Gewalterlebnissen ermöglicht.
2. Der Gewaltbegriff
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition des Gewaltbegriffs und seiner historischen Entwicklung. Es wird auf die unterschiedlichen Facetten von Gewalt hingewiesen, die von persönlicher, individueller Gewalt bis hin zu staatlicher, institutioneller Gewalt reichen. Der Text verdeutlicht, wie sich das Verständnis von Gewalt im Laufe der Zeit und in unterschiedlichen Kulturen verändert hat.
3. Interviewanalyse
Dieses Kapitel beschreibt die Analyse des Interviews mit dem Jugendlichen, auf dem die Forschungsarbeit basiert. Es werden die Erfahrungen, Perspektiven und Interpretationsmuster des Befragten bezüglich Gewalt in der Jugendphase beleuchtet. Die Analyse zielt darauf ab, die Ursachen und Folgen von Gewalt aus der Sicht des Jugendlichen zu verstehen.
4. Vergleiche anderer Gewalterfahrungen zur Datenerhebung
Dieses Kapitel vergleicht die Ergebnisse des analysierten Interviews mit anderen Interviews, um die Relevanz und Repräsentativität der gewonnenen Erkenntnisse zu überprüfen. Der Vergleich ermöglicht es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Gewalterfahrungen von Jugendlichen aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Gewalt, Jugend, Jugendphase, Gewalterfahrung, Interviewanalyse, qualitative Forschung, Kulturpädagogik, Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Interview, Datenanalyse, Fallstudie, Gewaltbegriff, Gewaltverständnis, Phasen der Gewaltbereitschaft, Vergleich, Datenerhebung.
- Arbeit zitieren
- Sarah Schulz (Autor:in), 2016, Gewalterfahrung in der Jugendphase. Datenanalyse eines Fallbeispiels, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374059