Diese Arbeit diskutiert folgende Fragen am Beispiel der Lehre des antiken Philosophen Epikur: Welchen Nutzen können lebenspraktische Gedanken aus der antiken Philosophie heute für uns haben? Und wie können diese Gedanken in der philosophischen Praxis fruchtbar gemacht werden? Gerade die zweite Frage wird mit Sicherheit nicht abschließend geklärt werden können. Als Vorarbeit dafür scheint es nötig zu sein, erst einmal zu klären, welchen Anspruch antike Philosophie verfolgt hat, sofern sie lebenspraktisch orientiert war, und wie Philosophische Praxis heute auftritt.
Betrachten wir einmal die Stellung der Philosophie in der westlichen Gesellschaft unserer Zeit, das heißt des späten 20. und 21. Jahrhunderts. Schnell werden wir feststellen, dass sie vor allem eine Expertenkultur ist. Der große Bestand philosophischer Thesen und Theorien wird an Universitäten gelehrt und in Fachzeitschriften und Fachkongressen diskutiert. Die Begriffe der dazugehörigen Fachsprache füllen ganze Lexika. Den Anspruch den Lebensalltag von Menschen unmittelbar zu beeinflussen hat eine solche Philosophie hingegen nicht. Das war natürlich nicht immer so. Für viele Philosophen und philosophische Schulen der Antike scheint es ganz wesentlich zu sein, dass sie das Leben eines Individuums in all seinen Facetten formen und verändern wollten.
Mit der Philosophischen Praxis hat sich in den letzten 35 Jahren nun ein Umgang mit Philosophie entwickelt, der im Gegenzug zur bloß akademischen Philosophie die einzelne Person wieder in den Mittelpunkt rückt. Dabei handelt es sich um den Versuch, die Fertigkeiten moderner Philosophen für die individuelle Lebensberatung in Anspruch zu nehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Antike Philosophie und die Lebenskunst
- Philosophische Praxis
- Antike Lebenskunst in der Philosophischen Praxis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, welchen Nutzen lebenspraktische Gedanken aus der antiken Philosophie heute für uns haben können und wie diese Gedanken in der philosophischen Praxis fruchtbar gemacht werden können. Dabei werden die Ansätze der antiken Philosophie, insbesondere die Lehre des Epikur, mit der heutigen philosophischen Praxis verglichen.
- Die Rolle der Philosophie in der Gesellschaft
- Die Lebenskunst in der antiken Philosophie
- Das Konzept der philosophischen Praxis
- Die Übertragbarkeit antiker Lebenskunst auf die heutige Zeit
- Die Bedeutung des offenen Gesprächs in der philosophischen Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Stellung der Philosophie in der heutigen Gesellschaft und stellt die Frage nach der Relevanz antiker Philosophie für das heutige Leben.
Antike Philosophie und die Lebenskunst
Dieses Kapitel untersucht die antike Philosophie als Lebenskunst anhand der wirkmächtigsten philosophischen Schulen der Antike. Es wird gezeigt, wie die Philosophie in der Antike eine „Umformung der Begierden, Vorstellungen und Affekte" [2, s.34] anstrebte und welche Praktiken zur Erreichung dieses Ziels eingesetzt wurden.
Philosophische Praxis
Dieses Kapitel beschreibt die philosophische Praxis in ihrer heutigen Form, die auf dem „freien, vernünftigen Gespräch“ [3, s.130] zwischen dem Philosophen und dem Gast basiert. Dabei wird die Rolle des Philosophen als geschulter Diskussionspartner und die Bedeutung des Problems als Ausgangspunkt des philosophischen Prozesses hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Antike Philosophie, Lebenskunst, Philosophische Praxis, Epikur, Lebensberatung, Vernunft, Ethik, Gespräch, Problem, Philosophische Denkweise.
- Quote paper
- Stanislaw Wirok-Stoletow (Author), 2017, Gedanken aus der antiken Lebenskunst in der Philosophischen Praxis am Beispiel der Lehre des Philosophen Epikur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374064