Das Ziel dieser Arbeit ist die Beantwortung der Frage, ob die von Ronald Dworkin vorgebrachten Argumente zum Verwurf des Positivums überzeugend genug sind, um seiner Forderung nachzukommen. Hierzu wird der Autor als erstes Dworkins Argumente gegen Harts Theorie rekonstruieren. Anschließend konzentriert sich der Autor auf seine Ausführungen gegen die Doktrin des richterlichen Ermessens und seine logisch strenge Trennung von Regeln und Prinzipien. Dabei soll gezeigt werden, dass Dworkin an mehreren Stellen inkonsistent argumentiert und dadurch sogar seine eigene Theorie einer konstruktiven Interpretation beeinträchtigt.
In „The Model Of Rules“ unternimmt der amerikanische Philosoph Ronald Dworkin einen Angriff auf den rechtsphilosophischen Positivismus. Sein von ihm als für den Positivismus jener Zeit stellvertretend eingestuftes Angriffsziel ist dabei die Theorie Harts, wonach Recht ein System aus primären und sekundären Regeln sei. Mit Verweis auf die tatsächliche juristische Praxis macht Dworkin darauf aufmerksam, dass in Situationen, in denen ein Fall nicht klar durch eine Regel abgedeckt ist, auf rechtliche Prinzipien zurückgegriffen wird, um zu einer Entscheidung zu gelangen.
Mit dieser Behauptung weist Dworkin Harts für diesen Fall vorgesehene Doktrin des richterlichen Ermessens ausdrücklich zurück. Ein Richter werde in den ungeregelten „hard cases“ von Prinzipien geleitet und habe deshalb kein Ermessen in der Form wie Hart es behauptet. Weil in Harts Theorie kein Platz für Prinzipien sei, fordert Dworkin deshalb, dessen Positivismus insgesamt zu verwerfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rekonstruktion von Dworkins „Angriff auf den Positivismus“
- Kritische Beurteilung der Argumente Dworkins
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz analysiert Ronald Dworkins Kritik am rechtsphilosophischen Positivismus, insbesondere an der Theorie von H.L.A. Hart. Dworkins Argumentation, dass Recht nicht nur Regeln, sondern auch Prinzipien umfasst, wird untersucht und kritisch beleuchtet.
- Rekonstruktion von Dworkins Argumenten gegen Harts Theorie
- Analyse der Doktrin des richterlichen Ermessens
- Untersuchung der logischen Unterscheidung von Regeln und Prinzipien
- Bewertung der Konsistenz von Dworkins Argumentation
- Beurteilung des Einflusses von Dworkins Theorie auf die Rechtsinterpretation
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Aufsatz stellt die Problematik dar, die Dworkin in seiner Kritik am Positivismus aufwirft. Er beleuchtet die Rolle von Prinzipien in der Rechtsprechung und die Frage, ob diese in Harts Theorie des Rechts ausreichend berücksichtigt werden.
Rekonstruktion von Dworkins „Angriff auf den Positivismus“
Dieser Abschnitt rekonstruiert Dworkins Kritik an Harts Theorie des Rechts. Er beschreibt Harts Theorie, die das Recht als System von Regeln definiert, und zeigt, wie Dworkin diese Theorie mit seinen Argumenten in Frage stellt. Dworkin argumentiert, dass Recht nicht nur Regeln, sondern auch Prinzipien umfasst, die in schwierigen Fällen eine entscheidende Rolle spielen.
Kritische Beurteilung der Argumente Dworkins
Dieser Abschnitt analysiert Dworkins Kritik an der Doktrin des richterlichen Ermessens und seiner Trennung von Regeln und Prinzipien. Er beleuchtet die Inkonsistenzen in Dworkins Argumentation und untersucht den Einfluss seiner Theorie auf die Rechtsinterpretation.
Schlüsselwörter
Rechtstheorie, Rechtspositivismus, H.L.A. Hart, Ronald Dworkin, Prinzipien, Regeln, richterliches Ermessen, Rechtsinterpretation, Hard Cases, Interpretative Rechtstheorie.
- Quote paper
- Jeremias Düring (Author), 2016, Ein Verleich von der Theorie Herbart Harts und Ronald Dworkings "Attacke auf den Positivismus", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374084