Das schweizerische Engagement im spanischen Bürgerkrieg von 1936–1939 ist bereits Bestandteil zahlreicher historischer Untersuchungen, welche sich aber vor allem mit den freiwilligen Kämpfern in den Internationalen Brigaden beschäftigen. Die Frage nach der humanitären Partizipation der Schweiz in diesem Konflikt wurde erst partiell gestellt, wobei die einschlägig schlechte Dokumentation sicherlich ein Grund dafür darstellt. Aus dem Faktum einer breiten Beteiligung von sozialistischen Gruppierungen an der Unterstützung spanischer «Genossen» mag dieser Sachverhalt dennoch überraschen und kann zum Teil aus der politischen Motivation der Schweiz am Vorabend des Zweiten Weltkriegs erklärt werden, wo eine reine Neutralität zu den umliegenden faschistischen Regimen von zentraler aussenpolitischer Signifikanz war. Das Schweizerische Arbeiter-Hilfswerk (SAH) war nur eine dieser Gruppierungen, welche sich selbst aus zahlreichen kleineren Genossenschaften und Parteien konstituierte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Humanitäre Tradition in der Schweiz: Faktum oder Politikum
- Solidarisches Engagement des Schweizerischen Arbeiter-Hilfswerks
- Duale Hilfsleistungen vor Ort
- Intranationale Spendenaufrufe und -sammlungen.
- Selbstverständnis und Hilfsmotivation
- Solidarität und Kollektivschuld
- Klassenkampf als Kampf für Demokratie und Freiheit
- Kinder als Ideologisierungparadigma?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die humanitäre Kinderhilfe des Schweizerischen Arbeiter-Hilfswerks (SAH) im spanischen Bürgerkrieg. Sie analysiert die Motivationen und das Selbstverständnis des SAH in der Unterstützung spanischer Familien der «Arbeiterklasse». Dabei wird insbesondere auf die Frage eingegangen, ob und wie sich die Hilfe des SAH in die «humanitäre Tradition» der Schweiz einbetten lässt, und welche Rolle die sozialistische Ideologie der Organisation spielte.
- Die Rolle der humanitären Tradition in der Schweizer Politik
- Die Motivationen und das Selbstverständnis des SAH in der Unterstützung spanischer Familien
- Die konkrete Ausgestaltung der Hilfsleistungen des SAH
- Die Bedeutung des sozialistischen Hintergrunds des SAH
- Die Einbettung der Kinderhilfe des SAH in die Schweizer Flüchtlingspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der humanitären Partizipation der Schweiz im spanischen Bürgerkrieg vor, insbesondere im Kontext der Unterstützung durch das Schweizerische Arbeiter-Hilfswerk. Die Arbeit fokussiert auf die Kinderhilfe des SAH und ihre Einbettung in die «humanitäre Tradition» der Schweiz.
- Humanitäre Tradition in der Schweiz: Faktum oder Politikum: Dieses Kapitel analysiert den Begriff der «humanitären Tradition» in der Schweiz und hinterfragt, ob diese tatsächlich ein fest etabliertes Faktum oder eher ein politisches Konstrukt ist. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Ereignissen wie dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 und dem Asylrecht für die Entwicklung der humanitären Tradition.
- Solidarisches Engagement des Schweizerischen Arbeiter-Hilfswerks: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Geschichte des SAH und seinen Aktivitäten vor dem Spanischen Bürgerkrieg. Es beschreibt die Entwicklung der Organisation von den Anfängen in der Schweiz bis hin zur zunehmenden Professionalität und dem internationalen Engagement.
- Selbstverständnis und Hilfsmotivation: Das Kapitel analysiert die Motivationen und das Selbstverständnis des SAH in der Unterstützung spanischer Familien während des Bürgerkriegs. Es geht dabei insbesondere auf die Rolle der Solidarität, des Klassenkampfs und der Ideologisierung ein.
Schlüsselwörter
Schweizerische Arbeiter-Hilfswerk, Spanischer Bürgerkrieg, humanitäre Tradition, Solidarität, Klassenkampf, Kinderhilfe, Flüchtlingspolitik, sozialistische Ideologie, Proletariat.
- Citation du texte
- Matthias Weilenmann (Auteur), 2016, Schweizerische Arbeitersolidarität. Eine Untersuchung zur humanitären Kinderhilfe des Schweizerischen Arbeiter-Hilfswerkes im spanischen Bürgerkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374390