Value und Momentum gehören zu den beliebtesten Veranlagungsstrategien auf den Finanzmärkten. Die beiden strategischen Stile beruhen auf zwei kontroversen Ideen: Value-Investoren suchen nach „Schnäppchen“, d.h. verhältnismäßig „billigen“ Assets, deren Marktpreise niedriger als der Fundamentalwert sind. Momentum-Investoren hingegen sind an dem Zusammenhang zwischen den Renditen und der kurzfristigen historischen Performance interessiert. Die wichtigste Annahme dabei ist, dass Performance-Trends der nahen Vergangenheit auch in naher Zukunft erhalten bleiben und dass es eine positive
Autokorrelation in den Renditen gibt.
In ihrer Studie „Value and momentum everywhere“ haben Asness, Pedersen, und Moskowitz gezeigt, dass historisch betrachtet Value- und Momentumstrategien eine konsistente und gute Performance hatten. Über die letzten Jahrzehnte jedoch haben Value- und Momentumrenditen eine negative Korrelation miteinander, sowohl innerhalb-, als auch zwischen den Assetklassen, gehabt. Dieses Ergebnis ist trotz der Finanzkrise von 2008 erhalten geblieben, wurde aber nur auf dem amerikanischen Markt getestet. Ob dieser Zusammenhang
auch auf anderen Märkten hält und ob er sich durch die Finanzkrise geändert hat, bleibt offen.
Das Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit ist es herauszufinden, ob die Ergebnisse von Asness, Pedersen und Moskowitz auf den deutschsprachigen Aktienmärkten (Österreich, Deutschland, Schweiz) verifiziert werden können und ob sich die Zusammenhänge zwischen Value- und Momentumstrategien nach der Finanzkrise von 2008 verändert haben. Zusätzlich wird erforscht, ob Value- oder Momentumstrategien eine bessere Performance gezeigt haben,welche durchschnittliche Rendite man vor 2008 und nach der Finanzkrise damit erzielen konnte und welche Perspektiven es für die Zukunft gibt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung und Problemstellung
- 2. Die Finanzkrise von 2008
- 2.1 Ablauf
- 2.2 Regulatorische Implikationen der Finanzkrise
- 2.3 Zusammenfassung
- 3. Investment Strategien
- 3.1 Preisgestaltung
- 3.1.1 Moderne Finanzierungstheorie
- 3.1.1.1 Portfoliooptimierung nach Markowitz und CAPM
- 3.1.1.2 Preisgestaltungsmodelle basierend auf CAPM: Faktormodelle
- 3.1.1.3 Kritik an CAPM
- 3.1.1.4 Markteffizienzhypothese (EMH)
- 3.1.2 Behavioral Finance
- 3.1.2.1 Anomalien
- 3.1.2.2 Psychologie in Behavioral finance
- 3.2 Value Investing
- 3.2.1 Passives Value-Investing
- 3.2.2 Value Investing durch antizyklisches Investing (contrarian investment)
- 3.2.3 Aktives Value Investing
- 3.3 Momentum Investing
- 4 Empirische Studie des deutschsprachigen Raums
- 4.1 Value Effekte
- 4.2 Momentum Effekte
- 4.3 Zusammenhänge zwischen Value und Momentum
- 4.4 Implikationen
- 5. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Performance von Value- und Momentumstrategien auf den deutschsprachigen Aktienmärkten vor und nach der Finanzkrise von 2008. Die Arbeit analysiert, ob die Ergebnisse von Asness, Pedersen und Moskowitz, die eine konsistente Überrendite für diese Strategien zeigen, auf dem deutschsprachigen Markt bestätigt werden können. Darüber hinaus wird untersucht, ob die Zusammenhänge zwischen Value- und Momentumstrategien durch die Finanzkrise beeinflusst wurden und welche der beiden Strategien eine bessere Performance erbracht hat.
- Performance von Value- und Momentumstrategien auf dem deutschsprachigen Aktienmarkt
- Einfluss der Finanzkrise von 2008 auf Value- und Momentumstrategien
- Vergleich der Performance von Value- und Momentumstrategien nach der Finanzkrise
- Zusammenhänge zwischen Value- und Momentumstrategien im deutschsprachigen Raum
- Überprüfung der Ergebnisse von Asness, Pedersen und Moskowitz für den deutschsprachigen Markt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema und stellt die Problemstellung dar. Kapitel 2 behandelt die Finanzkrise von 2008, einschließlich ihrer Auswirkungen auf die Finanzmärkte und die regulatorischen Implikationen. In Kapitel 3 werden verschiedene Investmentstrategien, insbesondere Value- und Momentum Investing, im Detail vorgestellt. Kapitel 4 präsentiert die empirische Studie, die sich auf den deutschsprachigen Raum konzentriert und die Performance von Value- und Momentumstrategien sowie deren Zusammenhänge analysiert. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und einem Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Value- und Momentumstrategien, Finanzkrise von 2008, deutschsprachiger Aktienmarkt, Überrenditen, Preisgestaltungsmodelle, Behavioral Finance, Markteffizienzhypothese, empirische Studie, Performanceanalyse, regulatorische Implikationen.
- Citation du texte
- Kalina Ivanova (Auteur), 2017, Value- und Momentumstrategien auf den deutschprachigen Aktienmärkten vor und nach der Finanzkrise von 2008, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374568