In dieser Arbeit möchte ich mich den verschiedenen Formen der Gewalt in Kaufringers Werk widmen, mit zusätzlichem Augenmerk auf die Frau als ausübende Person. Dazu wird zuerst eine Gewalt-Definition festgelegt, mit der nachfolgend gearbeitet werden soll. Ich werde auf Geschlechterkonzeptionen des Mittelalters eingehen und das Phänomen der „bösen Frau“ in der Märendichtung, als die Rolle, in der üblicherweise weibliche Gewalt ausgeübt wird. Danach wird am Text aufgezeigt, wo anhand der Sprechakttheorie durch Sprache Gewalt ausgeübt wird, wo, wie und durch wen auch körperliche Gewalt zum Zuge kommt und welche Bedeutung diese trägt.
Gewalt ist eine zentrale Komponente in Kaufringers Mären. Besonders interessant an Drei listige Frauen ist, dass die Gewalt fast ausschließlich von Frauen ausgeht, aber auch die Vielfalt der Ausübung von Gewalt ist bemerkenswert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Gewalt
- Geschlechtermodell des Mittelalters
- Das Konzept der bösen Frau
- Formen von Gewalt
- Performative Sprache und Austins Sprechakttheorie
- Körperliche Gewalt
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die verschiedenen Formen von Gewalt in Heinrich Kaufringers Märe "Drei listige Frauen" mit besonderem Fokus auf die Rolle der Frau als Gewalt ausübende Person. Der Text zeigt, wie Frauen mit List und Überlistung ihre männlichen Gegenspieler austricksen und durch ihre Handlungen Gewalt anwenden, wobei sowohl verbale als auch körperliche Gewaltformen zum Einsatz kommen.
- Definition von Gewalt und deren Anwendung in mittelalterlicher Literatur
- Das Geschlechtermodell des Mittelalters und die Vorstellung der "bösen Frau"
- Analyse von Gewaltformen im Text, einschließlich Sprechakttheorie und körperlicher Gewalt
- Die Bedeutung der Frau als aktive Gewalt ausübende Person in der Märendichtung
- Die Rolle von Kommunikation und Manipulation in der Ausübung von Gewalt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik von Gewalt in der mittelalterlichen Literatur und insbesondere in Kaufringers "Drei listige Frauen" ein. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Definition von Gewalt, wobei die Unterscheidung zwischen körperlicher und nicht-physischer Gewalt erläutert wird. Im dritten Kapitel wird das Geschlechtermodell des Mittelalters mit besonderem Fokus auf das Konzept der "bösen Frau" in der Märendichtung betrachtet. Das vierte Kapitel analysiert die Formen der Gewalt im Text, indem es sowohl performative Sprache und Austins Sprechakttheorie als auch körperliche Gewalt untersucht. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle der Frau als Akteurin bei der Ausübung von Gewalt.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit konzentriert sich auf die Themen Gewalt, Geschlechterrollen, mittelalterliche Literatur, Märendichtung, Heinrich Kaufringers "Drei listige Frauen", performative Sprache, Sprechakttheorie, körperliche Gewalt, "böse Frau".
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- Luana Siegrist (Autor), 2017, Gewalttätige Frauen in Heinrich Kaufringers "Drei listige Frauen", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374639