Diese Arbeit befasst sich mit den Mythen Richard Wagner. Wagner befasste sich mit unterschiedlichen Ansätzen zum Thema Mythos. So etwa mit den Aspekten Natur und Mythos, Kunst und Mythos, Religion und Mythos sowie Drama und Mythos, die im Folgenden einer näheren Betrachtung unterzogen werden, um dann mit dem Ring des Nibelungen, Lohengrin und Parsifal konkrete Beispiele seiner mythologischen Veroperung zu erörtern.
Thomas Mann zufolge ist der Mythos für Wagner „die Sprache des noch dichterisch-schöpferischen Volkes, der Einfalt, Bildungsfremdheit, Erhabenheit, Reinheit – kurz, das, was er das ‚Rein-Menschliche‘ nennt und was zugleich das einzig Musikalische ist. Mythus und Musik, das ist das Drama, das ist die Kunst selbst, denn nur das Rein-Menschliche erscheint ihm kunstfähig. Die Sage genügte ihm nicht: es musste der Ur-Mythus sein.“
Kurt Hübner schreibt in seinem Buch „Die Wahrheit des Mythos“, dass um den Zugang zu Wagners Mythos zu finden, durch seine germanische Schale hindurch auf seinen griechischen Kern gestoßen werden müsse. Aus diesen beiden Zitaten lässt sich bereits erkennen, dass Wagners Werk vom griechischen Mythos geprägt wurde – wobei die beiden Tragiker Aischylos und Sophokles einen großen Einfluss auf seine Werke hatten.
Inhaltsverzeichnis
- Richard Wagner als Mystiker.
- Natur und Mythos.
- Kunst und Mythos.
- Religion und Mythos.
- Drama und Mythos.
- Mythos in „Der Ring des Nibelungen“.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text untersucht Richard Wagners Werk im Kontext des Mythos. Er analysiert Wagners Verständnis von Mythos und seine Verwendung in seinen Opern.
- Wagners Verständnis vom Mythos als eine Art Ur-Sprache des Volkes
- Der Einfluss der griechischen Tragödie auf Wagners Werke
- Die Verbindung zwischen Mythos und Natur, Kunst und Religion
- Die Bedeutung des Mythos für Wagners Dramenkonzept
- Die Rolle des Mythos in „Der Ring des Nibelungen“
Zusammenfassung der Kapitel
- Richard Wagner als Mystiker. Dieses Kapitel stellt Wagners Denkweise zum Mythos vor. Wagner betrachtete den Mythos als die Ursprache des Volkes, die zugleich das einzig Musikalische sei. Die Sage reichte ihm nicht, es musste der Ur-Mythos sein.
- Natur und Mythos. Wagner sah den Ursprung des Mythos in der Begegnung des Menschen mit der Natur. Mythische Gestalten entstanden aus natürlichen Erscheinungen und spiegelten eine Wirklichkeit wider, die im Raum zwischen Himmel und Erde beständig gegenwärtig sei. Er betonte dabei die Rolle der Phantasie und der Fähigkeit des Menschen, die Natur zu interpretieren.
- Kunst und Mythos. Für Wagner lag der Ursprung der Kunst im Mythos. Er sah die Kunst als Mittel, um die Wirklichkeit durch das Verfahren des Mythos zu betrachten, zu erleben und zu erkennen.
- Religion und Mythos. Wagner glaubte, dass der Verlust des mythischen Denkens durch die christliche Weltanschauung erfolgte. Er versuchte, die Einheit des Natürlichen und Übernatürlichen in diversen Gestalten und Ereignissen des Mythos zu finden, anstatt die Spaltung der Wirklichkeit durch das Christentum zu akzeptieren.
- Drama und Mythos. Wagner argumentierte, dass ein Kunstwerk mit mythischer Grundlage leicht zu einem Drama umgeformt werden könne. Er betrachtete das Drama und den Mythos als voneinander abhängig und sah den griechischen Mythos als Grundstein für das dramatische Kunstwerk.
Schlüsselwörter
Richard Wagner, Mythos, Natur, Kunst, Religion, Drama, Griechische Tragödie, "Der Ring des Nibelungen", Phantasie, Ur-Mythos, Weltanschauung, Christentum, Einheit des Natürlichen und Übernatürlichen.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2013, Richard Wagners Mythen. Der Mythos in "Der Ring des Nibelungen", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374734