Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind in Deutschland eine wesentliche Stütze der Volkswirtschaft und bilden mit 99,6% aller Unternehmen einen beachtenswerten Faktor, der über 60% aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten unter einen Nenner bringt. In diesem Bereich spielen neu gegründete Unternehmen eine bedeutende Rolle: Von 3,65 Millionen KMU in Deutschland im Jahr 2016 sind ca. 378.000 Unternehmen in diesem Jahr neu gegründet worden. Speziell junge innovative Unternehmen, sog. Start-ups, haben nicht nur einen hohen Nutzen für die Wirtschaft, sondern sind maßgebliche Treibkraft für Innovationen und schaffen in ihrem Wachstumsprozess neue Arbeitsplätze. Start-ups sind das Lebenselixier und der Motor der deutschen Wirtschaft, die Probleme mit neuen Geschäftsmodellen und einer Begeisterung für ihre Idee lösen, bekräftigt der Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und verdeutlicht somit deren Wichtigkeit.
Nun zeigt das Institut für Mittelstandsforschung eine um 13,6 Prozentpunkte niedrigere Gründungsquote in 2015 auf, die im Vergleich zu den 346.000 Gründungen im Jahr 2012 den sechsten stetigen Rückgang darstellt. Dies bekräftigt die Dringlichkeit, sich mit der Gründungsthematik auseinanderzusetzen.
In Anbetracht dieser Arbeit nimmt Dortmund mit über einer halben Millionen Einwohner und als drittgrößte Stadt Nordrhein-Westfalens, eine wichtige Position in der deutschen Volkswirtschaft ein. Bei einem Vergleich der Neugründungen in Dortmund im Zeitraum von 2010-2015 fällt auf, dass den 6.248 Neugründungen im Jahr 2010, lediglich 4.311 im Jahr 2015 gegenüberstanden. Auch die Gründungsquote je 1.000 Einwohner nimmt mit einem Wert von 7,43 den zweitletzten Platz der größten Städte Nordrhein-Westfalens ein.
Die dargestellte Problemstellung wird in dieser Arbeit mit Hilfe eines gründungsfördernden Umfeldes, wie es der Ansatz des Entrepreneurial Ecosystem beschreibt, aufgegriffen. Dabei soll aufgezeigt werden, welche Akteure des Entrepreneurial Ecosystems in Dortmund vertreten sind und wie die Rahmenbedingungen aussehen. Die Initiative start2grow der Wirtschaftsförderung Dortmund nimmt bei der Betrachtung einen besonderen Stellenwert ein, da sie gezielt Gründungen in Dortmund stärken möchte. Durch die start2grow sind seit 2001 mehr als 1.100 Unternehmen in Deutschland gegründet worden, aus denen über 6.200 Arbeitsplätze hervorgegangen sind, davon über 1.800 in Dortmund.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zieldefinition und Fragestellung
- Vorgehensweise
- Grundlagen der Unternehmensführung
- Entrepreneurship
- Motive einer Gründung
- Definition Start-ups
- Die Unternehmensgründung
- Entwicklungsphasen
- Die Gründungsphase
- Entrepreneurial Ecosystem
- Ecosystem
- Entrepreneurial Ecosystem
- Entrepreneurial Ecosystem in Dortmund
- Bestandsaufnahme
- Forschungsdesign
- Qualitative Inhaltsanalyse und Vorgehensweise
- Gestaltung eines Interviewleitfadens
- Auswahl der Untersuchungseinheit und Durchführung der Interviews
- Steckbriefe
- escamed UG
- WeeGee UG
- Loyees GbR
- Kapably
- Der Holzwichtel
- Pin-a-Gym
- Qualitative Inhaltsanalyse
- Kritische Würdigung und weiterer Forschungsbedarf
- Handlungsempfehlung für die start2grow
- Handlungsempfehlung für Gründer
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Gestaltung von Rahmenbedingungen für ein Entrepreneurial Ecosystem. Die Arbeit analysiert am Beispiel der Initiative start2grow, welche Rahmenbedingungen und Maßnahmen für ein erfolgreiches Entrepreneurial Ecosystem notwendig sind.
- Definition und Bedeutung von Entrepreneurial Ecosystems
- Die Rolle von Start-ups in Entrepreneurial Ecosystems
- Analyse der Rahmenbedingungen in Dortmund
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Förderung von Entrepreneurial Ecosystems
- Bedeutung von Inklusion und Diversität in Entrepreneurial Ecosystems
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Zielsetzung und Fragestellung der Arbeit definiert. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen der Unternehmensführung und des Entrepreneurships beleuchtet, wobei ein besonderer Fokus auf die Definition von Start-ups und die Entwicklungsphasen der Unternehmensgründung gelegt wird. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird das Konzept des Entrepreneurial Ecosystem vorgestellt und dessen Bedeutung für die erfolgreiche Entwicklung von Start-ups herausgestellt. Die Arbeit analysiert das Entrepreneurial Ecosystem in Dortmund anhand von Fallstudien von sechs verschiedenen Start-ups, die von der Initiative start2grow gefördert werden.
Die Ergebnisse der Fallstudien werden mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet und kritisch gewürdigt. Auf Basis dieser Analyse werden Handlungsempfehlungen für die start2grow Initiative sowie für Gründer entwickelt, die darauf abzielen, die Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Entrepreneurial Ecosystem in Dortmund zu verbessern. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse zusammenfasst und den Ausblick auf zukünftige Forschungsthemen eröffnet.
Schlüsselwörter
Entrepreneurial Ecosystem, Start-up, Unternehmensgründung, Dortmund, start2grow, Handlungsempfehlung, qualitative Inhaltsanalyse, Inklusion, Diversität
- Quote paper
- Florian Baum (Author), 2017, Die Gestaltung von Rahmenbedingungen für ein Entrepreneurial Ecosystem/ Gründerökosystem, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375021
