Einleitung
„ Wenn niemand mich danach fragt, weiß ich es; wenn ich es jemandem auf seine Frage hin erklären soll, weiß ich es nicht.“(Augustinus)
Diese Antwort gab Augustinus auf die Frage „Was ist Zeit?“ Auf die Frage „Was ist Vertrauen?“ könnte man ebenso antworten. Jeder hat eine Vorstellung von dem, was Vertrauen ist, doch lässt es sich kaum umfassend beschreiben. Dennoch gehört es zum täglichen Leben dazu, gerade in der heutigen Gesellschaft, die durch Information und Kommunikation gekennzeichnet ist. Würde man nicht bestimmten Personen, Institutionen oder Systemen vertrauen, könnte man vor Angst bzw. Ungewissheit kaum noch aus dem Haus gehen, denn vollständige Information gibt es nicht. Man vertraut z.B. darauf, dass der Wetterbericht stimmt, dass ein Freund, das geliehene Buch auch zurückgibt, dass jeden Morgen die Sonne wieder aufgeht oder dass ein Beitrag in der Zeitung Tatsachen berichtet. Nicht nur im privaten, auch im gesellschaftlichen Leben wird Vertrauen immer wichtiger. Besonders im wirtschaftlichen Bereich müssen verstärkt kommunikative Mittel eingesetzt werden, um auf den zumeist gesättigten Märkten noch Absätze erzielen zu können. Reine Produktinformationen sind dabei nicht mehr ausreichend. Der Aufbau eines positiven Unternehmensimages und die Bildung von Vertrauen geraten immer mehr in den Vordergrund. Aber wie können Unternehmen Vertrauen generieren? Wie Kunden binden? Diese Fragen stehen bei einer professionellen Unternehmenskommunikation sehr häufig im Mittelpunkt.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der „Theorie öffentlichen Vertrauens“, wie sie Günter Bentele vorgestellt hat. Dabei wird der Versuch unternommen, an Hand der Insolvenz des Energiekonzerns ENRON, diese theoretischen Grundlagen praxisnah anzuwenden und den Fall hinsichtlich verlorenen Vertrauens zu analysieren. Im ersten Teil werden demnach Theoretische Grundlagen des Vertrauens geklärt, wobei neben der „Theorie öffentlichen Vertrauens“ auch die speziellen Merkmale von Vertrauen, wie sie in den Wirtschaftswissenschaften dargestellt werden, Berücksichtigung finden, um den „Fall ENRON“ gezielter auf wirtschaftliche Aspekte hin untersuchen zu können.
Im zweiten Teil soll dann der Konzern ENRON skizzenhaft vorgestellt und dessen Entwicklung bis zur Insolvenz dargestellt werden, bevor im dritten Teil auf die auszumachenden Diskrepanzen, die fehlenden Vertrauensfaktoren und die, in diesem Zusammenhang zu nennenden, Typen Öffentlichen Vertrauens eingegangen wird...
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Vertrauen - Theoretische Grundlagen
- 1.1 Theorie Öffentlichen Vertrauens
- 1.1.1 Definition und Prozess öffentlichen Vertrauens
- 1.1.2 Vier Typen öffentlichen Vertrauens
- 1.1.3 Vertrauensfaktoren und Vertrauensmechanismen
- 1.1.4 Kommunikative Diskrepanzen
- 1.2 Vertrauen in den Wirtschaftswissenschaften
- 1.1 Theorie Öffentlichen Vertrauens
- 2. Fallbeispiel: ENRON
- 2.1 Aufstieg und Fall der ENRON Corporation
- 2.2 Gründe der Insolvenz
- 3. Folgen der Insolvenz
- 4. Analyse an Hand der Theorie Öffentlichen Vertrauens
- 3.1 Typen Öffentlichen Vertrauens
- 3.2 Vertrauensfaktoren
- 3.3 Diskrepanzen
- 5. Reaktionen auf die Bilanzskandale
- 6. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Theorie des öffentlichen Vertrauens nach Günter Bentele anhand des Fallbeispiels Enron. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen praxisnah anzuwenden und die Ursachen des Vertrauensverlustes bei Enron zu analysieren. Die Arbeit betrachtet sowohl wirtschaftliche als auch kommunikative Aspekte.
- Theorie des öffentlichen Vertrauens nach Bentele
- Analyse des Aufstiegs und Falls von Enron
- Identifikation von Vertrauensfaktoren und -mechanismen
- Kommunikative Diskrepanzen und deren Auswirkungen
- Folgen der Enron-Insolvenz für Wirtschaft und Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Vertrauen ein und erläutert die Bedeutung von Vertrauen im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kontext, insbesondere in der Kommunikationsgesellschaft. Sie hebt die Schwierigkeit hervor, Vertrauen umfassend zu definieren, und benennt die zentrale Fragestellung der Arbeit: die Analyse des Vertrauensverlustes bei Enron anhand der Theorie des öffentlichen Vertrauens.
1. Vertrauen - Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es präsentiert die Theorie des öffentlichen Vertrauens nach Günter Bentele, definiert den Prozess des öffentlichen Vertrauens und beschreibt verschiedene Typen von öffentlichem Vertrauen. Zusätzlich werden Vertrauensfaktoren und -mechanismen sowie kommunikative Diskrepanzen im Kontext der Theorie erörtert. Der Abschnitt über Vertrauen in den Wirtschaftswissenschaften integriert zusätzliche Perspektiven für die spätere Fallstudie.
2. Fallbeispiel: ENRON: Dieses Kapitel beschreibt den Aufstieg und Fall des Energiekonzerns Enron. Es skizziert die Entwicklung des Unternehmens und analysiert die Gründe für seine Insolvenz. Dieser Abschnitt liefert die empirische Basis für die spätere Anwendung der Theorie des öffentlichen Vertrauens.
3. Folgen der Insolvenz: Dieses Kapitel beschreibt die weitreichenden Folgen der Enron-Insolvenz, die nicht nur das Unternehmen selbst betrafen, sondern auch Auswirkungen auf gesellschaftliche Bereiche hatten. Es beleuchtet die ökonomischen und sozialen Konsequenzen des Vertrauensverlustes.
4. Analyse an Hand der Theorie Öffentlichen Vertrauens: In diesem Kapitel wird die Theorie des öffentlichen Vertrauens auf den Fall Enron angewendet. Es analysiert die verschiedenen Typen des öffentlichen Vertrauens im Kontext von Enron, identifiziert fehlende Vertrauensfaktoren und untersucht die Rolle kommunikativer Diskrepanzen im Vertrauensverlust.
5. Reaktionen auf die Bilanzskandale: Dieses Kapitel beschreibt die Reaktionen auf die Bilanzskandale von Enron, sowohl von Seiten der Öffentlichkeit, der Politik als auch von anderen Unternehmen. Es untersucht, wie diese Reaktionen zur Bewältigung der Krise beitrugen oder diese möglicherweise sogar verschärften.
Schlüsselwörter
Öffentliches Vertrauen, Vertrauensverlust, Enron, Theorie des öffentlichen Vertrauens, Günter Bentele, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaften, Kommunikative Diskrepanzen, Vertrauensfaktoren, Bilanzskandale, Unternehmenskommunikation, Krisenmanagement.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Analyse des Vertrauensverlustes bei Enron
Was ist der Gegenstand des Textes?
Der Text analysiert den Vertrauensverlust des Energiekonzerns Enron anhand der Theorie des öffentlichen Vertrauens nach Günter Bentele. Er untersucht die Ursachen des Zusammenbruchs von Enron unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und kommunikativer Aspekte.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt die Theorie des öffentlichen Vertrauens, den Aufstieg und Fall von Enron, die Folgen der Insolvenz, die Identifizierung von Vertrauensfaktoren und -mechanismen, kommunikative Diskrepanzen und deren Auswirkungen sowie die Reaktionen auf die Bilanzskandale.
Welche theoretische Grundlage wird verwendet?
Die zentrale theoretische Grundlage ist die Theorie des öffentlichen Vertrauens von Günter Bentele. Der Text erläutert diese Theorie detailliert und wendet sie auf den Fall Enron an.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung, Theoretische Grundlagen des Vertrauens, Fallbeispiel Enron, Folgen der Insolvenz, Analyse anhand der Theorie des öffentlichen Vertrauens und Reaktionen auf die Bilanzskandale. Er beinhaltet außerdem ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie Schlüsselwörter.
Welche Aspekte von Enron werden analysiert?
Der Text analysiert den Aufstieg und Fall von Enron, die Gründe für die Insolvenz, die ökonomischen und sozialen Folgen des Vertrauensverlustes, die verschiedenen Typen des öffentlichen Vertrauens im Kontext von Enron, fehlende Vertrauensfaktoren und die Rolle kommunikativer Diskrepanzen.
Welche Rolle spielen kommunikative Diskrepanzen?
Kommunikative Diskrepanzen spielen eine entscheidende Rolle in der Analyse des Vertrauensverlustes bei Enron. Der Text untersucht, wie diese Diskrepanzen zum Verlust des öffentlichen Vertrauens beigetragen haben.
Welche Schlussfolgerungen zieht der Text?
Der Text zieht Schlussfolgerungen über die Ursachen des Vertrauensverlustes bei Enron basierend auf der Anwendung der Theorie des öffentlichen Vertrauens. Er zeigt auf, wie wichtig Vertrauen für den wirtschaftlichen Erfolg und die gesellschaftliche Stabilität ist und welche Rolle wirtschaftliche und kommunikative Faktoren spielen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die Schlüsselwörter umfassen öffentliches Vertrauen, Vertrauensverlust, Enron, Theorie des öffentlichen Vertrauens, Günter Bentele, Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaften, kommunikative Diskrepanzen, Vertrauensfaktoren, Bilanzskandale, Unternehmenskommunikation und Krisenmanagement.
Für wen ist dieser Text bestimmt?
Dieser Text ist für Leser geeignet, die sich für die Theorie des öffentlichen Vertrauens, die Analyse von Unternehmenskrisen und die Rolle der Kommunikation im wirtschaftlichen Kontext interessieren. Er eignet sich insbesondere für akademische Zwecke.
Wo finde ich weitere Informationen?
Weitere Informationen können in den im Text zitierten Werken und durch weiterführende Literaturrecherche zur Theorie des öffentlichen Vertrauens und zum Fall Enron gefunden werden.
- Citar trabajo
- M.A. Katja Seidel (Autor), 2004, Diskrepanzthese und Vertrauenskonzeption am Fallbeispiel ENRON, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37504