In dem Text von William R. Caspary versucht der Autor, die Methode Deweys der moralischen Entscheidungsfindung („die Theaterprobe“ – „dramatic rehearsal“) auf das berühmte Dilemma bei Sartre – der junge Mann, der sich entscheiden muss, bei der kranken Mutter zu bleiben oder in den Krieg gegen die Nazis zu ziehen – anzuwenden. Es geht um „moral imagination and creativity, self-discovery and self-transformation“ innerhalb des „dramatic rehearsal“ und um die Fragen, wie Entscheidungen aus „unification“ entwachsen, welche Art von Entscheidungen daraus entwachsen, wie sie bewertet werden können und ob diese Entscheidungen und Bewertungen ethisch oder moralisch genannt werden können. Damit soll beleuchtet werden, wie sich „dramatic rehearsal“ entwickelt und zu einer ethischen Entscheidung führt. Die Idee, dass der Mensch sich selbst kreiert, indem er eine Entscheidung trifft, ist bei beiden, Sartre und Dewey, präsent.
Durch den Prozess des „dramatic rehearsal“ sollen laut Dewey die alltäglichen Dilemmata gelöst werden. Welchen Zweck sollte ethische Forschung sonst haben? Diese Dilemmata stellen Situationen dar, in denen eine schwierige Entscheidung getroffen werden muss: zwischen religiöser Überzeugung und Patriotismus, Geschäftssinn und persönlicher Verantwortung, usw. Dewey erklärt jedoch an keiner Stelle, wie diese Entscheidungsfindung des „dramatic rehearsal“ Schritt für Schritt vor sich gehen soll. Deswegen möchte Caspary hier eine konkrete Anwendung der Methode Deweys – „moral imagination“ und „creativity“, „self-discovery“ und „self-transformation“ – zeigen, um eine Wertung zu ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- I. Ausgangspunkte
- II. 'Dramatic Rehearsal' im Fall des jungen Mannes in Sartre's Beispiel
- III. Dewey und Sartre: Ontologie und Politik
- IV. Resümee: Vergleich Dewey - Sartre
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Vergleich der ethischen Entscheidungsfindungsmethoden von John Dewey und Jean-Paul Sartre. Der Autor analysiert, wie Deweys Methode des "dramatic rehearsal" auf das berühmte Dilemma des jungen Mannes bei Sartre angewendet werden kann.
- Moralische Imagination und Kreativität
- Selbstfindung und Selbsttransformation
- Ethik und Entscheidungsfindung
- Sartres Philosophie der Freiheit und Verantwortung
- Verhältnis von Pragmatismus und Existentialismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in Deweys "dramatic rehearsal" und Sartres Dilemma des jungen Mannes, der sich zwischen Mutter und Krieg entscheiden muss.
I. Ausgangspunkte
Dieses Kapitel stellt die Gemeinsamkeiten zwischen Sartre und Dewey in Bezug auf ethische Überlegungen heraus. Beide gehen von einer Person in einem moralischen Dilemma aus, die für ihre Entscheidung allein verantwortlich ist.
II. 'Dramatic Rehearsal' im Fall des jungen Mannes in Sartre's Beispiel
Hier analysiert der Autor die Rolle der moralischen Imagination bei der Konstruktion des Dilemmas und wie Deweys "dramatic rehearsal" auf Sartres Beispiel angewendet werden kann.
III. Dewey und Sartre: Ontologie und Politik
Dieser Abschnitt befasst sich mit den scheinbar unvereinbaren Positionen von Sartre und Dewey bezüglich Ontologie und Politik. Der Autor zeigt jedoch auf, dass es Möglichkeiten eines kreativen Austausches gibt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen ethische Entscheidungsfindung, moralische Imagination, "dramatic rehearsal", Freiheit, Verantwortung, Pragmatismus, Existentialismus und das Verhältnis zwischen diesen Denkschulen.
- Citar trabajo
- Dr. Anton Stengl (Autor), 2013, Dewey und Sartre zum ethischen Dilemma. Ein Kommentar zu "Dewey and Sartre on Ethical Decisions: Dramatic Rehearsal versus Radical Choice", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375085