Im Vordergrund der folgenden Arbeit steht die Leitfrage, wie sich der Gerechtigkeitsbegriff in seiner allgemeinen und individuellen Bedeutung vor dem jeweiligen geschichtlichen Hintergrund veränderte und wie Gerechtigkeit heute verstanden wird. Zur Beantwortung der Frage, werden verschiedene Modelle der Gerechtigkeit analysiert und verglichen, angefangen bei Aristoteles.
Betrachtet man den Gerechtigkeitsbegriff im historischen Kontext der Antike, so lassen sich im fünften Buch der Nikomachischen Ethik nach Aristoteles fünf Perspektiven der Gerechtigkeit festhalten, die er, Schüler Platons, religions-, theologie- und metaphysiklos formuliert hat. Aristoteles griff damit die Problematik der Unbestimmtheit des Gerechtigkeitsbegriffs nach Platon auf, konkretisierte ihn in drei besonderen Formen der Gerechtigkeit und benannte Kriterien für gerechtes und ungerechtes Verhalten. Zunächst hält Aristoteles Gerechtigkeit im Allgemeinen etwas konkreter fest, als eine „Einstellung, alles das, was Gesetze und Sitte fordern, freiwillig zu erfüllen“ und bezieht sich damit auf eine Gerechtigkeit im gesetzlichen Sinne.
Inhaltsverzeichnis
- Klassisch-antike Begrifflichkeit von Gerechtigkeit - Aristoteles
- Klassisch-antike Begrifflichkeit von Gerechtigkeit - Aristoteles
- Mittelalterliches Verständnis von Gerechtigkeit - Thomas von Aquin
- Mittelalterliches Verständnis von Gerechtigkeit - Thomas von Aquin
- Moderne Vorstellung von Gerechtigkeit - Egalitärer Liberalismus nach Rawls
- Moderne Vorstellung von Gerechtigkeit - Egalitärer Liberalismus nach Rawls
- Gerechtigkeit aus kommunitaristischer Sicht
- Moderne Vorstellungen von Gerechtigkeit - Befähigungsgerechtigkeit bei Amartya Sen und Martha Nussbaum - Capability Approach bei Otto und Ziegler
- Eigene Berufspraxis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text bietet eine interdisziplinäre Einführung in den Begriff der sozialen Gerechtigkeit. Er erörtert die historische Entwicklung des Gerechtigkeitsbegriffs von der Antike bis zur Moderne und beleuchtet verschiedene philosophische und politische Ansätze zur Gerechtigkeit.
- Entwicklung des Gerechtigkeitsbegriffs von der Antike bis zur Moderne
- Verschiedene philosophische und politische Ansätze zur Gerechtigkeit
- Bedeutung von sozialer Gerechtigkeit in der heutigen Gesellschaft
- Analyse von Verteilungsgerechtigkeit, Tauschgerechtigkeit und korrektiver Gerechtigkeit
- Der Einfluss von Religion und Philosophie auf das Verständnis von Gerechtigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Klassisch-antike Begrifflichkeit von Gerechtigkeit - Aristoteles
Dieses Kapitel analysiert Aristoteles' Gerechtigkeitsbegriff im Kontext der antiken Polis. Es beleuchtet die verschiedenen Formen von Gerechtigkeit, die Aristoteles identifiziert hat, darunter Verteilungsgerechtigkeit, Tauschgerechtigkeit und korrektive Gerechtigkeit.
Mittelalterliches Verständnis von Gerechtigkeit - Thomas von Aquin
Dieses Kapitel betrachtet die mittelalterliche Sichtweise auf Gerechtigkeit im Kontext der christlichen Theologie. Es untersucht Thomas von Aquins Interpretation von Gerechtigkeit im Rahmen seiner christlichen Philosophie und seiner vier Arten des Gesetzes.
Moderne Vorstellung von Gerechtigkeit – Egalitärer Liberalismus nach Rawls
Dieses Kapitel diskutiert den egalitären Liberalismus nach John Rawls. Es beleuchtet die Entstehung der sozialen Frage im 19. Jahrhundert und die Entwicklung des Begriffs der sozialen Gerechtigkeit.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen des Textes sind: soziale Gerechtigkeit, Gerechtigkeit, Aristoteles, Thomas von Aquin, John Rawls, Egalitärer Liberalismus, Verteilungsgerechtigkeit, Tauschgerechtigkeit, korrektive Gerechtigkeit, Naturrecht, Naturgesetz, menschliche Recht, soziale Frage, Capability Approach, Befähigungsgerechtigkeit.
- Arbeit zitieren
- Maike Gehlert-Orth (Autor:in), 2017, Eine interdisziplinäre Einführung in die soziale Gerechtigkeit. Ein Vergleich verschiedener Gerechtigkeitskonstruktionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375217