Kapitalismuskritik und Ecocriticism. Zeitgenössische ethische Fragestellungen in Atwoods "Oryx and Crake"


Dossier / Travail de Séminaire, 2017

25 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Literatur als Schauplatz ethischer Diskurse

2. Atwoods Oryx and Crake: Zeitgenössische Gesellschaftskritik
2.1. Gesellschafts- und Kapitalismuskritik in Oryx and Crake
2.2. Umwelt- und Tierethik

3. Die Ethik einer posthumanisischen Perspektive

4. Ausblick der Weiterentwicklung ethischer Diskurse

Bibliographie

1. Literatur als Schauplatz ethischer Diskurse

In seinem Buch "The Better Angels of our Nature" aus dem Jahr 2011 zeigt Steven Pinker mit Hilfe vieler empirischer Daten und Graphen eindrucksvoll, dass wir heute vielleicht in den friedlichsten Zeiten der Menschheitsgeschichte leben.[1] Akribisch demonstriert er, im Gegensatz zu weit verbreiteten Verklärungen, zunächst, wie gewalttätig und brutal Menschen vergangener Generationen gewesen sind, um anschließend den Rückgang sämtlicher Formen von Gewalt und Unterdrückung zu belegen, seien es religiöse Opferungen, brutale Bestrafungen, Sklaverei, politische Gewalt, Kriege, Mord oder sexuelle Gewalt.[2]

Diese Entwicklung führt er auf mehrere Faktoren zurück, unter anderem dem "civilizing process",[3] der Monopolisierung von Gewalt in staatlichen Institutionen, wodurch in gewisser Weise Gewalt zwischen Individuen als Nebenerscheinung erschwert wird, und der "humanitarian revolution",[4] womit er die aufklärerische Weiterentwicklung moralischer Prinzipien durch rationale Diskurse meint.[5] Er stellt fest, dass historisch die Grenzen der Ethik immer weiter ausgeweitet worden sind, um immer mehr Individuen als solche anzuerkennen und in ethische Überlegungen miteinzubeziehen. Diese ethischen Überlegungen gestehen Individuen gewisse Rechte ein und schützen sie vor Verletzung dieser Rechte und vor Willkür. Er beschreibt diese Gruppe im immer weiter wachsenden "expanding circle".[6] Diese Erweiterung der Moral entspringt nach Pinker verschiedener Faktoren, wie Logik, Empathie und Selbstkontrolle, die in einer korrelativen Wechselwirkung zu Bildung, Alphabetisierung, Massenkommunikation, Mobilität und Globalisierung beziehungsweise Cosmopolitisierung zu stehen scheinen.[7] In der Argumentation Pinkers ermöglichten literarischen Darstellungen vom Leid verschiedenster Individuen, Mitgefühl und Empathie zu entwickeln: "More people read books, including fiction that led them to inhabit the minds of other people, and satire that led them to question their society's norms"[8] Wie Martha Nussbaum einräumt, bedeutet die Fähigkeit, sich in andere Hineinzuversetzen noch nicht automatisch, Mitgefühl für diese zu empfinden. Jedoch können einige literarische Werke den "implied reader" dazu verleiten, gewisse Wertungen zu treffen, die gewissen Emotionen zu Grunde liegen.[9] Einige Werke besitzen das Potential, einen "anderen" Menschen, mit dem sich der Leser nicht verbunden fühlt, derart darzustellen, dass dieser sich mit jenem identifizieren kann.[10]

Solche Veränderungen in moralischen Standpunkten, die erst in einem letzten Schritt in Form von juristischen Gesetzen verschriftlicht und forciert werden, tauchen somit zuerst in philosophischen und literarischen Diskursen auf. Der Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten und dem Bürgerkrieg ging das äußerst einflussreiche Werk "Uncle Tom's Cabin" der Schriftstellerin Harriet Beecher Stowe voraus, das das Leid und die Unterdrückung der Sklaven darstellte und somit die ethischen Hintergründe der Sklaverei hinterfragte.[11] Ein weiteres effektives Werkzeug, um moralische Konzepte zu hinterfragen und weiterzuentwickeln ist die Satire, die einen Zuschauer oder Leser dazu verführt, die Perspektive eines Außenstehenden einzunehmen und eine etwaige Doppelmoral ihrer eigenen ethischen Ansichten entblößt.[12] Literarische Werke wandelten die Ansicht, dass der natürliche Zustand zwischen Nationen der des Krieges sei, zu einer pazifistischen Weltsicht. Shakespears Falstaff macht sich über das Konzept der Ehre lustig, nach welchem er angeblich "Gott einen Tod schulde",[13] Jonathan Swift kritisiert in "Gullivers' Travels" durch König Brobdingnag die "conspiracies, rebellions, murders, massacres, revolutions, banishments [...], faction, hypocrisy, perfidiousness, cruelty[...]"[14] des britischen Königsreichs und in Voltaires' "Candide" werden Soldaten als "a million assassins in uniform, roaming from one end of Europe to the other, murder and pillage with discipline in order to earn their daily bread" bezeichnet.[15] Dem Briefroman, insbesondere den Bestsellern "Pamela" und "Clarissa" von Samuel Richardson und Jean-Jaques Rousseaus "Julie, or the New Hélöise" schreibt Pinker zu, die Grundlagen für die Emanzipation gelegt zu haben, indem sie die damaligen alltäglichen Leiden von Frauen wie arrangierte Ehen und geheime Liebschaften einem großen Publikum und der Öffentlichkeit empathisch zugänglich machten.[16] TheoretikerInnen wie J. Hillis Miller, Paul Ricoeur und Martha Nussbaum argumentieren, dass diese ethischen Probleme zwingend einer fiktionalen Narration bedürfen, da sich Ethik einer Systematisierung entzieht und stattdessen konkrete, erzählte Erfahrungen bedarf, um Empathie zu wecken.[17] Gerade nach postmodernem Ethikverständnis, die einen moralischen Fortschritt hin zu einem universellen ethischen Kodex als unmögliches Ideal entlarvt,[18] gewinnt die Literatur an Bedeutung: Nach Emmanuel Lévinas Konzeption können sich ethische Verpflichtungen nur noch in einem existentialistischen Dialogprozess manifestieren, wofür sich die Literatur eben besonders eignet.[19]

Deshalb ist es definitiv sinnvoll, nach Veränderungen von moralischen Konzepten in öffentlichen Diskursen in zeitgenössischen literarischen Werken zu suchen, wie Pinker richtig festgestellt hat. Literarische Werke können als "Laboratorium für [ethische] Gedankenexperimente"[20] betrachtet werden, die die Grenzen der ethischen Überlegungen erkunden und erweitern, ganz im Sinne von Pinkers expanding circle.

Diese Arbeit wird anhand von Margaret Atwoods Roman "Oryx und Crake" aus dem Jahr 2003 zeigen, dass dort zeitgenössisch relevante Diskurse dargestellt und kommentiert werden, wie die Frage nach Rechten für nichtmenschliche Elemente, wie "soils, waters, plants, animals, or collectively: the land" (Leopold)[21] und eine Infragestellung der "assumed moral superiority of human beings".[22] Es wird mit Hilfe des Romans dargestellt, welche aktuellen ethischen Entwicklungen prävalent sind, wie die Auflösung der falschen Dichotomie von "Kultur" und "Natur" und die Bedenken über "richtig" und "falsch", die sich durch die neue Situation ergeben und dass sich der Roman damit für eine Analyse nach den Gesichtspunkten des ecocriticism anbietet.[23]

2. Atwoods Oryx and Crake: Zeitgenössische Gesellschaftskritik

"How much is too much? How far is too far?" (OC, S. 242)

Eine ethische Lesart von Atwoods Oryx and Crake bietet sich deshalb bereits an, da sie von der Autorin bereits als solche angelegt ist. Atwood zu Folge stellt sich der Roman die Fragen: "What if we continue down the road we're already on? How slippery is the slope? What are our saving graces? Who's got the will to stop us?"[24] Und eine Analyse von ethischen Fragestellungen ist nach Martha Nussbaum dann möglich, wenn sich das Werk mit der Frage "how one should live" beschäftigt[25] und das scheint der Fall zu sein. Oryx and Crake ist ein Hybrid aus Dystopie und Postapokalyptischer Robinsonade. Beide Genres sind eine "vision of the future rooted in the present"[26], wie Atwood auf der offiziellen Website zum Buch wirbt. So sind "literary images of the future [...] among the most significant expressions of the beliefs and expectations we apply in real life to the organizations of our attitudes and actions."[27] Gerade Dystopien "spiegeln und extrapolieren geistige Strömungen und Denkweisen, sozio-politische Ereignisse, Entwicklungen und Tendenzen [...], die die zeitgenössische außerliterarische Gegenwart in eine diesen fiktiven Gesellschaftsentwürfen ähnliche Zukunft verwandeln könnten."[28] Eine "agenda for social criticism"[29] ist in diesem Werk also nicht zu leugnen.

Im Folgenden wird herausgearbeitet werden, welche ethischen Dimensionen Atwoods Werk anschneidet, wie und ob es moralische Wertungen macht und was dies für eine Bedeutung für zeitgenössische ethische Diskurse hat.

2.1. Gesellschafts- und Kapitalismuskritik in Oryx and Crake

Ethische Fragestellungen über den "corporate capitalism", unter welchem die unterschiedlichen Ausprägungen einer patriarchalen, humanistischen Ideologie zusammenfasst werden sollen, die sich einer vermeintlichen Wissenschaftlichkeit von Profit- und Risikomanagement unterworfen hat und ethische Bedenken als irrationale und romantisierende Störfaktoren ablehnt[30], finden sich in mannigfaltigen Beispielen in Atwoods Roman.

Die dargestellte dystopische, präapokalyptische Welt in Oryx and Crake ist durch verantwortungslosen Konsum, Gier und den dafür verantwortlichen unregulierten technologischen Entwicklungen geprägt.[31] Die dystopische Gesellschaft ist zweigeteilt in eine reiche, dekadente Oberschicht aus WissenschaftlerInnen und Geschäftsleuten, die nicht nur sozial, sondern auch räumlich vom Rest der Gesellschaft abgetrennt sind und in luxuriösen, abgeschotteten Städten leben, den so genannten "compounds" (Vgl. S. 60). Der Rest lebt in Landstrichen, welche als "pleeblands" bezeichnet werden. Diese sind vernachlässigte, schmutzige und verarmte Ghettos mit "vacant warehouses, burnt-out tenements" und "empty parking lots" (S. 217), wo "nothing of interest" passiert, "apart from buying and selling, plus a lot of criminal activity. (S. 231) Dort verbringt die Jugend ihre Zeit damit "[to] waste themselves with loud music and toking and boozing, fuck everything including the family cat, trash the furniture, shoot up, overdose." (S. 84) Jimmy und Crake, in den Compounds lebend, sind jedoch mit "night patrols, curfews [...], sniffer dogs after hard drugs" konfrontiert. (S. 84) Doch dafür genießen sie viele Luxuritäten: Saunen, Einkaufszentren mit Unterhaltung und Spielhallen, gutes Essen ("SoyOBoyburgers", "Joltbar[s ...] to top up their energy and mainline a few steroids" und "iced Happicuppuchino" S. 85.) Eine Regierung scheint es nicht mehr zu geben, beziehungsweise hat diese ihre Bedeutung verloren, da private Unternehmen alle öffentlichen Verpflichtungen wie Sicherheit, Bildung oder Wohnungsbau kontrollieren. Eine biopolitische Wirtschaft und Aktionäre haben eine traditionelle Regierung ersetzt und verbreiten einen alarmistischen Zustand von Angst, in der eine Rhetorik von Risiko und Prävention einen gewaltigen Kontrollapparat im Namen von Sicherheit und zum Wohle aller rechtfertigt.[32] Der private Sicherheitsdienst, CorpSeCorps sorgt somit für Sicherheit, jagt aber auch Dissidenten, wie Jimmys Mutter. Auch steht Jimmy deshalb unter ständiger Beobachtung, und er wird regelmäßig von ihnen befragt. (Vgl. S. 301) Lediglich die reichsten und gebildetsten Menschen können sich ein Leben in den compounds leisten, so wie Jimmys Eltern, die für pharmazeutische Unternehmen arbeiten und Forschung in Gentechnik betreiben. Sie entwickeln Medikamente, die zwar Krankheiten heilen sollen, der Fokus liegt jedoch nicht in der Heilung, sondern im Profit: Heilung wird zu einer Frage des Geldes, besonders unter dem Aspekt, dass die Unternehmen gezielt Krankheiten mit Vitaminpillen verteilen, um durch den Verkauf der Gegenmittel zu profitieren. (Vgl. S. 247) Neue experimentelle Medikamente werden an verzweifelten Menschen durchgeführt, die durch diese schrecklich entstellt werden. Die Testobjekte für Crakes Experimente sind "[f]rom the poorer countries. [...] Sex clinics, of course [...] Whorehouses. Prisons. And from the ranks of the desperate, as usual." (S. 349) Ideale, so Jimmys Vater, kann man sich nicht mehr leisten (Vgl. S. 64) und auch Crake stellt fest: "everything has a price", eine Einschätzung, wogegen sich Jimmy sträubt. (S. 163)

In der Welt von Oryx and Crake spielen ethische Bedenken keine Rolle, denn alles ist käuflich, wie zum Beispiel Privatsphäre, da Jimmy und Crake die Show "At Home With Anna K." konsumieren können, in welcher jene Anna K. "wired up her apartment so that every moment of her life was sent out live to millions of voyeurs." (S. 96) Sogar während der Apokalypse senden Menschen Aufnahmen von sich beim Sterben, nur um noch eine letzte Aufmerksamkeit zu bekommen. Im Internet finden sich darüber hinaus live streams von Herztransplantationen, "noodie news", Tierquälereien, Hinrichtungen, Selbstmorden oder Verstümmlungen. (Vgl. S. 97) Jimmy und Crake sehen sich jedoch auch Pornographie und sogar Kinderpornographie an, während sie illegale Drogen konsumieren. Populäre Unterhaltung für die Jungs findet sich in Spielen wie "Blood and Roses", wo die Spieler historische Gräueltaten gegen große Kunstwerke oder intellektuelle Errungenschaften aufwiegen (S. 90) oder das "Extincthathon", wo die Spieler ihr Wissen um ausgestorbene Tierarten testen. (S. 92) Des Weiteren berichtet Oryx von ihren persönlichen Erfahrungen im Menschenhandel, Kinderarbeit und -missbrauch. (S. 136f) Diese Aufzählungen lassen sich als ethische Bewertung von unkritischem Konsum von Massenmedien und einer nicht mehr nachvollziehbaren Reizüberflutung interpretieren, die im Wettstreit um Aufmerksamkeit immer drastischere und ethisch fragwürdigere Formen annimmt und damit moralische Grenzen überschreitet. Wo genau diese Grenzen aber liegen, bleibt der Einschätzung des Rezipienten überlassen.

Alle diese Aspekte lassen sich in Ansätzen in der außerfiktionalen Gegenwart finden. Das Auseinandergehen der Schere zwischen Arm und Reich, die ungleiche Verteilung von Ressourcen und die damit einhergehenden Ungerechtigkeiten, Armut und Hunger, die voyeuristischen Formen der Unterhaltung von Social Media und die Sensationslust an physischer Gewalt und Tod, die Frage nach Verteilung von Medikamenten und Heilmitteln von Krankheiten, aber auch deren Austestung in Experimenten an Menschen, sowie Fragen nach Pornographie, Prostitution und Menschenhandel, besonders bei Kindern sind ethische Diskurse der Gegenwart: Atwood extrapoliert diese in ihrem Roman in die Zukunft und ins Extreme.

Eine Kritik formuliert sich stark in der Sensationslust und einem extremen Aufmerksamkeitsbedürfnis und der damit implizierten Dekadenz der Gesellschaft. Voyeurismus in die intimsten Bereiche der Privatsphäre wird geduldet und ist sogar gewünscht, während kollektiv nach Schönheit und ästhetischer Perfektion gestrebt wird, da z.B. Firmen wie "OrganInc", "AnooYoo", und "RejoovenEsense" Geld mit Beauty-Produkten und Schönheitsoperationen verdienen. In Zeiten von Social Media und "Vlogs", sowie einer ebenso ein Schönheitsideal preisenden Marketing-Industrie fungieren die Überspitzungen in Atwoods Roman als Kritik an diesen Trends. Die selbstverachtenden Menschenbilder, sowie erniedrigende Selbstdarstellungen werden in der innerfiktionalen Welt hingenommen, auch wenn der Protagonist Jimmy diese retrospektiv stellenweise ethisch wertend kommentiert ("executions were [...] tragedies, pornography was [...] romance" S. 98), er fühlt sich dabei "uneasy", auch wenn er manchmal nicht weiß, wieso. (Vgl. S. 96).

Das Werk weist eindeutige dystopische Merkmale auf, da ein negativer Staatsentwurf in einer provokativ-appellativen Absicht gezeigt wird.[33] Typisch für eine Dystopie ist eine durch einen Staat betriebene Verherrlichung und Verwirklichung einer Ideologie, oftmals sogar einer Utopie, stets auf Kosten des Individuums und seiner persönlichen Freiheit und freien Entfaltung, Die Verfolgung von CorpSeCorps als eine Staatspolizei und das spätere Untertauchen von Jimmys Mutter und ihr Widerstand gegen das System lassen diese Tatsache sehr plastisch werden. Jimmy erwähnt auch, dass CorpSeCorps aktiv nach "subversives" Ausschau halten. (Vgl. S. 255) Jimmys Mutter vermutet auch, dass ihre Telefone abgehört werden und das Reinigungspersonal Spione seien. (Vgl. S. 61) Es ist eine gefährliche, düstere Welt, in der "political assassinations out there in the pleebs [...], the usual strange accidents [...], the unexplained disappearances" zum Alltag gehören. (S. 298) Ein wichtiges Merkmal dieses Staates ist seine hierarchische Gesellschaftsstruktur[34], die durch die physische Abtrennung der in den compounds und pleeblands lebenden Menschen deutlich gemacht wird, ebenso wie eine Unterscheidung zwischen "numbers persons" und "word persons", wovon erstere einen höheren Status innehaben. (Vgl. S. 85) Gezeigt wird das an den unterschiedlichen Schulen auf die Jimmy als "wordperson" und Crake als "numbers person" gehen, welche auf die heruntergekommene Martha Graham Academy (Vgl. S. 218) und das renommierte, auch als "Asperger's U" bezeichnete Watson-Crick Institute respektive gehen. (Vgl. S. 226) Jimmy wird bei einem Besuch bei Crake als "serf" betrachtet, der die "nobility" besucht. (S. 233) Ein weiteres Charakteristikum für die dystopische Handlung ist der meist männliche Protagonist, welcher oft Mittäter des Systems und für Teile der sich selbst erhaltenden Mechanismen des Staates verantwortlich oder zumindest ein unkritischer Teilnehmer ist.[35] Jimmy ist letzteres, da er mit CorpSeCorp kooperiert und beispielsweise Details über seine flüchtige Mutter preisgibt. (Vgl. S. 304)

Durch diese "principal technique of dystopian fiction"[36] stellt Atwood einen Kontrast zwischen den phantastischen Elementen dieses Staatsentwurfs und dem Leser aus der außerfiktionalen Alltagsrealität bekannten Phänomenen auf. Das soll gleichzeitig als Wiedererkennungseffekt für zeitgenössische Tendenzen dienen, durch die Verfremdung aber ihre Bedrohlichkeit und Gefährlichkeit untermauern. Die dystopischen Ansätze werden durch den doppelten Charakter einer postapokalyptischen Robinsonade noch verstärkt: Durch die Ausrichtung der Erzählung entlang der Apokalypse und eine Aufteilung in Vorher und Nachher schafft Atwood nicht nur eine Gegenüberstellung der Gegenwart und der dystopischen Zukunft, sondern auch eine Gegenüberstellung der dystopischen Zukunft und der postapokalyptischen Welt, welches noch stärker eine radikale Infragestellung gegenwärtiger Strömungen ermöglicht, indem es plastisch die Folgen der in der Dystopie extrapolierten Mängel darstellt und verortet.[37]

Die Ideologie, die diesem dystopischen System zugrunde liegt, wird nicht wirklich benannt, sie manifestiert sich jedoch in seiner rücksichtslosen Konsumverherrlichung, Wachstumszwang, Objektifikation von Frauen, vermessenem Risikomanagement, wissenschaftlichem Imperialismus[38] und der Degradierung von Kunst und Kreativität. Frauen werden auf vielfältige Weise objektifiziert und misshandelt, unter anderem in den auch pornographischen Medien und Spielen, die Jimmy und Crake konsumieren. Frauen werden selbst konsumiert.[39] Das Watson-Crick Institute arrangiert für die Studenten streng überwacht temporäre Sexualpartner, (Vgl. S. 244) Menschen aus den Compounds besuchen Bordelle in den pleeblands und wie bereits geschrieben ist Oryx ein Opfer von Menschenhandel und Prostitution, ebenso wie andere "adolescent girls found locked in garages" (S. 298). Dieser Status ändert sich auch nicht, als sie von Crake gefunden und angestellt wird. Jimmy, der sich für diese Verschleppung junger Mädchen und deren sexuellen Missbrauch mitverantwortlich fühlt, hat Angst, sich dieser Verantwortung zu stellen: "It made him feel light-headed, precariously balanced, as if he were standing on a cliff-edge above a rock-filled gorge, and it would be dangerous for him to look down." (S. 300) Wenn er sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, bewertet er diese Praktiken stehts als unethisch, ihren Entführer als "creep", "creepy old geezer" und als "hypocritical sanctimonious bastard", während Oryx seine Aufregung nicht versteht und ihn hingegen als "kind man" bezeichnet, den Jimmy nicht verurteilen sollte, weil er die jungen Mädchen gerettet habe. (S. 371f) Jimmy äußert hier ethische Urteile, die der implizierte Leser teilen soll, während Oryx behauptet, dass eine Gefangenschaft und sexueller Missbrauch in der reichen Welt, mit geregelten Mahlzeiten und einem Dach über dem Kopf einem Leben in den Slums und in Armut voller Hunger und Krankheiten vorzuziehen wäre. (Vgl. S. 159) Eine endgültige moralische Bewertung bleibt dem Leser überlassen.

Der wissenschaftliche Imperialismus und die Unterordnung aller Ziele einer Pflicht zur Profitmaximierung sind ebenso wichtige Bestandteile der dystopischen Ideologie und gleichzeitig eine scharfe Kritik an gegenwärtigen Ausprägungen dieser Tendenzen. Wissenschaftlicher Fortschritt wird ausschließlich in den Dienst der Weiterentwicklung und Vermarktung von Produkten gestellt. Während die STEM-Wissenschaften viel Förderung und Prestige erfahren, wie man an Crakes Karriere sehen kann, werden Geisteswissenschaften und Kunst vernachlässigt und als bedeutungslos abgestempelt. Crake sieht in Kunst nicht mehr als einen Zeitvertreib, bestenfalls als biologischer Mechanismus, um Sexualpartner zu finden. (Vgl. S. 197f) Geisteswissenschaften seien lediglich "pleasant to contemplate in its way, but no longer central to anything", (S. 219) meint Jimmy. Der Fokus liegt nur noch auf Aspekten, womit noch Geld gemacht werden kann, wie "Webgame Dynamics [...] or image presentation" (S. 220). Letztlich seien sie nur noch für "window dressing" und "decorating the cold, hard, numerical real world in flimsy 2-D verbiage" (S. 221) gut. Was Jimmy studiert, wird von den "decision making levels, the levels of real power" als "an archaic waste of time" gesehen. (S. 229) Dieser Dualismus zwischen Geistes- und Naturwissenschaften, zwischen sprachlich und mathematisch begabten Menschen und letztlich zwischen Logik und Emotionen wird textimmanent als negativ bezeichnet. Jimmy versucht halbherzig gegen Crake einen Mehrwert von Kunst zu verteidigen, scheitert jedoch darin. Jimmy selbst verkörpert das Sprachliche, er ist sein "champion, its defender and preserver", (S. 229) während Crake das Mathematische darstellt und es nicht verstehen kann, wieso Jimmy nicht die Schönheit der Zahlen sieht: "You have to get the beauty of it" (S. 204). Jimmy hingegen schreibt seine akademischen Arbeiten selbst, anstatt sie, wie es üblich ist, zu plagiieren und verbringt Zeit in der Bibliothek. Der Tod von ästhetischer, nicht zweckgerichter Sprache und Kunst findet sich des Öfteren thematisiert, beispielsweise als Jimmy in der Martha Graham library arbeitet und damit beauftragt wird, alte Bücher zu vernichten und sich nicht dazu überwinden kann, dies zu tun. (Vgl. S. 283) Dass Jimmy mit der Sprache und Worten assoziiert wird, zeigt sich besonders deutlich daran, dass der Roman durch ihn fokalisiert ist und er als Erzähler fungiert, nicht nur für den Leser, sondern auch für die Craker.

Die "cold, hard, numerical world" wird als trist und düster empfunden und spiegelt sich in der dystopischen Gesellschaft wieder, die empathische Überlegungen genau wie die Wissenschaften, die darüber forschen würden, nicht mehr in Betracht zieht und quasi nur noch als Propagandawerkzeug von Nutzen ist. Jimmy, als einer der "word people" (S. 220) bedauert diesen Zustand, muss sich aber damit arrangieren. Jimmy zählt mit Bedauern an mehreren Stellen große Kunstwerke oder Namen von Künstlern auf, die allesamt in dieser neuen Welt nicht mehr von Bedeutung sind. Dem Leser wird impliziert, dass diese Missachtung der Kunstgeschichte und Meilensteine menschlicher Schöpfungskraft etwas Bedauernswertes darstellt, womit eine Wertung der dystopischen Ideologie vorgenommen wird, deren Ansätze sich in unserer zeitgenössischen Gesellschaft bereits finden lassen. Diese deutliche Kritik an der Überhöhung von Wissenschaft, soll aber keine Ablehnung der Wissenschaft per se darstellen, wie die Autorin in einem Interview klarstellt:

Please don't make the mistake of thinking that Oryx and Crake is anti-science. Science is a way of knowing, a tool. Like all ways of knowing and tools, it can be turned to bad uses. And it can be bought and sold, and often is. But it is not in itself bad.[40]

Die Kritik liegt also im Missbrauch der Wissenschaft zur Profitmaximierung und fehlenden ethischen Richtlinien und Überlegungen, die sie begleiten müssen. Die Verzerrung der wissenschaftlichen Methoden für egoistische Zwecke wird negativ gesehen, deshalb wird die Verklärung der Naturwissenschaften bei gleichzeitiger Ablehnung der Geisteswissenschaften, die sich eben mit Fragen nach Richtig und Falsch beschäftigen, als moralisch verwerflich dargestellt. In gewisser Weise ist es so, dass "both the sciences and the arts are pressed into the service of economic profit and consumption. The novel [targets] a systematic shift that has rendered scientific knowledge production supplementary to its applications and instrumental to economic marketability."[41]

Die völlig unregulierte Marktwirtschaft, die sich der Quantifikation und Statistiken und damit bestmöglichen Risikobewertungen unterworfen sieht, wird als "surprisingly irrational behaviour"[42] entlarvt, da es wesentliche Konzeptionen falsch definiert, so wie Sicherheit oder Nachhaltigkeit. Somit wird die Katastrophe als Folge von Ausbeutung und Missmanagement dargestellt.

Ganz im Sinne der Genremerkmale einer Dystopie zeigt Oryx and Crake die möglichen Konsequenzen von sozialen und politischen Missständen unserer Gesellschaft durch Extrapolation und Übertreibung, aber auch durch Satire und wertenden Kommentierung durch Jimmy auf und stellt damit den Leser vor kontemporäre ethische Probleme und fordert ihn zu einer Positionierung auf. Die Konsequenzen einer ökonomisch getriebenen Risikobewertung und daraus abgeleiteter Entscheidungsprozesse, durch welche ethische Abwägungen durch Profitmaximierungen ersetzt werden, werden in den Beispielen der Sicherheit suggerierenden compounds oder experimentellen Biosphäre manifestiert, wodurch sie dem Leser den Zugang zu diesen Konzepten und damit eine Bewertung erleichtern.

Doch die sozialen Implikationen, emotionale Abstumpfung durch unreflektierten Konsum von Massenmedien und ökonomischen Ungerechtigkeiten, die durch corporate capitalism auftreten und von Atwood einer ethischen Überprüfung unterzogen werden, sind weder die einzigen, noch die relevantesten ethischen Schauplätze des Romans. Die größten ethischen Aspekte von Atwoods Werk liegen in der Konfrontation des Lesers mit Fragen nach moralischen Bewertungen von nichtmenschlichen Entitäten, der Natur und Tieren, welches im Folgenden analysiert wird.

Fragen nach dem ethischen Umgang mit der Umwelt und Tieren spielen in Oryx and Crake eine sehr bedeutende Rolle. Die Folgen von Umweltzerstörung und Klimawandel ziehen sich als Thema und als Warnsignal durch das ganze Werk. Küsten, die durch die steigenden Meeresspiegel und Schmelzen der Polkappen vom Wasser verschluckt wurden, die Zerstörung der Ozonschicht, welche zu hohe Dosen der krebserregenden UV-Strahlung auf die Erdoberfläche lässt, schreckliche Dürren, Missernten, Voranschreitende Desertifikation und verheerende Stürme machen die Erde zu einem unwirtlichen und gefährlichen Habitat für Menschen, wie für Tiere. Dieser menschengemachte Klimawandel, vor dem Atwood warnen möchte, hat im Roman bereits stattgefunden. Schilderungen der Kindheit Jimmys dokumentieren die unausweichlichen Veränderungen, er beschreibt, dass er sich noch an eine Zeit erinnere, in der die Blätter der Bäume im Herbst noch ihre Farben veränderten (Vgl. S. 17f), dass "the coastal aquifers turned salty and the northern permafrost melted and the vast tundra bubbled with methane, and the drought in the midcontinental plains region went on and on, and the Asian steppes turned to sand dunes, and meat became harder to come by." (S. 27) Der Abschluss der High School findet im Februar und nicht mehr im Juni, da "[...] June was now the wet season all the way up to the east coast, and you couldn't have an outdoor event then, what with the thunderstorms." (S. 203) Jimmys Mutter beklagt die steigenden Meerespiegel, die ihr Strandhaus fortgespült haben, sowie einige Städte an der Ostküste, sowie das Vertrocknen der Obstgärten ihres Großvaters, als "the rains stopped coming, the same year Lake Okeechobee had shrunk to a reeking mud puddle and the Everglades had burned for three weeks straight." (S. 72) Die Menschen in den compounds bleiben vor den negativen Konsequenzen größtenteils verschont und sind nicht von Hungersnöten, Armut und Flucht vor den Klimafolgen betroffen, da sie völlig von der Natur in eigenen, künstlichen Habitaten leben.[43] Doch als Snowman nach der Apokalypse in jener Natur leben muss, hat er mit der Hitze und dem brennenden Sonnenlicht zu kämpfen:

"Noon is the worst, with its glare and humidity. At about eleven o'clock [he] retreats back into the forest, out of sight of the sea altogether, because the evil rays bounce off the water and get at him even if he's protected from the sky, and then he reddens and blisters." (S. 41)

Die drastischen Veränderungen der Umwelt werden Jimmy und damit dem Rezipienten in dieser Konfrontation stark ins Bewusstsein gerufen und eine Gegenüberstellung der Welten vor und nach diesem klimatischen Wandel evoziert automatisch eine Wertung: Dass dies kein zu bevorzugender Ausgang sein kann und damit alle Handlungen, die dieses Schicksal realistischer machen, moralisch verwerflich sein müssen.

Dass die Menschheit oder Snowman als ihr letzter Stellvertreter nicht zu dieser sich veränderten Welt passt und dazugehört, wird noch durch die Anwesenheit der Crakers kontrastiert, die buchstäblich für ein Überleben in dieser Umgebung angepasst worden sind, und zwar durch genetic engineering. Gentechnik ist eines der wichtigsten Themen von Atwoods Roman. Biotechnologie findet in der Realität bereits praktische Anwendung für medizinische, pharmazeutische und landwirtschaftliche Zwecke.[44] Diese Technologie verspricht, menschliches Leben, Gesundheit und die Umwelt zu verbessern, birgt aber auch Gefahren für die Gesundheit, die Umwelt und für die menschliche Spezies an sich und steht damit zwangsläufig im Mittelpunkt ethischer Fragestellungen.[45]

Im Roman zeigt sich die Gentechnik wie bereits in Punkt 2.1. angeschnitten, in der Berufswahl von Jimmys Eltern, die Medikamente, aber auch Krankheiten entwickeln können. "Making life better for people" waren ihre Ideale, da sie Krankheiten heilen und die Leiden der Menschen erleichtern. Jimmys Mutter beschreibt es ihrem kleinen Kind als "[to] make locks for the [cell] doors", (S. 33) sodass keine Mikroben oder Viren die Zellen befallen können, sprich, immun gegen Krankheiten sind. Aber Crake offenbart Jimmy, dass die Firmen kein Interesse haben, gesunde Menschen zu erschaffen, da diese keine Kunden wären, weshalb sie einfach mit Hilfe der Gentechnik eigene Krankheiten entwickeln: "They put the hostile bioforms into their vitamin pills [...] Random insertion, of course [...] Naturally they develop the antidotes at the same time [...] but they hold those in reserve, they practise the economics of scarcity, so they're guaranteed high profits." (S. 248) Später verwendet Crake exakt die gleiche Praxis, um seinen bioterroristschen Anschlag mit BlyssPlus zu verüben und die Menschheit auszurotten, Oryx stellt geschockt fest: "It was in the pills. It was in those pills I was giving away, the ones I was selling." (S. 380) Jimmy urteilt auch umgehend über diese Praktik: "That would be really evil." (S. 248) Auch werden Eigenkreationen von Krankheiten regelmäßig als Waffen benutzt, so in einem Vorfall, als eine Frau eine Wache mit einer "hostile bioform concealed in a hairspray bottle" (S. 60) angegriffen und getötet hat.

Jimmys Vater arbeitet an den Pigoons, welche ein transgenetischer Hybrid sind und gezüchtet werden, um in ihnen menschliche Spenderorgane heranzuzüchten, besonders da das Tier für die Spende nicht getötet werden muss, welches jedoch nur rein wirtschaftliche Hintergründe hat. (Vgl. S. 26) Spenderorgane für Menschen, die sie aufgrund von Unfällen oder Krankheiten brauchen, sind sicherlich moralisch zu befürworten. Sein Vater zählt einen positiven Nutzen auf, als es ihm gelungen ist, Gehirngewebe in den Pigoons wachsen zu lassen: "Think of the possibilities, for stroke victims [...]" (S. 63) Seine Frau, die später auch aktiv gegen das System rebelliert und untertaucht, formuliert vehemente Kritik an diesen transgenen Züchtungen: "It's wrong, the whole organization is wrong, it's a moral cesspool [...] You're interfering with the building blocks of life. It's immoral. It's... sacrilegious." (S. 64) Dies ist eine Hauptkritik der Gegner von Gentechnik: "It creates living things that would never exist in nature [...] It threatens to view other life forms [...] as mere manufactured commodities to be changed and discarded at will."[46] Das buchstäbliche Erschaffen von Leben kreiert eine Distanz zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf, die Mitgefühl und Rücksicht drastisch erschweren: "create-an-animal was so much fun, said the guys doing it; it made you feel like God" (S. 57) Dieses Gefühl führt zwangsläufig zu einer anthropozentrischen Hybris, die "nothing sacred about cells and tissue" (S. 65) sehen kann, aber gleichzeitig "unaware of the perils that surround us" ist, "until things have gone too far."[47] Durch die Figur von Jimmys Mutter, die laut ihrem Mann "so ethical" ist, äußert Atwood ethische Bedenken an diesen Praktiken, da sie sich ein "neurotic guilt" auferlegt hat. (S. 65)

[...]


[1] Pinker, Steven. The better Angels of our Nature. New York: Penguin Books, 2011. S. xxi.

[2] Vgl. Ebd. S. 134ff

[3] Vgl. Ebd. S. 31ff.

[4] Vgl. Ebd. S. 129ff.

[5] Vgl. Ebd. S. 168ff.

[6] Ebd. S. 689.

[7] Ebd. S. 690.

[8] Ebd. S. 689.

[9] Nussbaum, Martha. Exactly and Responsibly. In: Davis, F. Todd; Womack, Kenneth (Eds.). Mapping the Ethical Turn. Charlottesville and London: University press of Virginia, 2001. S.59-79. S. 68.

[10] Vgl. Ebd. S. 69.

[11] Vgl. Pinker S: 155.

[12] Vgl. Ebd. S. 163.

[13] Shakespeare. Henry IV. zitiert nach Pinker S. 155.

[14] Swift, Jonathan. Gullivers Travels zitiert nach Pinker S. 155.

[15] Voltaire. Candide. zitiert nach Pinker S. 155.

[16] Vgl. Pinker S. 176.

[17] Zapf, Hubert. Literatury Ecology and the Ethics of text. In: Felski, Rita (Ed.). New Literary History. Baltimore: The Johns Hopkins University Press, 2008. S. 854.

[18] Vgl. Brooker, Peter. A Glossary of literary theory. London: Routledge, 2003.S. 205f.

[19] Zapf S. 854.

[20] Ricoeur, Paul. Das Selbst als ein Anderer. München: Fink, Wilhelm,1996. S. 182.

[21] Leopold, Aldo. A Sand County Almanac (Outdoor Essays & Reflections). New York: Ballantine Books, 1986. S. 171.

[22] Brennan, Andrew; Yeuk-Sze Lo. Enviromental ethics In: Zalta, Edward N. (Ed.). Stanford Encyclopedia of Philosophy. Stanford: Stanford metaphysics Research Lab, 2008.

[23] Brooker S. 94.

[24] Atwood, Margaret. "Writing Oryx and Crake" <http://www.randomhouse.com/features/atwood> Stand: 13.12.2008.

[25] Nussbaum S. 73.

[26] Atwood Writing

[27] Voigts, Eckarts. Dystopia, Science Fiction, Post-Apocalypse: Classics - New Tendencies - Model Interpretations. Trier: WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier, 2015. S. 108.

[28] Layh, Susanna: Finstere neue Welten: Gattungsparadigmatische Transformationen der literarischen Utopie und Dystopie. Würzburg: Königshausen & Neumann GmbH, 2014. S. 16

[29] Höpker, Karin. A Sense of an Ending – Risk, Catastrophe and Precarious Humanity in Margaret Atwood's Oryx and Crake. In: Mayer, Sylvia; von Mossner, Alexa Weik (Eds.). The Anticipation of Catastrophe. Heidelberg: Universitätsverlag Winter, 2014. S. 163.

[30] Vgl. Ebd. S. 162.

[31] Vgl. Stein, Karen. Surviving the Waterless Floos: Feminism and Ecofeminism in Margaret Atwood's The Handmaids Tale, Oryx and Crake, and The Year of the Flood. In: Bouson, J. Brooks. (Ed.). Critical Insights. Margaret Atwood. Chicago: Loyola University Chicago, 2012. S.113-313. S. 319.

[32] Vgl. Höpker S. 165.

[33] Voigts S. 124.

[34] Ebd. S. 157

[35] Schölderle, Thomas. Geschichte der Utopie: Eine Einführung. 1. Auflage: Köln: UTB / Böhlau, 2012. S. 133.

[36] Booker S. 19.

[37] Vgl Höpker S. 166.

[38] Stein S. 320.

[39] Vgl. Ebd. S. 321

[40] Atwood, Margaret. "An Interview with Margaret Atwood" <http://www.Oryxandcrake.co.uk/interview.asp> Stand: 12.09.2009.

[41] Höpker S. 167.

[42] Ebd. S. 169.

[43] Adami, Valentina. Bioethics though literature. Trier: Wissenschaftlicher Verlag Trier, 2011. S. 120.

[44] Vgl. Ebd. S. 126.

[45] Vgl. Ebd. S. 126.

[46] Lisa. Introduction. In: Yount, Lisa. (Ed.). At Issue: The ethics of genetic Engineering. San Diego: Greenhaven Press, 2002. S. 127.

[47] Bouson, J. Brooks. Critical Insights. Margaret Atwood. Chicago: Loyola University, 2012. S. 153f.

Fin de l'extrait de 25 pages

Résumé des informations

Titre
Kapitalismuskritik und Ecocriticism. Zeitgenössische ethische Fragestellungen in Atwoods "Oryx and Crake"
Université
University of Augsburg
Note
1,0
Auteur
Année
2017
Pages
25
N° de catalogue
V375273
ISBN (ebook)
9783668550391
ISBN (Livre)
9783668550407
Taille d'un fichier
564 KB
Langue
allemand
Mots clés
Oryx and Crake, Atwood, Kapitalismuskritik
Citation du texte
B.A. Thomas Laschyk (Auteur), 2017, Kapitalismuskritik und Ecocriticism. Zeitgenössische ethische Fragestellungen in Atwoods "Oryx and Crake", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375273

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