Krisenintervention mit suizidgefährdeten Jugendlichen

Was muss bei den Heranwachsenden besonders beachtet werden?


Seminar Paper, 2016

19 Pages, Grade: 2


Excerpt


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Inhaltsverzeichnis
Einleitung... 1
1.
Krise ... 2
1.1.
Was ist Krise? ... 2
1.2.
Psychosoziale Krisen ... 3
1.2.1.
Traumatische Krisen ... 3
1.2.2.
Veränderungskrisen ... 4
2.
Krisenintervention ... 6
2.1.
Allgemeine Prinzipien der Krisenintervention ... 6
2.2.
Phasen der Krisenintervention ... 7
2.3.
Ziele der Krisenintervention ... 7
2.4.
Krisenintervention bei jungen Menschen ... 7
2.5.
System Bella ... 9
3.
Suizidalität ... 10
3.1.
Genauere Begriffserklärung ... 10
3.2.
Risikogruppen ... 11
3.3.
Fragen zur Abklärung der Suizidalität ... 12
3.4.
Mythen und Fakten über Suizidalität ... 12
4.
Suizid im Jugendalter ... 13
4.1.
Alarmsignale von Jugendlichen ... 14
4.2.
Mögliche Ursachen für Suizid bei Jugendlichen ... 14
4.3.
Faktoren, die das Risiko einer Suizidalität erhöhen ... 15
5.
Zusammenfassung ... 15
Literaturverzeichnis ... 17

1
Einleitung
Jeder Mensch wird im Laufe seines Lebens mit Suizid oder einem Suizidversuch
konfrontiert, sei es in der eigenen Familie, im Freundes- oder Bekanntenkreis oder
nur durch Zeitungen, Filme und nicht zuletzt auch durch die Literatur." (Myschker
2002, S. 407).
In unserem Arbeitsfeld werden wir immer wieder mit den Themen Suizid
konfrontiert, da die Suizidrate von jüngeren Menschen beträchtlich hoch ist. In
diesen Fällen ist die Professionalität sehr wichtig. Die Zeichen der Suizidgefahr früh
genug zu erkennen und gut handeln zu können wird von Sozialpädagogen und
Sozialpädagoginnen ein hohes fachliches Wissen verlangt.
In dieser Seminararbeit werde ich Grundsätzliches über Krisen, Krisenintervention
und Suizid darlegen, um meine folgende Fragestellung beantworten zu können:
Welche spezifischen Aspekte gibt es bei Suizidalität speziell im Jugendalter zu
beachten?
Im ersten Kapitel wird der Begriff Krise erläutert, sowie der Verlauf einer akuten
Krise beleuchtet. Im zweiten Teil werde ich die Phasen und die Ziele der
Krisenintervention und die speziellen Aspekte bei jungen Menschen beschreiben.
Zunächst wird in diesem Kapitel der grobe Aufbau des BELLA Systems
beschrieben. Im dritten Kapitel wird Grundsätzliches über Suizidalität verdeutlicht.
Anschließend wird der Suizid im Jugendalter thematisiert.

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1. Krise
1.1. Was ist Krise?
Der Begriff Krise (griechischen: Krisis: Wettstreit, Entscheidung) bezeichnet
Situationen, in denen es sich entscheidet, ob ein Prozess oder eine Entwicklung
einen günstigen oder ungünstigen Verlauf nimmt. ( vgl. Christoph Steinebach, 2000,
S.31 zit. nach Brandtstädter, 1982, S.81)
In einer anderer Definition weist Messic darauf hin, dass Menschen, die sich in
einer Krise befinden, an dem Punkt einer notwendigen Entscheidung stehen und
das Problem mit den bisherigen, wirksamen Strategien nicht bewältigen können.
(vgl. Messick, Aguilera, S.15)
,,Ähnlich definiert die Krise Verena Kast, als eine Einengung bzw. Klemme, in der
sich das ganze Leben auf ein Problem reduziert. Die Betroffenen erleben Angst,
Panik, Hilflosigkeit, Ausweglosigkeit und fühlen sich in der eigener Identität bedroht.
Es entsteht ein gefühltes Ungleichgewicht zwischen der subjektiven Bedeutung des
Problems und den Bewältigungsmöglichkeiten, die dem Betroffenen zur Verfügung
stehen." (
http://www.krise-als-entwicklungschance.de/seite-2.html
)
Von einer Krise ist dann zu sprechen wenn:
,,ein Zustand psychischer Belastung eingetreten ist, der sich deutlich von der
Normalbefindlichkeit einschließlich ihrer Schwankungen abhebt, als kaum
mehr erträglich empfunden wird und zu einer emotionalen Destabilisierung
führt,
die widerfahrenen Ereignisse und
Erlebnisse
die
bisherigen
Lebensgewohnheiten und -umstände und die Ziele massiv infrage stellen
oder unmöglich machen,
die veränderte Situation nach Lösungen verlangt, die aber mit den bisher
verfügbaren oder selbstverständlichen Möglichkeiten der Problemlösung
oder Anpassung nicht bewältigt werden können." (Dross 2001, S. 10)

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1.2. Psychosoziale Krisen
Über eine psychosoziale Krise spricht man, wenn sich eine Person in einem
seelischen Ungleichgewicht befindet, überfordert von Lebensumständen, deren
Ausmaß mit den bisherigen Bewältigungsstrategien nicht mehr zu lösen ist. (vgl.
Sonneck, 1997, S.31)
Menschen, die sich in einer psychosozialen Krise befinden, sind zumeist auf einer
Ebene betroffen, aber es ist immer auch die Wechselwirkung mit den beiden
anderen Ebenen zu beachten:
die körperlich-biologische Ebene: z.B. Pubertät, chronische Erkrankungen
die psychische Ebene: seelische Konflikte
die soziale Ebene: Arbeitslosigkeit, Scheidung (vgl. Sonneck, 1997, S. 31-
32)
Psychosoziale Krisen werden in zwei Krisentypen unterschieden: die traumatische
Krise und die Lebensveränderungskrise. Diese werden näher beschrieben:
1.2.1. Traumatische Krisen
,,Die traumatische Krise ist eine plötzlich aufkommende Situation von allgemein
akzeptierter schmerzlicher Natur, die auf einmal die psychische Existenz, die
soziale
Identität
und
Sicherheit
und/oder
die
fundamentalen
Befriedigungsmöglichkeiten bedroht. Beispiele: Tod eines Nahestehenden,
Krankheit, Bekanntwerden von Diagnosen, (...) Trennung, (...) äußere
Katastrophen." (Sonneck, 1997, S. 32)
Der Verlauf der traumatischen Krise erfolgt typischerweise in vier Phasen und hält
bis zu vier bis sechs Wochen an:
Die erste Phase ist die Schockphase. In dieser Phase kann man an dem
oder an der Betroffenen nicht immer erkennen, dass er oder sie ein Problem
hat. Innerlich jedoch ist er oder sie verwirrt und chaotisch. Meist kann sich
ein Mensch an die Schockphase, die er oder sie durchlitten hat, später nicht

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mehr erinnern. Ziellose Aktivitäten, wie zum Beispiel Toben und/oder
Rückzug, können Anzeichen einer extremen seelischen Verwirrung sein.
In der zweiten Phase, der Reaktionsphase, versuchen die Betroffenen die
veränderte Realität zu integrieren. Typische Anzeichen für diese Phase
können sein: sozialer Rückzug und selbstzerstörerische Absichten (Alkohol-
und Drogenmissbrauch).
In der dritten Phase (Bearbeitungsphase) werden die Krisenereignisse und
ihre Konsequenzen erkannt und die Verarbeitung der Krise findet statt. In
dieser Phase werden neue Zukunftspläne der Betroffenen entwickelt. Die
zweite und die dritte Phase können sich in den ersten Wochen der Krise
abwechseln.
Die letzte Phase ist die Phase der Neuorientierung. In dieser Phase ist die
Krise bearbeitet und die Betroffenen haben mehr Selbstvertrauen. (vgl.
Sonneck, 1997, S. 33).
1.2.2. Veränderungskrisen
Jeder Mensch kennt Situationen, die mit einer erheblichen Veränderung des bisher
gewohnten Lebensablaufes einhergehen. Diese Veränderungen gehören zum
Leben aller Menschen und können von einigen als etwas Positives erlebt werden.
Lebensveränderungen sind zum Beispiel: das Verlassen des Elternhauses,
Schwangerschaft, Heirat, beruflicher Wechsel und generell alle relevanten
Änderungen der Alltagsituation (vgl. Sonneck, 1997, S. 35).
Lebensveränderungskrisen setzen nicht plötzlich und unerwartet ein, sie entwickeln
sich innerhalb einiger Tage bis hin zu einer Zeit von maximal sechs Wochen. Bei
den Lebensveränderungskrisen, wie auch bei traumatischen Krisen, findet der
Verlauf auch in vier Phasen statt. Das akute Stadium der Krise entsteht jedoch erst
am Ende der dritten Phase und bildet sich in der vierten Phase voll aus. (vgl.
Sonneck, 1997, S. 35)
Excerpt out of 19 pages

Details

Title
Krisenintervention mit suizidgefährdeten Jugendlichen
Subtitle
Was muss bei den Heranwachsenden besonders beachtet werden?
Grade
2
Author
Year
2016
Pages
19
Catalog Number
V375297
ISBN (eBook)
9783668527096
ISBN (Book)
9783668527102
File size
492 KB
Language
German
Keywords
Suizid, Freitod, Jugendliche, Krisen, Intervention, Pädagogik
Quote paper
Nóra Haouas (Author), 2016, Krisenintervention mit suizidgefährdeten Jugendlichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375297

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