Einleitung
Zahlreiche deutsche Unternehmen sind heute multinational auf (Kapital-) Märkten vertreten. Damit diese Unternehmen Zugang zu internationalen Märkten erhalten und Investoren adäquate Anlageentscheidungen treffen können, werden transparente und vor allem vergleichbare Informationen benötigt. Das Jahr 2005 bedeutet für die Rechnungslegung vieler deutschen Unternehmen eine Zeitenwende. Durch eine Verordnung der europäischen Union müssen ab 2005 alle Konzernabschlüsse börsennotierter Unternehmen in der EU verbindlich nach International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt werden. 1 Für Abschlüsse nicht börsennotierte Unternehmen und Einzelabschabschlüsse besteht ein nationales Wahlrecht, die Anwendung der IFRS verbindlich vorzuschreiben oder zu gestatten.2 Das deutsche Recht sah bereits seit 1998 durch die Einführung des § 292a HGB auf Konzernebene alternativ zum HGB die freiwillige Anwendung der IFRS vor.3
Diese rechtlichen Entwicklungen unterstreichen die kontinuierlich zunehmende Relevanz der internatio nalen Rechnungslegungsstandards. Eine Umstellung von HGB auf IFRS ist mit einem Paradigmenwechsel in der deutschen Rechnungslegung verbunden, der mit der Einführung des § 292a HGB eingeleitet wurde.4 Im Mittelpunkt steht nicht mehr die dem Vorsichtsprinzip entsprechende Ermittlung des besteuerungs- und ausschüttungsfähigen Gewinns, sondern die Bereitstellung zeitnaher, entscheidungsrelevanter Informationen für Investoren. Damit sind bei der Umstellung und erstmaligen Anwendung der IFRS verschiedene Anpassungen verbunden.
Diese Arbeit soll die notwendigen Anpassungen bei der Umstellung der Rechnungslegung von HGB auf IFRS darstellen. Die Betrachtungen beschränken sich auf das Anlagevermögen nach HGB und sein entsprechende Pendant im IFRSAbschluss. Ziel der Arbeit ist eine Beschreibung der Anpassungsprozesse vor dem Hintergrund der Unterschiede der beiden Rechnungslegungskonzepte. Einen kurzen Überblick über die deutsche Rechnungslegung und ihre wichtigsten rechtlichen Grundlagen zeigt das zweite der insgesamt sechs Kapitel dieser Arbeit, gefolgt von einer ebenfalls knapp gehaltenen Einführung in die Systematik der internationalen Rechnungslegung in Kapitel 3. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Betrachtung des handelsrechtlichen Anlagevermögens und der non-currrent assets...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das deutsche Rechnungslegungskonzept
- Zweck und Zielsetzung des handelsrechtlichen Jahresabschlusses
- Rechtliche Grundlagen
- Das Rechnungslegungskonzept des IASB
- Historische Entwicklung: vom IASC zum IASB
- Die IFRS und internationale Rechnungslegungsgrundsätze
- Das handelsrechtliche Anlagevermögen und non-current assets nach IFRS im Vergleich
- Bilanzposten „Anlagevermögen“ in der HGB-Bilanz
- Bilanzposten „non-current assets“ in der IFRS-Bilanz
- Bilanzierung von Vermögensgegenständen/assets
- Bilanzierung und Bewertung von handelsrechtlichem (Anlage-)Vermögen
- Bilanzierung und Bewertung von (non-current) assets
- Vergleich und Auswirkungen auf die einzelnen Bilanzpositionen
- Immaterielle Vermögensgegenstände
- Geschäfts- oder Firmenwert
- Sachanlagen
- Finanzanlagen
- Fazit
- Überleitungsrechnung nach IFRS 1
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit den notwendigen Anpassungen bei der Umstellung von der deutschen Handelsbilanz (HGB) auf die International Financial Reporting Standards (IFRS). Der Fokus liegt auf dem Anlagevermögen und den Unterschieden in der Bilanzierung und Bewertung nach HGB und IFRS. Ziel ist es, die Prozesse der Anpassung vor dem Hintergrund der Unterschiede der beiden Rechnungslegungskonzepte zu beschreiben.
- Vergleich der Bilanzierungs- und Bewertungsprinzipien nach HGB und IFRS
- Analyse der Auswirkungen der IFRS-Umstellung auf das Anlagevermögen
- Identifizierung von Anpassungsprozessen und Herausforderungen bei der Umstellung
- Bewertung der Bedeutung von IFRS für die internationale Rechnungslegung
- Beschreibung der rechtlichen Rahmenbedingungen der Rechnungslegung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die aktuelle Bedeutung der IFRS und die Notwendigkeit der Umstellung von HGB auf IFRS dar. Kapitel 2 beschreibt das deutsche Rechnungslegungskonzept, einschließlich des Zwecks und der rechtlichen Grundlagen des handelsrechtlichen Jahresabschlusses. Kapitel 3 beleuchtet das Rechnungslegungskonzept des IASB, die historische Entwicklung der IFRS und die Rolle der internationalen Rechnungslegungsgrundsätze. Kapitel 4 widmet sich dem Vergleich der Bilanzierung und Bewertung von Anlagevermögen nach HGB und IFRS, einschließlich der Bilanzierung von Vermögensgegenständen (assets) und der Analyse der Auswirkungen auf einzelne Bilanzpositionen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die zentralen Begriffe und Themen der Rechnungslegung, einschließlich des Vergleichs von HGB und IFRS, der Bilanzierung von Anlagevermögen, der Bewertung von Vermögensgegenständen, sowie der Anpassungsprozesse bei der Umstellung von HGB auf IFRS.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Moche (Autor:in), 2005, Notwendige Anpassungen im Anlagevermögen bei der Umstellung von HGB auf IFRS, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37547