Diese Arbeit untersucht das Verhältnis zwischen Heine und Marx, mit einem Schwerpunkt auf deren Reaktionen und Interpretationen zum schlesischen Weberaufstand von 1844. Der Aufstand in Schlesien wurde ausgewählt, weil dieser für zeitgenössische Verhältnisse ungewöhnlich starke Reaktionen in der Literatur- und Kulturszene hervorrief und bis in die Gegenwart immer wieder Anlass für Diskussionen bietet. Vor allem in marxistischen Kreisen gilt der Aufstand als eine der ersten Erhebungen der Arbeiterschaft gegen die Bourgeoisie und wird deshalb besonders häufig rezitiert. Dass die tatsächlichen historischen Ereignisse lange Zeit unklar blieben, trug zusätzlich zu einer lang anhaltenden Brisanz des Themas und dessen Polarisierung bei.
Heinrich Heines direkte Reaktion auf den Weberaufstand war sein Gedicht „Die schlesischen Weber“ von 1844. Karl Marx nahm ebenfalls, allerdings in anderer Form Bezug zu den Geschehnissen, nämlich in seinen „Kritische Randglossen zu dem Artikel ‚Der König von Preußen und die Sozialreform. Von einem Preußen‘“. Folglich werden diese beiden Texte die Textgrundlage dieser Arbeit sein.
Der schlesische Weberaufstand in Peterswaldau und Langenbielau in der Region des Eulengebirges 1844 ist keinesfalls ein Präzedenzfall und auch nicht der erste oder heftigste Aufstand, sondern eher einer unter vielen. So kam es schon 1784/85 und 1794/95 in Augsburg zu Erhebungen gegen die Fabrikbesitzer und selbst in der Region des Eulengebirges hatte es bereits 1785/86, 1793 und 1798 größere Aufstände gegeben. Der Grund, warum gerade dieser Weberaufstand als Untersuchungsgegenstand ausgewählt wurde, ist die Vielzahl an zeitgenössischen literarischen Reaktionen und auch späteren Rezitationen, die für eine entsprechende Mythenbildung sorgten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Überblick: Der schlesische Weberaufstand von 1844.
- Heinrich Heine und sein Gedicht „Die schlesischen Weber“
- Karl Marx und seine „Kritischen Randglossen zu dem Artikel,Der König von Preußen und die
Sozialreform. Von einem Preußen“ - Vergleich der politischen Positionen Heines und Marx' bezogen auf den schlesischen
Weberaufstand - Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht das Verhältnis von Heinrich Heine und Karl Marx im Kontext des schlesischen Weberaufstands von 1844. Sie analysiert die Reaktionen und Interpretationen beider Denker auf diese historische Ereignisse und ergründet, inwieweit Heines Ansichten tatsächlich mit sozialistischen und kommunistischen Ideen in Verbindung stehen und wie sich das politische Verhältnis zu Karl Marx gestaltete. Diese Untersuchung konzentriert sich auf einen spezifischen Teilbereich der "Heine-Marx-Forschung" und betrachtet die beiden Texte „Die schlesischen Weber“ von Heine und „Kritische Randglossen zu dem Artikel,Der König von Preußen und die Sozialreform. Von einem Preußen“ von Marx als zentrale Quellen.
- Heines und Marx' Reaktionen auf den schlesischen Weberaufstand
- Die politische Position von Heine und Marx im Kontext des Aufstands
- Der Vergleich der literarischen und politischen Ansätze Heines und Marx'
- Die Rolle des Weberaufstands als Ausdruck sozialer und politischer Konflikte
- Die Rezeption des Weberaufstands in der Literatur und Geschichtswissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt den Leser in das Thema der Hausarbeit ein und beleuchtet die Bedeutung Heinrich Heines als Schriftsteller und politischer Essayist. Sie erläutert die Relevanz des schlesischen Weberaufstands von 1844 für die Analyse des Verhältnisses von Heine und Marx und stellt die Forschungsfrage sowie den Umfang der Arbeit dar. Die Einleitung erklärt, warum der schlesische Weberaufstand als Fallbeispiel für die Analyse der politischen und literarischen Reaktionen von Heine und Marx ausgewählt wurde.
Historischer Überblick: Der schlesische Weberaufstand von 1844
Dieses Kapitel bietet einen historischen Überblick über den schlesischen Weberaufstand von 1844. Es beleuchtet die sozialen und ökonomischen Bedingungen, die zum Aufstand führten, beschreibt die Ereignisse des Aufstands und stellt die Reaktion der preußischen Regierung dar. Das Kapitel erklärt auch, warum der schlesische Weberaufstand als ein Beispiel für die soziale und politische Ungleichheit im damaligen Preußen betrachtet werden kann.
Heinrich Heine und sein Gedicht „Die schlesischen Weber“
Dieses Kapitel analysiert Heines Gedicht „Die schlesischen Weber“ in Bezug auf seine Form, Inhalt und Rezeption. Es untersucht die formalen Elemente des Gedichts und stellt die spezifischen Inhalte und Motive dar. Das Kapitel zeigt, wie Heine die Situation der Weber und deren Leidensweg poetisch verarbeitet und stellt die politische Botschaft des Gedichts heraus.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit beinhalten Heinrich Heine, Karl Marx, der schlesische Weberaufstand von 1844, politische und literarische Reaktionen, soziale Ungleichheit, preußische Obrigkeit, Arbeiterbewegung, Sozialismus, Kommunismus, Kritik an der gesellschaftlichen Ordnung, politische und literarische Vermittlung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2016, Heinrich Heine und Karl Marx "Brüder im Geiste?". Ein Vergleich beider literarischer Redaktionen zum schlesischen Weberaufstand 1844, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375494