Ahnenkult – Geister – Seelen: ein Zusammenhang scheint natürlich offensichtlich zu sein. Verstorbene Verwandte, die gerufen werden; Seelen, die am falschen Ort sind, …
Der geläufige abendländische Begriff der ´Seele´ ist jedoch nicht zu trennen von einer Erlösungsreligion und eine solche war zumindest die längste Zeit in der Geschichte und zumindest mehrheitlich in der Bevölkerung in China keineswegs präsent. Was erlöst werden soll, ist nach der abendländischen Vorstellung eine Seele, welche die persönliche Identität des Verstorbenen unbedingt bewahrt hat. Davon kann im alten China nicht die Rede sein.
Inhaltsverzeichnis
- Kannte man im alten China überhaupt Seelen?
- Ahnenverehrung, Geisterglaube und der Dualismus der Seele
- Lebensverlängerung bis zur Unsterblichkeit
- Kann das Konzept eines Hun-P´o-Dualismus in der Han-Zeit als allgemein verbreitet nachgewiesen werden? (Kenneth Brashier)
- Chang Lu am Ende der Han-Zeit
- Eine einzige 'Seele' und Dualismus der 'Seele' in den Epochen vor der Han-Zeit (Yuet Keung Lo)
- Der Übergang zu einem neuen Konzept der einzigen 'Seele'
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Seele im alten China. Sie analysiert die Entwicklung des Seelenbegriffs im Laufe der Geschichte und untersucht, ob ein Dualismus der Seele, wie er in der Chou-Zeit beschrieben wird, in der Han-Zeit allgemein verbreitet war.
- Der Einfluss des Ahnenkults auf das Seelenverständnis
- Die Rolle des Geisterglaubens und des Schamanismus
- Das Konzept des Hun-P´o-Dualismus und seine Interpretationen
- Die Bedeutung der Lebensverlängerung und Unsterblichkeit im chinesischen Denken
- Der Übergang zu einem neuen Konzept der Seele in der Han-Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Dieses Kapitel stellt die Frage, ob im alten China überhaupt an Seelen geglaubt wurde. Es wird darauf hingewiesen, dass der abendländische Begriff der Seele eng mit dem Konzept der Erlösung verbunden ist, das in China lange Zeit keine Rolle spielte. Es wird außerdem die Bedeutung des Wunsches nach Unsterblichkeit für das Seelenverständnis hervorgehoben.
- Kapitel 2: Hier werden verschiedene Konzepte der Seele in China im Verlauf der Geschichte vorgestellt. Brashier lehnt den Begriff der 'Seele' ab und bezieht sich auf den griechischen Philosophen Pythagoras und seine Lehre der 'Harmonia'.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel behandelt die Ahnenverehrung und den Geisterglaube im alten China. Es wird der Einfluss des Schamanismus auf die Entwicklung des Seelenverständnisses diskutiert. Es wird außerdem der Dualismus der Seelen, bestehend aus der P'o-Seele und der Hun-Seele, beschrieben, der in der Chou-Zeit entstand.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, ob das Konzept des Hun-P´o-Dualismus in der Han-Zeit allgemein verbreitet war. Es wird die Arbeit von Kenneth Brashier in diesem Zusammenhang diskutiert.
- Kapitel 5: Hier wird die Rolle von Chang Lu am Ende der Han-Zeit behandelt und seine Bedeutung für die Entwicklung des Seelenverständnisses analysiert.
- Kapitel 6: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Seelenkonzept in den Epochen vor der Han-Zeit und untersucht die Bedeutung der Arbeit von Yuet Keung Lo in diesem Kontext.
- Kapitel 7: Hier wird der Übergang zu einem neuen Konzept der Seele in der Han-Zeit untersucht. Es werden die Veränderungen im Seelenverständnis und die Gründe für diese Entwicklung analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen 'Seele', 'Ahnenverehrung', 'Geisterglaube', 'Dualismus', 'Hun-P´o', 'Lebensverlängerung', 'Unsterblichkeit', 'Han-Zeit' und 'Chinesisches Denken'.
- Citar trabajo
- Dr. Anton Stengl (Autor), 2015, Wieviele Seelen kannte man im alten China? Auf der Suche nach Unsterblichkeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375680