Gott, Welt und Mensch. Das Verhältnis der drei klassischen Dimensionen bei Spinoza und Kierkegaard


Ensayo, 2017

16 Páginas


Extracto


2
als stumm erlebten Natur. Seine vielleicht wichtigste Schrift hat den Titel ,,Der Begriff
Angst". Die Angst verhindert soziale Bezüge und macht elitär. Um den ,Ausnahmezustand`
(Schmitt) zu beherrschen, bleibt nur der ,Sprung in den Glauben`. Dieser Sprung darf nicht
spekulativ sein. Er muss erfolgen ohne Wissen, was einen wirklich erwartet. Die Modalitäten
sind von Gott vorgegeben, aber erst nach dem ,Sprung` erkennbar. Sicher kann dies als
religiöser Dezisionismus definiert werden. Der Einzelne vor Gott wählt die eigene, die
eigentliche ,Existenz` der ,Verinnerlichung`. Mit der ,Wahl` hat er erst die Verantwortung für
sein Leben übernommen.
Im Grunde spricht Kierkegaard vom ,Sprung in den Glauben` wie ein soeben durch ein
Erweckungserlebnis ,wiedergeborener` Evangelikaler in den USA. Durch den Glauben findet
das Zeitliche im Ewigen Halt.
Manche sehen in Kierkegaard nur einen glänzenden Schriftsteller und großartigen
Schauspieler, der intellektualistisch Rollen nachspielt, die ihm Ruhm einbringen. Jedenfalls
hat er viele Gesichter. Zum dezisionistischen Rollenwechsel kann auch Kierkegaards
Berufung auf die ,Subjektivität der Wahrheit` gehören. Darauf reagiert Löwith mit der ernsten
Frage: ,,wie soll von einer solchen subjektiven Bestimmung der Wahrheit überhaupt noch
entschieden werden können zwischen Wahnsinn und Wahrheit?"
5
Löwith schildert
Kierkegaards Einstellung zu Demokratie und Emanzipation. Die Forderung der Gleichheit
bedeutete für ihn ,Nemesis`. Darauf könne der Staat nur mit sofortigen ,Maßnahmen der
Notwehr` reagieren. Dazu schreibt Löwith: ,,Wen erinnerten diese Sätze nicht an die
gleichzeitige Forderung einer Diktatur des Proletariats durch Marx ... und schließlich an die
dezisionistische Legitimierung der nationalsozialistischen Diktatur durch Carl Schmitt."
6
Auch in der ,,Geschichte der Philosophie" von Gunnar Skirbekk und Nils Gilje wird
hervorgehoben: Kierkegaard war nicht nur erklärter Anwalt der immer bevorstehenden
Eschatologie, sondern auch ,,ein militanter Gegner der Demokratie."
7
Er glaubte die
Apokalypse als in Kürze bevorstehend und schilderte diese wie in der Bibel beschrieben. Um
1846 ahnt er kommende Revolutionen voraus und mutmaßt, diesmal würde die politische
Bewegung in eine religiöse umschlagen, umgekehrt wie bei der Reformation. ,,Die Macht der
Zeit führte also auch Kierkegaard trotz seiner Polemik gegen Hegels weltgeschichtliches
Denken zu einer weltgeschichtlichen Spekulation. Er verstieg sich bis zur Voraussage der
Gefahr, die eintreten müsse, wenn die Katastrophe ausschlagen werde: falsche Verkünder des
Christentums werden dann aufstehen, Erfinder einer neuen Religion, die als dämonisch
infizierte Gestalten sich vermessen für Apostel erklären, gleich Dieben im Gewande der
Polizei:"
8
Möglicherweise hat diese Endzeitvision auch Anteil daran, dass die Welt der Natur
sozusagen keines Blickes mehr Wert ist, weil sie nur kurz noch Bestand hat. Für die
Dimension des Menschen aber gilt: ,,Denn das Geschlecht ist krank und, geistig verstanden,
krank bis zum Tode."
9
5
ebd., S. 140f.
6
ebd., S. 248f.
7
Skirbekk, Gunnar u. Gilje, Nils, Geschichte der Philosophie Bd. 2, Frankfurt 1993, S 661
8
Löwith, Karl, a.a.O., S. 253
9
ebd.

3
,,An die leere Stelle der natürlichen Welt tritt in Kierkegaards Denken ein überweltlicher Gott,
vor dessen Ewigkeit der endliche Mensch steht. Gott und Mensch stehen sich unvermittelt
gegenüber, weil nur der Mensch Gottes Ebenbild und die Welt bloße Weltlichkeit ist."
10
Grundbegriff Kierkegaards ist der des ,Einzelnen`. Als Inschrift auf seinem Grab wünscht er
sich nur das Wort ,Jener Einzelne`. Damit meint er den radikalen Rückzug auf eine
Innerlichkeit des Selbsts. Er vermag sich nämlich in keinem sinnvollen Zusammenhang mit
der göttlichen Schöpfungsordnung zu sehen. Die Schöpfung geht ihn nichts an. Sie ist für ihn
bedeutungslos. Auch die achtzehnhundert Jahre, die zwischen ihm selbst und dem Ursprung
des Christentums lagen, will er ,,wegschaffen, als hätte es sie gar nicht gegeben."
,,Kierkegaards paradoxes Christentum kennt nur den weltlos ,existierenden` Einzelnen und
einen ebenso weltlosen Gott. Es fehlt ihm der Glaube an die Schöpfung, innerhalb derer der
Mensch und die Welt durch ihren Schöpfer zusammengehören und einander zugeordnet
sind."
11
Gott findet sich demnach für Kierkegaard nur in der exzessiven Subjektivität eines je
eigenen Verhältnisses des Einzelnen zu Gott.
Die Frage stellt sich: Sind die Verachtung der göttlichen Schöpfung und außerdem der
christlichen Geschichte verbunden mit krassem Solipsismus überhaupt noch als ,christlich` zu
bezeichnen?
Zu der einfachen Logik Spinozas kann einer seiner einfachen Lehrsätze überleiten: ,,Je mehr
wir die Einzeldinge erkennen, umso mehr erkennen wir Gott."
12
Während Kierkegaard, der
,,illegitime Vater des Existentialismus" (Löwith), Gott nur im Gegenüber zu der eigenen
reflektierenden Subjektivität zu erkennen vermag, sieht Spinoza ihn im objektiven
Vorhandensein der Dinge. Ausgangspunkt kann sein, dass Spinoza den Vorwurf vehement
zurückweist, dass für ihn ,,Gott und die Natur (worunter sie eine Masse oder eine körperliche
Materie verstehen) eines und dasselbe seien"
13
. Nach heutigem Verständnis wird demnach der
Materialismus-Vorwurf zurückgewiesen. Er fasst aber ,,Gott als die immanente und nicht als
die äußere Ursache aller Dinge. Ich behaupte eben, daß alles in Gott lebt und webt, geradeso
wie Paulus und vielleicht auch alle antiken Philosophen, wenn auch in anderer Weise, und ich
darf wohl auch sagen, wie alle Hebräer, soweit man aus manchen freilich vielfach
verfälschten Traditionen schließen darf."
14
Die Lehren Feuerbachs vorwegnehmend, weist
Spinoza es ferner zurück, dass die Menschen sich Gott nach ihrem Bilde schaffen. Diese
anthropomorphe Denkweise produziere eine völlig inadäquate Idee von Gott, ein Bild vom
unendlichen Wesen, das dem Selbstbild des endlichen Menschen entspreche. Das sei eine
Herabsetzung Gottes.
Eine weitere Überleitung können wir anhand eines Zitats von Anatole France finden:
,,Spinoza ist einer der großen Helden der Menschheit. Er hat den Menschen die leere Furcht
und die leere Hoffnung abgenommen, daß sie unsterblich seien, indem er sie fühlen und
erleben ließ, daß sie ewig sind."
15
Die Auslegung lautet: Als Teil der göttlichen Allnatur oder
10
ebd., S. 251
11
ebd., S. 255
12
Spinoza, Benedictus, Die Ethik, V, Lehrsatz 24, Stuttgart 1977
13
Spinoza, Baruch de, Briefwechsel, Sämtliche Werke in sieben Bänden, 73. Brief, S. 276, Hamburg 1986
14
ebd.
15
zit.n. de Vries, Theun, Baruch de Spinoza, Hamburg 2004, S. 175

4
Substanz besteht der Ewigkeitscharakter für den Menschen a priori, eine Apokalypse entfällt
daher.
Gottes Macht zeigt sich in der Macht der Natur. Die Welt der Natur ist aber nicht um des
Menschen willen geschaffen. ,,Der Mensch, der sich als Teil der Natur begreift, verzichtet
vernünftigerweise bezüglich des Ganzen auf Zwecke."
16
Die Welt ist nicht das vergängliche
Werk eines außerweltlichen Schöpfers, der sie aus dem Nichts geschaffen hat, sondern sie ist
ungeschaffen, zweck- und grundlos. Schelling hat als Nachdenker Spinozas gespürt, wie
folgenreich gefährlich die Berufung des Nichts ist: bei ihm ist die Welt von Gott selbst
genommen, wo es sie immer schon gegeben haben muss.
Eine Natura ars dei macht die Welt zu einem vergänglichen und willkürlichen Werk eines
Schöpfers, das auch anders aussehen könnte wie jegliches Kunstwerk. Eine merkwürdige und
beunruhigende Vorstellung, die darin einmündet, dass es die als Kosmos depotenzierte und
denaturierte Welt prinzipiell auch gar nicht geben könnte. Was ist sie dann aber eigentlich
wert?
Nietzsches erstes Verständnis Spinozas, dieser ,leugne die Willensfreiheit`, ist in Frage zu
stellen. Albert Einstein erweist Spinoza höchstes Lob: Er sei der erste gewesen, der ein
wissenschaftlich schlüssiges System entwickelt habe, die mögliche Selbstbestimmtheit
menschlichen Denkens, Fühlens und Handelns in Übereinstimmung zu bringen mit der
unbestreitbaren Determiniertheit der Naturgesetze des Universums. In Bezug auf das
Verhältnis von Notwendigkeit und Freiheit löst Spinoza die scheinbare Antinomie entweder
Fatalismus gegenüber einem universalen Determinismus oder heilloser Subjektivismus auf.
Bei ihm gründet sich Freiheit nicht auf der Willkür menschlichen Willens, sondern auf der
Erkenntnis der Gesetze der Natur. Freiheit misst sich daran, in welchem Maße es dem
Menschen gelingt, in Übereinstimmung mit seiner Natur zu handeln. Da Gott das Ganze des
Seins ist, wird ein naturgemäßes Handeln zu einer Art von Gottesdienst, der als ,amor Dei
intellectualis` beschrieben wird. Walter Schulz erklärt dies so: ,,Das besagt konkret: diese
Liebe zu Gott ist die Liebe, in der ich mich dem Ganzen zuwende und es zu begreifen suche;
sie ist nichts anderes als die Einsicht in die Notwendigkeit, d.h. die vernünftige Ordnung, die
das Ganze an ihm selbst ist."
17
Spinoza spricht von der ,freien Notwendigkeit`, die äußerem
Zwang und bloßer Willkür enthoben ist. Außerdem unterscheidet er ­ Freud vorwegnehmend
­ bei allem Handeln zwischen bewussten Vorsätzen und deren unbewussten Ursachen.
Vom Sozialen her gesehen, ist er ein Vordenker der Toleranz. Nach heutigem Verständnis
könnte man ihn als Vorbild für Demokratie bezeichnen. Jedenfalls kann man von einem
Demokratiebegriff sprechen, der in seine Natursicht und Anthropologie eingebunden ist.
Jacobi spricht von der ,,Unüberwindlichkeit des Spinozismus von seiten des logischen
Verstandesgebrauches"
18
. Des weiteren begründet Löwith: ,,Jacobi bestand darauf, daß der
Spinozismus als eine in sich völlig konsequente und unwiderlegliche Philosophie notwendig
zum Atheismus führe."
19
Ob Jacobi damit nicht vor allem indiziert, dass Spinoza als
16
Löwith, Karl, Gott, Mensch und Welt
­
Paul Valéry, Sämtliche Schriften Bd. 9, Stuttgart 1986, S. 179
17
Schulz, Walter, Philosophie in der veränderten Welt, Stuttgart 1972, S. 355
18
Löwith, Karl, Sämtliche Schriften Bd. 9, a.a.O., S. 192
19
ebd.

5
gebürtiger Jude, der alle drei monotheistischen Religionen als gleich berechtigt betrachtet, die
besondere (christliche) Rolle des Jesus von Nazareth nicht würdigen kann? ,,Als Hegel den
Versuch unternahm, Spinoza gegen den Vorwurf, dieser sei Atheist, zu verteidigen, meinte er,
daß bei Spinoza nicht zu wenig, sondern zu viel Gott sei. In der Tat, Spinozas Gott oder die
Natur ist eben nicht nur Geist."
20
Hier kann ein etwas paradoxes Zitat von Walter Schulz
anschließen: ,,In Spinozas Philosophie tritt die Tendenz, die die Entwicklung der
metaphysischen Anthropologie bestimmt, deutlich hervor: das Aufheben der menschlichen
Endlichkeit. Wenn der Mensch Vernunftträger ist, ... weil und insofern er sich von der das
Ganze tragenden göttlichen Vernunft her zu bestimmen vermag, dann ist er dem Unendlichen
viel näher als man in der platonisch-augustinischen Tradition vermeint. ... denn der Mensch
ist Teil des absoluten und unendlichen Geistes, von dem her alles bestimmt ist."
21
So gesehen
kann sich die Frage des Atheismus gar nicht stellen. M.E. ist Spinozas Denken auch in keiner
Weise unchristlich.
Spinozas Persönlichkeit ist von der Kierkegaards grundverschieden. Viele Interpreten sehen
in Spinoza das Idealbild eines Weltweisen, der das Schicksal kennt und dieses lebt, mit einem
kurzen, tapferen Leben. Als Charakteristikum seiner Persönlichkeit kann fortwährende
Kontemplation bezeichnet werden, wenn sich auch Charakter und Lehre durchaus in
Kommunikation mit seiner Umwelt gebildet haben. Das eigentliche Faszinosum seiner vita
contemplativa hat Leo Strauss entdeckt, ein Faszinosum, das über die Zeiten wirkt und jetzt
gerade wieder aufs Neue entdeckt wird: Strauss schreibt 1962 in einem ,,Vorwort zur
amerikanischen Ausgabe" seiner Schrift aus dem Jahre 1930 mit dem Titel ,,Die
Religionskritik Spinozas": ,,Das moderne Projekt, wie es von Bacon, Descartes und Hobbes
verstanden wurde, verlangt, daß der Mensch zum Herrn und Besitzer der Natur werde ...
Spinoza
versucht
indessen,
die
traditionelle
Konzeption
der Kontemplation
wiederherzustellen: man kann nicht daran denken, die Natur zu erobern, wenn die Natur
dasselbe ist wie Gott."
22
Die ökologische Aktualität Spinozas beschreibt der Philosophieprofessor Helmut Seidel 1994
so: ,,Wenn die zügellose Ausbeutung der Natur durch den Menschen nicht fortgesetzt werden
soll, dann ist ein verändertes Verhältnis zur Natur unabdingbar. Voraussetzung einer solchen
Veränderung ist die Analyse bisheriger Verhältnisse und die Kritik jener philosophischen
Gedanken, die diese stützen. Ein neuer Naturbegriff, der ein neues Verhältnis zur Natur zu
begründen vermag, fällt nicht vom Himmel. Es ist an der Zeit, historisch aufgetretene
grundlegende Naturbegriffe intensiver zu untersuchen. Könnte es nicht sein, dass in Spinozas
Substanz-Auffassung Ansätze enthalten sind, die die Entwicklung einer ökologisch
orientierten Philosophie zu fördern vermögen?"
23
Georg Christoph Lichtenberg, der Meister des Aphorismus, von Haus aus Professor für
Experimentalphysik, äußert den Glauben, die ,Universalreligion` der Zukunft werde
,geläuterter Spinozismus` sein
24
. Für Spinoza trifft auch völlig zu, was Hermann Timm in
20
Seidel, Helmut, Baruch de Spinoza zur Einführung, Hamburg 2007, S. 95
21
Schulz, Walter, a.a.O., S. 355f.
22
Strauss, Leo, Die Religionskritik Spinozas, Ges. Schriften Bd. 1, Stuttgart 1996, S. 29
23
Seidel, Helmut, a.a.O., S. 9
24
vgl. Streller, Justus, Philosophisches Wörterbuch, Art. Spinozismus, Stuttgart 1952, S. 550

6
seinem eingangs zitierten Essay über Karl Löwith feststellt: ,,Dem christlichen Prinzip
geschichtlicher Selbstermächtigung stellt Löwith gegenüber die kontemplativ-kultische
Verhaltenheit eines am Natursein orientierten Denkens."
25
Diese Beschreibung trifft exakt die
äußerste Differenz zwischen Spinoza und Kierkegaard. Diese Gegensätzlichkeit wurde hier
bisher nur skizziert. Sie soll nun essentiell vertieft werden.
Spinozas Leben kann als gelassenes Gottvertrauen beschrieben werden. Er lebte als
Handwerker von seiner Hände Arbeit und starb daran mit 45 Jahren. Der Zusammenhang von
Linsenschleiferei und Lungenkrankheit ist evident. Bei seinem Tod (1677) konnte er nur
hoffen, dass ein Großteil seiner als ketzerisch verfolgten Philosophie nicht verloren ging.
Goethe rühmt ihn: ,,Was mich besonders an ihm fesselte, war die grenzenlose
Uneigennützigkeit, die aus jedem Satz hervorleuchtete."
26
Goethe definiert auch: ,,Er beweist
nicht das Dasein Gottes, das Dasein ist Gott. Und wenn ihn andere deshalb Atheum schelten,
so möchte ich ihn theissimum ja christianissimum nennen."
27
Die Frage nach Spinozas
,Christlichkeit` muss später noch entschieden werden. Dabei darf auch nicht vergessen
werden, dass dieser von Haus aus Jude war. Einstweilen sei zu dieser Frage auch auf Karl
Jaspers verwiesen, über den Karl Löwith wiedergibt: Dieser ,,kommt zu dem sonderbaren
Ergebnis, daß Spinoza innerhalb der Geschichte der biblischen Religion stehe und die
Gottesgewißheit ,so wie Jeremias` kenne."
28
Kierkegaards Leben pendelt und schwankt zwischen Verzweiflung und Selbstermächtigung.
Zwei seiner ganz und gar existentiellen Äußerungen können dies verdeutlichen: ,,Ich bin ein
Mensch, der von Kind auf in die elendeste Schwermut gefallen ist. Das ganze Dasein ängstigt
mich, von der kleinsten Mücke bis zu den Geheimnissen der Inkarnation; es ist mir alles
unerklärlich, am meisten ich selbst."
29
Andererseits: Ich bin wie ein Spion im Dienste des
Höchsten." ,,Ich habe auszuspionieren, wie sich mit dem Erkennen das ,Existieren` und mit
dem Christentum die ,Christenheit` reime." ,,Mein Leben ist ein großes, andern unbekanntes
und unverständliches Leiden; alles sah aus wie Stolz und Eitelkeit, war es aber nicht. Ich hatte
meinen Pfahl im Fleisch; darum verheiratete ich mich nicht und konnte in kein Amt eintreten.
Statt dessen wurde ich die Ausnahme."
30
Dies ist nicht nur exzessiver Hochmut, sondern auch eine ,,geschichtliche
Selbstermächtigung", wie sie in den beiden zitierten Definitionen von Hermann Timm und in
der Logik christlichen Glaubens nur Gott zukommt. Zur Selbstcharakterisierung Kierkegaards
als Ausnahme kam bereits Karl Löwith zu Wort, der ,,Kierkegaards Sprung in den Glauben"
ausführlich beschrieben hat und ihn in zwei Schriften mit Nietzsche vergleicht. An dieser
Stelle nur zwei Ergänzungen: ,,Kierkegaards Werk umfasst in der dänischen Ausgabe über 30
Bände und ist in knapp fünfzehn Jahren von einem Menschen hervorgebracht worden, dessen
abnorme Begabung und geistige Leidenschaft etwas Erschreckendes hat. Kierkegaard gehört
25
Timm, Hermann, a.a.O., S. 82
26
zit.n. Löwith, Karl, Sämtliche Schriften Bd. 9, a.a.O., S. 150
27
ebd., S. 149, Brief an F.J. Jacobi vom 9. Juni 1785
28
ebd., S. 165
29
zit.n. Weischedel, Wilhelm, Die philosophische Hintertreppe, München 1975, S. 231
30
ebd., S. 237

7
zu den wenigen Geistern, die anziehen und fesseln, indem sie abstoßen."
31
Außerdem wurde
bereits gesagt, dass Kierkegaard der ,,Glauben an die Schöpfung fehlt": ,, Diesem existenz-
theologischen Ausfall der Schöpfung, der bereits bei dem Cartesianer Pascal beginnt,
entspricht in der Existenzphilosophie aller Schattierungen der Mangel eines natürlichen
Begriffs von der Welt als dem Immerseienden und Umfassenden, worin der Mensch von
Natur aus lebt und auch stirbt."
32
Kierkegaard, der sich als der ,Einzelne` sieht, kann als erster ,Existenzialist` bezeichnet
werden oder besser als Existenzphilosoph. Der Pantheismus Spinozas ist deren äußerster
Gegensatz.
Karl Löwith hat 1933 in zwei Schriften Kierkegaard und Nietzsche verglichen. Er schreibt:
,,Die beiden charakteristischen Grundbegriffe gegenwärtiger Philosophie: ,Leben` und
,Existenz` wurden ursprünglich durch Nietzsche und Kierkegaard entdeckt und geprägt.
Nietzsches Philosophieren kreiste beständig um das Phänomen des ,Lebens`, Kierkegaards
denkerische Bewegung vertiefte sich fortschreitend in das Problem der eigenen Existenz. Als
Interpreten des Lebens und der Existenz begegnen sich beide im Problem des Nihilismus wie
in einem Schnittpunkt."
33
Nietzsche hatte von Kierkegaard gehört, seine Schriften aber nicht
mehr kennengelernt. Beide hätten ­ nach Löwiths Begründung ­ als vollkommene Nihilisten
,,einen Weg gefunden ..., um ihre Negation zu negieren: Kierkegaard mit dem paradoxen
,Sprung` in den Glauben, Nietzsche mit dem nicht minder verzweifelten Sprung in die
selbstgeschaffene Glaubenslehre von der ewigen Wiederkunft des Gleichen ... Dieser ihr
Nihilismus war die redliche Konsequenz ihrer radikalen Vereinzelung, einer vollkommen
weltlos gewordenen ,Existenz`."
34
Als Skeptiker, stets das ,id quod substat` suchend,
überprüft Löwith sein eigenes Urteil, indem er drei Bücher über Kierkegaard rezensiert:
Martin Thust sieht Sören Kierkegaard als ,,Dichter des Religiösen"". Er vergleicht ihn mit
Hegel und urteilt: ,,Hegel hat den 1800jährigen Bestand des Christentums spekulativ
konserviert, während ihn K. existentiell destruiert, weil K. nur mehr eine weltlich gewordene
Christenheit sah, wo für Hegel noch ein weltlich gestaltetes und geistig entfaltetes
Christentum war. So ungläubig wie K. ist Hegel gar nie gewesen ... K. hat nicht nur der
,offiziellen Christenheit` den Todesstoß versetzt (166), sondern damit zugleich der
protestantischen Theologie, und so mag er immerhin dem ,Religiösen` gedient haben, wenn
nämlich christliche Religiosität möglich ist ohne christliche Kirche und christliche
Theologie."
35
Aus dem Buch von Theodor W. Adorno, ,,Kierkegaard. Konstruktion des Ästhetischen" ist
festzuhalten: ,,Als zweideutiger Dichter ist K. auch kein gläubiger Christ (129 u. 132ff.),
sondern in der Verzweiflung am Sein Nihilist ... Seine stereotype Versicherung, er sei kein
Glaubender, ist nicht als Ausdruck christlicher Demut mißzuverstehen, sondern wörtlich zu
nehmen."
36
Später heißt es in dieser Rezension: ,,Die bloße Lehre vom Existieren ist ein
31
Löwith, Karl, Sämtliche Schriften Bd. 3, a.a.O., S. 239
32
ebd., S. 255
33
Löwith, Karl, Nietzsche, Sämtliche Schriften Bd. 6, Stuttgart 1987, S. 53
34
ebd., S. 97f.
35
zit.n. Löwith, Karl, Sämtliche Schriften Bd. 3, a.a.O., S. 390
36
ebd., S. 402

8
,Realismus ohne Wirklichkeit` und der ,Sprung` das Zeichen der Brüchigkeit eines Daseins,
dem der transzendente Sinn verstellt ist."
37
Das 3. Buch von F.C. Fischer will bereits im Titel: ,,Die Nullpunktexistenz, dargestellt an der
Lebensform
S.
Kierkegaards"
sein
Urteil
zusammenfassen.
In
Löwiths
Interpretationswiedergabe wird ,,ein grundlegender Existenzkonflikt" beschrieben, ,,der
dadurch gekennzeichnet wird, daß Ks. eigentlicher Standpunkt kein eindeutiger Standort,
sondern ein schwebendes Hin und Her im Nullpunkt einer zweideutig unentschiedenen
Existenz gewesen ist."
38
Später heißt es: ,,Das ganze Dasein verwandelt sich ihm, nach seinem
eigenen Wort zu einer ,Debatte`, aber auch alles ,Experimentieren` mit dem Leben ist
,praktische Sophistik` (K.)."
39
Für Albert Camus gibt es keine Transzendenz. Der Hauptbegriff seiner Philosophie ,,das
Absurde" unterscheidet sich kaum von den möglichen Definitionen des ,,Existentiellen". Er
bezeichnet das Absurde als Nullpunkt. Über die Existenzphilosophen schreibt er:
,,Kierkegaard, vielleicht der fesselndste von allen, tut wenigstens teilweise mehr, als das
Absurde nur zu entdecken: er lebt es. Er sieht ihn als ,Don Juan des Erkennens` gleichsam der
absurde Geist selber im Kampf mit einer Wirklichkeit, die stärker ist als er."
40
Camus schreibt
weiter: Ich nehme mir die Freiheit, die existentielle Haltung hier ,philosophischen
Selbstmord` zu nennen."
41
Er begründet dies so: ,,Er macht das Absurde zum Kriterium des
Jenseits, während es nur ein Rückstand diesseitiger Erfahrung ist."
42
Diese gänzlich
diesseitige Erfahrung hat Camus in Kierkegaards Tagebüchern entdeckt. Er glaubt in diesen
den verborgenen Schlüssel zu Kierkegaards Existenz zu finden. Camus hat eine erstaunliche
Entdeckung gemacht: ,,Kierkegaard will gesund werden. Gesund werden ­ das ist sein
rasender Wunsch, jener, der immer wieder in seinem Tagebuch auftaucht. Sein Verstand gibt
sich alle Mühe, dem Widerspruch der menschlichen Situation zu entrinnen. Eine um so
verzweifeltere Anstrengung, als er in plötzlichen Lichtblicken ihrer Nutzlosigkeit gewahr
wird, wenn er von ihr spricht, so als könnten weder Gottesfurcht noch Frömmigkeit ihm den
Frieden geben."
43
Jedenfalls habe Kierkegaard vorher ,,versucht, das tiefe Verlangen des
menschlichen Herzens zu unterdrücken" und sich stattdessen ,,einer nahezu freiwilligen
Verstümmelung" ausgesetzt. Diese sei ,,das Leitmotiv des ,Tagebuchs`": ,,Sie hat mich im
Stich gelassen, die Bestie, die auch zum menschlichen Schicksal gehört ... Aber gebt mir doch
einen Körper." Und später: ,,Oh! Was hätte ich nicht, besonders in früher Jugend, dafür
gegeben, ein Mensch zu sein, nur ein halbes Jahr ... was mir im Grunde fehlt, sind ein Körper
und die physischen Grundlagen der Existenz."
44
Diese beklemmende Beschreibung eines existentiellen Schadens, sich als psychophysischer
Mensch nicht wahrnehmen zu können, öffnet die Perspektive zu Kierkegaards
37
ebd., S. 406
38
ebd., S. 391
39
ebd., S. 395
40
Camus, Albert, Der Mythos vom Sisyphos, Düsseldorf 1956, S. 27
41
ebd., S. 39
42
ebd., S. 37
43
ebd.
44
ebd., S. 38

9
Lebensumständen, die jetzt umrissen werden müssen. Camus jedenfalls entdeckt
Kierkegaards ursprüngliche und eigentliche Problematik im zwischenmenschlichen Bereich.
1813 als jüngstes von sieben Kindern geboren, steht sein Leben bereits früh unter der
Bedrohung des Sterbens. Es ist aber nicht nur der Tod seiner Mutter, den er bereits 1834
erlebt und der Tod von fünf Geschwistern, die Bedrohung geht vielmehr aus von der
Sterbensphantasie des dominierenden Vaters: ,,Von den fünf Kindern, die starben, war keines
älter geworden als dreiunddreißig, so alt wie Jesus bei seinem Tode ... Für den Sohn wie für
den Vater stand schließlich fest, dass die beiden noch lebenden Söhne sterben würden, bevor
sie vierunddreißig waren, also Peter Christian im Jahre 1841 und Sören 1847". Peter P. Rohde
kommentiert diese schrecklichen Phantasmen: ,,Nur auf diese Weise konnten sie einen
gewissen Sinn in der Willkür des Daseins finden. Sie spielten ein Spiel am Fuße jenes Berges,
auf dem Abraham seinen Sohn opfern wollte."
45
Die Frage, woran gestorben wurde, taucht
nicht auf, da das Sterben als Strafe Gottes betrachtet wurde. Der Vater hatte den überlebenden
Söhnen erzählt, er habe die schrecklichste aller Sünden begangen; er habe Gott verflucht. Erst
1846 vermag Kierkegaard diese alttestamentarisch wirkende Tragödie seinem Tagebuch
anzuvertrauen: ,,Das Entsetzliche mit dem Manne, der einstmals als kleiner Junge, da er auf
der jütischen Heide die Schafe hütete, viel Schlimmes erduldete, hungerte und elend war, sich
auf einen Hügel stellte und Gott verfluchte ­ und dieser Mann war nicht imstande es zu
vergessen, als er zweiundachtzig Jahre alt war."
46
Außerdem galt sexuelles Begehren als die
Sünde par excellence, und auch da glaubte sich der Vater Einiges vorwerfen zu müssen. Die
Folge war unaufhebbare Schwermut, gewissermaßen als der ,Sünde Sold`.
Dieses unselige Familienerbe bewirkte wohl, dass es für Kierkegaard wahrscheinlich nur ein
armseliges Erlebnis als Begegnung mit der Frau als Geschlechtswesen gab: Im Tagebuch vom
11. November 1836 kann er darüber nur stammeln. ,,Mein Gott, mein Gott ... Dies tierische
Kichern"
47
. Im Rausch hatte er ein Bordell besucht, um die Welt durch Sünde
kennenzulernen, aber in Panik die Flucht ergriffen.
1840 verlobt er sich mit Regine Olsen. Ein Jahr später löst er die Verlobung und fährt nach
Berlin. Er hatte keinen Tag gebraucht, um die Verbindung zu bereuen. Es berichtet neun Jahre
später am 24. August 1849: ,,Ich begehrte eine Unterredung: ich erhielt sie am 10. September
nachmittags. Ich habe nicht ein einziges Wort gesagt, um zu betören ­ sie sagte Ja. Auf der
Stelle trat ich in ein Verhältnis zur ganzen Familie. Meine Virtuosität wurde namentlich dem
Vater gegenüber angewandt, von dem ich übrigens immer ganz besonders viel gehalten habe.
Aber im Inneren: am zweiten Tag sah ich, daß ich fehlgegriffen hatte. Ein Büßender, der ich
war, meine vita ante acta, meine Schwermut, das war genug. Ich habe in jener Zeit
unbeschreiblich gelitten. Sie schien nichts zu bemerken. Sie wurde zuletzt so übermütig, daß
sie einmal erklärte, sie habe mich aus Mitleid genommen, kurz, ich habe kaum je einen
solchen Übermut gesehen." Später muss er aber erkennen: ,,sicher ist, daß sie sich mir beinahe
anbetend ergeben hat, mich gebeten hat sie zu lieben ... Wäre ich nicht ein Büßender
gewesen,, hätte ich nicht meine vita ante acta gehabt, wäre ich nicht schwermütig gewesen ­
die Verbindung mit ihr würde mich so glücklich gemacht haben, wie ich mir's nie hätte
45
Rohde, Peter P., Sören Kierkegaard, Hamburg 1959, S. 39
46
ebd., S. 40
47
ebd., S. 36

10
träumen lassen ... Aber da war ein göttlicher Einspruch, so fasste ich es auf ... Ich schrieb ihr
und sandte ihr den Ring ... Es war eine entsetzlich qualvolle Zeit ­ in dieser Weise grausam
sein zu müssen und dann zu lieben, wie ich es tat. Sie kämpfte wie eine Löwin; hätte ich nicht
gemeint, einen göttlichen Widerstand in mir zu haben, sie hätte gesiegt."
48
Diese
Selbstrechtfertigung, die Kierkegaard von jeglicher Schuld an einem schrecklichen
Menschenexperiment freispricht, weil es Gottes Wille war, wäre glaubhafter, gäbe es lang
genug vorher nicht eine Notiz in seinem Tagebuch, Regines Heirat kommentierend: ,,Das
Mädchen hat mir Scherereien genug gemacht. Nun ist sie denn nicht tot ­ sondern glücklich
und gut verheiratet. Das sagte ich am selben Tag (vor 6 Jahren) ­ und wurde für den
gemeinsten aller gemeinen Schurken erklärt. Seltsam!"
49
Die Angehörigen Regines befürchteten, dass diese die Trennung nicht überleben würde.
Kierkegaard selber muss dies auch für möglich gehalten haben. ,,Daß es ihr in den Sinn
kommen könnte, einem anderen ihr Jawort zu geben, daran dachte er gar nicht, er war völlig
überzeugt davon, wenn er nicht in der einen oder anderen Weise eine Lösung fände, wie eine
Beziehung zwischen ihnen zu realisieren sei, ihm in der Erinnerung treu und bis an das Ende
ihrer Tage Jungfrau bleiben."
50
Nun konnte er endlich auf die Verachtung zurückgreifen, die
ihn doch schon überkommen hatte, als Regine ihn verführen wollte, weil sie hoffte, ihn so von
seiner Angst zu befreien. Dies war aber der schlimmste Fehler, den sie begehen konnte. Peter
P. Rohde schreibt: ,,In dem Augenblick hatte sie jegliche Möglichkeit verscherzt, und der
Bruch war unumgänglich geworden ... Und ebenso wie er sich mit dem Vater identifizieren
musste, der sich ebenfalls sexuell vergangen hatte, musste er Regine, als sie versuchte, ihn
zum Beischlaf zu verführen, mit jener Prostituierten identifizieren, die das gleiche getan hatte.
Daher die heftige Reaktion."
51
Rohde ist zu danken, dass er harte Fraktur gegen den Schwulst
sonstiger, vor allem theologischer Kierkegaard-Interpreten spricht: ,,Regine wusste nichts,
verstand nichts von der Perversität, die sich darin äußert, dass das Sexuelle nicht nur mit
Angst, sondern mit Abneigung, Ekel, Widerwillen und Schuldgefühl in Verbindung gebracht
wird. Sie war das Naturkind, jung und unschuldig, aber in den Eingebungen ihrer Sinne von
einer selbstverständlichen Hingabe; er war ein Kunstprodukt, in einem Reagenzglas
hochgezüchtet, tausend Jahre alt, voller Bewusstheit von der Sünde,, lange, ehe er eine Sünde
begangen hatte, als biologisches Geschöpf ein Krüppel."
52
Regine hat ihm offenbar verziehen,
und zwar so wie man einem Kranken verzeiht, dessen Krankheit jegliches Zerwürfnis
verursacht hat. Offensichtlich geht sie ihm nicht aus dem Wege. Kierkegaards Tagebuch
berichtet von unzähligen stummen Begegnungen,, ob beim Kirchgang oder ­ unzufällig ­ auf
Wegen. ,,Es hat den Anschein, als ob Kierkegaard bis zum letzten an dem Glauben
festgehalten hätte, dass es trotz allem zu einer Art Verständigung zwischen ihnen kommen
werde, einer neuen Verbindung auf neuer Grundlage."
53
Wenigstens doch ein
geschwisterliches Verhältnis!
48
ebd., S. 52ff.
49
ebd., S. 135
50
ebd., S. 75
51
ebd.
52
ebd., S. 59
53
ebd., S. 150

11
Nach Bruch der Verlobung und Flucht nach Berlin schrieb er dort ,,im Grund nur für Regine
Olsen. Für sie war besonders das ,Tagebuch des Verführers` bestimmt ... Es sind ...
verschiedene Einzelheiten hinein verwoben, die nur seiner Braut bekannt sein konnten und sie
daran erinnern sollten, dass er dabei an sie gedacht hat."
54
In seiner gesamten geistig-
geistlichen Produktion war Kierkegaard im Grunde unaufhörlich mit Regine im Gespräch,
unentschlossen, ob er sie als intellektuelles und religiöses Vorbild bezaubern oder als Unhold
abschrecken wollte.
,,Ich bin ein Ästhetiker, ein Erotiker, der das Wesen der Liebe und die Pointe darin begriffen
hat, der an die Liebe glaubt und sie von Grund auf kennt, und behalte mir die private Meinung
vor, dass jede Liebesgeschichte höchstens ein halbes Jahr dauert und jedes Verhältnis zu Ende
ist, sobald man das letzte genossen hat. All das weiß ich, aber ich weiß auch, dass es der
höchste Genuss ist, der sich denken lässt, geliebt zu werden, inniger geliebt als alles auf der
Welt. Sich in ein Mädchen hineindichten ist eine Kunst, sich aus ihr herausdichten, ist ein
Meisterstück."
55
Wenn man weiß, dass hier eine sexuelle ,,Nullpunktexistenz" theoretisiert, ist
dann diese Selbststilisierung zu einem raffinierten und schurkischen Verführer nicht eher
lächerlich als infam?
Bis er sich frustriert zurückzog, war Kierkegaard in Kopenhagen lang genug auf dem Markt,
um sich unbeliebt zu machen. Er galt als das Zerrbild eines Sokrates, der immer weiß, dass er
alles weiß. Wer lässt sich schon sagen, dass sein christliches Leben ohne eine ganz
persönliche Begegnung mit Gott, als ungewiss-vorbehaltloser Sprung definiert, völlig
umsonst ist. Es ist eine seltsame Pointe der Weltgeschichte, dass heutzutage Millionen
Evangelikale ein Erweckungserlebnis propagieren, das fatale Ähnlichkeit mit Kierkegaards
,,Sprung in den Glauben" hat. Außerdem galt Kierkegaard als stadtbekannter krasser
Heuchler, der ,,rücksichtslos seine Verlobte als Modell benutzt und ihre Liebesgeschichte der
Öffentlichkeit preisgegeben habe."
56
Zudem waren seine Angriffe auf die offizielle Kirche so
scharf, dass viele forderten, die Regierung müsse einschreiten, während Kierkegaard selber
hoffte, zum Märtyrer zu werden. Stattdessen wurde er zum Opfer gehässigster Karikaturen in
der literarischen Zeitschrift ,,Der Corsar", deren Herausgeber ihm ursprünglich große
Bewunderung entgegengebracht hatte, aber dessen immerfort geäußerte Verachtung für die
,,Pöbelhaftigkeit der Kleinstadt Kopenhagen" nicht unkommentiert lassen konnte. Das
schlimmste Bildwerk zeigt eine hohe Frauengestalt, auf deren Kopf ein buckliger Zwerg mit
Hut und Stock sitzt. Der Begleittext lautet: ,,S.K., sein Mädchen trainierend".
Kierkegaards letztes Lebensjahr 1855 war das schlimmste. Für wen sollte er noch schreiben,
da Regine im März mit ihrem Mann nach Westindien gehen musste, wo Schlegel zum
Gouverneur ernannt wurde? Ein später Tagebucheintrag Kierkegaards beschreibt äußerste
Tragik: ,,Hätte ich Glauben gehabt, so wäre ich bei Regine geblieben."
57
Sein reiches
Vermögen war mit der letzten Schrift gegen die Kirche verbraucht. Am 2. Oktober bricht er
auf der Straße mit einem Schlaganfall zusammen und stirbt mit zweiundvierzig Jahren. Sein
letzter Tagebucheintrag vom 25. September 1855 ist ein vernichtendes Eigenurteil über sein
54
Kierkegaard, Sören, Das Tagebuch des Verführers, Nachwort von Hermann Diem, München 1963, S. 153
55
ebd., S. 69
56
Rohde, Peter P., Sören Kierkegaard, a.a.O., S. 118
57
Kierkegaard, Sören, Das Tagebuch des Verführers, Nachwort, a.a.O., S. 152

12
Leben. Darin hießt es: ,,Durch ein Verbrechen bin ich entstanden, ich bin entstanden gegen
Gottes Willen. Die Schuld, die jedoch in einem Sinne nicht die meine ist, wenn sie mich auch
in Gottes Augen zum Verbrecher macht, ist: Leben zu geben. Die Strafe entspricht nicht der
Schuld"
58
. Auf Kierkegaards Familiengeschichte bezogen, heißt das, wer das Verbrechen
begangen hat, Gott zu verfluchen, und sei es auch nur als Kind, verliert das Recht sich
fortzupflanzen d.h. Verbrechen zu vererben. Wer als Nachkomme des Verbrechers um das
Verbrechen weiß, darf kein neues Leben zeugen, weil das Geschlecht für alle Zeit verdorben
ist. In der merkwürdigen Logik handelt es sich also um eine Spezifizierung und Verschärfung
der alttestamentarischen Erbsünde und Sippenhaft zur Strafe des Aussterben-Müssens.
Die obskure Logik auf die kürzeste Formel gebracht, lautet so: Der Fluch eines Kindes auf der
Heide stempelt ein ganzes Geschlecht zu Verbrechern und verurteilt dieses zum Aussterben.
Ist das Literatur oder kann das jemand glauben? Kierkegaards Selbstbespiegelung ist so
facettenreich, dass immer wieder die Echtheit geschilderter Leiden bezweifelt und gefragt
werden muss, ob sein hochhehres Bild nicht etwas tiefer gehängt werden sollte. Dieter
Hildebrandt hat das vollbracht und uns in der Süddeutschen Zeitung vom 16./17. Oktober
1976 eine volle Feuilleton-Seite geschenkt, und zwar, wie er sagt, ,,mit Vorsatz ein bisschen
banausisch" mit dem Titel: ,,Kierkegaard als Detektiv. Oder: Wie ein Philosoph sich selbst
auf die Spur kommt". Er entdeckt den fast Dreißigjährigen nach seiner Flucht aus der
Verlobung in Berlin und formuliert eine sprachgewaltige, scharfsinnige Menschenstudie, die
jedem vortrefflichen Psychologen Ehre machen würde. Man glaubt Kierkegaard konkret und
plastisch auf dem Wege zu seinen Recherchen zu sehen, wobei er in der fatalen Rolle eines
Gedankenpolizisten selber immer der Hauptverdächtige ist, der, sich selber überlistend,
gestellt werden muss. Das klingt, als würde man einen Kriminalinspektor bei seiner Arbeit
beobachten, und so ist es auch gemeint. Hildebrandt muss dazu Kierkegaard nur selber
zitieren: ,,Wäre ich meiner Lust gefolgt, hätte gewählt, wozu ich offenbar ein entschiedenes
Talent habe: Polizeibeamter zu werden, so wäre ich weit glücklicher geworden, als ich es
späterhin wurde, auch wenn jetzt alles besser ist. Mein Scharfsinn hätte sich nach außen
gewandt." ,,Ein Polizeispion in höherem Dienst; ein Detektiv der Seele; ein akribischer
Rechercheur der menschlichen Psyche ­ das ist Kierkegaard immer gewesen", weist
Hildebrandt nach. Er schaut ihm in Berlin über die Schulter und bezweifelt, dass Kierkegaard
gelitten hätte, als er ,,Das Tagebuch des Verführers" schrieb. Hier muss sogleich der
verräterische Satz kommen: ,,Sich in ein Mädchen hineindichten, ist eine Kunst, sich aus ihr
herausdichten ist ein Meisterstück." Hildebrandt nennt dies ,,Kriminalisierung".
,,Und in immer neuen" Büchern betreibt er die Kriminalisierung, macht er sich zum
Kriminellen: ,,Ich kann diese Verwirrung nicht aushalten", heißt es in den ,,Stadien auf des
Lebens Weg". ,,Alles dreht sich mir im Kreis. Ganz ohne Sinn kann ich nicht leben, ein
bisschen muss ich haben, es kann wenig genug sein. Dann will ich eben ihr Mörder werden ...
Und fiele ich noch heute tot um, es ist doch nicht so schrecklich totzusein, mit einem
Mordversuch auf dem Gewissen". Unser Autor sieht: da ist ,,ein planender Gangster" bei
seiner Arbeit.
58
Rohde, Peter P., Sören Kierkegaard, a.a.O., S. 156

13
Jetzt aber gelangt Hildebrandt zum Wesenskern von Kierkegaards Kriminalgeschichte und zu
einer ganz erstaunlichen Erkenntnis: ,,Wenn der Mensch nicht mehr Sünder ist vor Gott, so ist
er Sünder vor der Welt, also Krimineller, also ein Verbrecher. Und Kierkegaards Religiosität,
seine Schwermut rühren gerade daher, dass solche weltliche Gerichtsbarkeit den Dingen nicht
beikommt: Vielleicht kann man eine Vermutung wagen, eine Vorstellung nahelegen:
Kierkegaard war so etwas wie der Staatsanwalt und der Verteidiger des Jüngsten Gerichts.
Und er sah es fortwährend amtieren: im Alltag, in den Straßen, in den Köpfen, in den Seelen.
Er sah die Trivialität und die Transzendenz, und beides in je beidem."
59
Spinoza dagegen lebt ohne eigenes Bemühen so, dass Leben und Werk übereinstimmen. Es ist
müßig zu fragen, ob jemand Christ gewesen ist, dessen Gesinnung und Lebensführung sich
moralisch nicht von einer christlichen Moral unterscheidet. Außerdem wird bei diesem
Infragestellen immerfort vergessen, dass Spinoza von Geburt Jude war und seine Philosophie
durchaus Bestandteile des Judentums bzw. jüdischen Glaubens zurückbehalten haben könnte.
So kann man die Frage nach dem Unsterblichkeitsglauben stellen und darauf stoßen, dass
Immanuel Kant diesen vergeblich im Alten Testament gesucht hat. Er schreibt in seinem von
der Zensur verfolgten Spätwerk ,,Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft":
,,Da nun ohne Glauben an ein künftiges Leben keine Religion gedacht werden kann, so enthält
das Judentum ein solches, in seiner Reinigkeit genommen, gar keinen Religionsglauben."
60
Das Christentum sieht Kant daher ,,als eine völlige Verlassung des Judentums, worin es
entsprang"
61
.
Dagegen lehrt Spinoza in seiner Ethik: ,,Der menschliche Geist kann mit dem Körper nicht
absolut zerstört werden, sondern es bleibt von ihm etwas übrig, was ewig ist."
62
In der
Anmerkung dazu heißt es: ,,Es ist ... diese Idee, die das Wesen des Körpers unter dem
Gesichtspunkt der Ewigkeit ausdrückt, ein gewisser Modus des Denkens, der zum Wesen des
Geistes gehört und notwendig ewig ist."
63
Ich glaube hier weiter interpretieren zu können:
Man muss nicht an eine christliche ,Auferstehung des Leibes` glauben, um sich der
immanenten Logik verpflichtet zu fühlen, die besagt: Seelisches (Geistiges) kann nicht wie
Körperliches aus dem Sein verschwinden.
Auf jeden Fall hat Spinozas Ethik mehr Unsterblichkeitsglauben aufzuweisen als das Alte
Testament. Christ war aber Spinoza auf gar keinen Fall: ,,Wollen wir die Lehre Spinozas in
ihrer wahren Gestalt kennenlernen, so müssen wir seine Ethik befragen. In ihr ist von keinem
persönlichen Gott und keinem Schöpfer der Welt, von keinem Sohn Gottes und keinem
Messias, von keiner Vorsehung und keiner Offenbarung die Rede. Gott ist die unendliche
Substanz; ihre uns erkennbaren Eigenschaften sind Bewusstsein und Ausdehnung; ihre
Erscheinung ist die Welt der endlichen Wesenheiten; ihre Befehle sind die Naturgesetze; eine
übernatürliche Ordnung der Dinge gibt es nicht." ­ Mit diesen schlichten, klaren Worten weist
J. Freudenthal in seinem monumentalen Buch ,,Spinoza, Leben und Lehre" 1903 die
59
Hildebrandt, Dieter, Kierkegaard als Detektiv, Süddeutsche Zeitung v. 16./17. Oktober 1976, S. 86
60
Kant, Immanuel, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, Hamburg 1956, S. 140
61
ebd., S. 141
62
Spinoza, Benedictus, Die Ethik, Stuttgart 1977, Lehrsatz 23, S. 665
63
ebd.

14
,,bedauerliche" und ,,eine unüberbrückbare Kluft" negierende Meinung zurück, ,,Spinozismus
und Christentum seien wohl miteinander zu vereinigen."
64
Löwith hat den von ihm sehr geschätzten Spinoza ausführlich interpretiert, dennoch aber
einen ganz wesentlichen Zusammenhang unbeachtet gelassen, der seine eigene Meinung,
Spinoza sei seiner geschichtlichen Zeit weit voraus, geradezu bestätigt: Löwith legt aus
,,...weil das höchste Recht der Natur ihre Macht ist, kann Spinoza ohne Vorbehalt das
Naturgesetz anerkennen, dass das Schwächere dem Stärkeren unterliegt."
65
Er rückt ihn in
dieser Hinsicht sogar in die Nähe von ,,Nietzsches Immoralismus". Hier jedoch urteilt Löwith
grundfalsch und verkennt die Tatsache, die erkennen lässt, worin Spinoza seiner Zeit
meilenweit voraus ist. Dieser begründet in seinem ,,Theologisch-politischen Traktat": ,,die
Macht der Natur ist Gottes Macht selber ... Und weil es das oberste Gesetz der Natur ist, dass
jedes Ding in dem Zustand, in dem es sich befindet, soviel an ihm liegt, zu beharren strebt,
und zwar nur mit Rücksicht auf sich selbst, nicht mit Rücksicht auf ein anderes, so folgt
daraus, dass jedes Individuum das höchste Recht dazu hat, dass es also (wie gesagt) das
höchste Recht dazu hat zu existieren und zu wirken, so wie es von Natur bestimmt ist. Dabei
erkenne ich keinen Unterschied an zwischen Menschen und anderen natürlichen Individuen,
auch nicht zwischen vernunftbegabten Menschen und anderen, die die wahre Vernunft nicht
kennen, noch zwischen Blödsinnigen oder Geisteskranken und geistig Gesunden."
66
Schon 1670 ­ man glaubt es kaum ­ spricht hier Spinoza wie ein ganz moderner
Lebensschützer, der begründet: Es gibt kein lebensunwertes Leben. Abzuleiten ist dies aus der
Lehre, dass der Mensch kein auserwähltes Lebewesen sein kann. Der revolutionäre Bruch mit
aller Tradition bedeutet nämlich, dass Vernunftbesitz kein Kriterium für Über- oder
Unterordnung von Lebewesen ist. Bekanntlich ist jedoch der exklusive Vernunftbesitz für
Kant das einzige Kriterium, das den Menschen in den Rang des gottähnlichen Personseins
versetzt.
,,Spinozas Theorie des Menschen" ­ so lautet auch der Titel eines umfangreichen Buches von
Wolfgang Bartuschat ­ begründet gleichzeitig eine Staatslehre, die sich aus Pluralismus,
Demokratie und Vernünftigkeit ableitet. Bartuschat verbindet Mensch und Staat im Sinne
Spinozas, wenn er sagt: ,,Allein der sich selbst erhaltende Staat ist der vernünftige Staat, und
Spinoza scheut sich nicht, das in Analogie zum einzelnen Menschen zu bringen, dessen
Vernünftigkeit darin besteht, sich selbst zu erhalten."
67
Baruch de Spinozas ,,Theologisch-politischer Traktat" enthält nicht nur Bibelkritik. Es ist
ebenso ein politisches Manifest. So heißt das 20. und letzte Kapitel ,,Die Gedankenfreiheit"
im Untertitel: ,,Es wird gezeigt, dass es in einem freien Staat jedem erlaubt ist, zu denken, was
er will, und zu sagen, was er denkt."
68
Im 16. Kapitel über ,,Staat und Recht" zieht Spinoza
das Fazit: ,,Damit glaube ich die Grundlagen einer demokratischen Regierung hinlänglich klar
dargelegt zu haben."
69
Erstaunliche Gedanken noch weit über 100 Jahre entfernt von der
64
Freudenthal, Jakob, Spinoza, Leben und Lehre, Stuttgart 1904, S. 166
65
Löwith, Karl, Gott, Mensch und Welt, a.a.O., S.174
66
Spinoza, Baruch de, Theologisch-politischer Traktat, Hamburg 1994, S. 232f.
67
Bartuschat, Wolfgang, Spinozas Theorie des Menschen, Hamburg 1992, S. 270
68
Spinoza, Baruch de, Theologisch-politischer Traktat, Hamburg 1994, S. 299
69
ebd., S. 240

15
,Déclaration des droits de l'homme et du citoyen`. Montesquieu als der Staatsphilosoph, der
sowohl großen Einfluss auf die politischen Grundlagen der Französischen Revolution als auch
auf die Verfassung der USA wie des modernen Verfassungsstaats überhaupt hatte, räumt ein,
er sei in allem von der Philosophie Spinozas nicht unbeeinflusst geblieben.
Die Eingangsfrage: Wie haben es zwei gottgläubige Denker mit den klassischen Dimensionen
Gott, Welt und Mensch gehalten, lässt sich jetzt beantworten: Kierkegaard war zweifellos
gottgläubig. Vom Abstrakten her auch christlich, wenn er auch im Konkreten in Bezug auf
Mensch und Welt völlig versagte.
Spinoza, fern von dem christlichen Gebot ,Machet euch die Erde untertan`, lebte in der ihm
eigenen Logik des Lebensrechts aller Lebewesen als Resultat seines Gottesglaubens deus sive
natura. Als Lebensschützer und tätiger Demokrat war er seiner Zeit weit voraus. Er handelte
stets als weiser Philanthrop.

16
Literaturverzeichnis
Bartuschat, Wolfgang, Spinozas Theorie des Menschen, Hamburg 1992
Camus, Albert, Der Mythos vom Sisyphos, Düsseldorf 1956
Freudenthal, Jakob, Spinoza, Leben und Lehre, Stuttgart 1904
Hildebrandt, Dieter, Kierkegaard als Detektiv, Süddeutsche Zeitung vom 16./17. Oktober
1976
Kant, Immanuel, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, Hamburg 1956
Kierkegaard, Sören, Das Tagebuch des Verführers, München 1963
Löwith, Karl, Wissen, Glaube und Skepsis, Sämtliche Schriften bd. 3, Stuttgart 1985
--, Nietzsche, Sämtliche Schriften Bd. 6, Stuttgart 1987
--, Gott, Mensch und Welt ­ Paul Valéry, Sämtliche Schriften Bd. 9, Stuttgart 1986
Rohde, Peter P., Sören Kierkegaard, Hamburg 1959
Schulz, Walter, Philosophie in der veränderten Welt, Stuttgart 1972
Seidel, Helmut, Baruch de Spinoza zur Einführung, Hamburg 2007
Skirbekk, Gunnar u. Gilje, Nils, Geschichte der Philosophie Bd. 2, Frankfurt 1993
Spinoza, Baruch de, Briefwechsel, Sämtliche Werke in sieben Bänden, Hamburg 1986
--, Theologisch-politischer Traktat, Hamburg 1994
Spinoza, Benedictus, Die Ethik, Stuttgart 1977
Strauss, Leo, Die Religionskritik Spinozas, Ges. Schriften Bd. 1, Stuttgart 1996
Streller, Justus, Philosophisches Wörterbuch, Stuttgart 1952
Timm, Hermann, Amor fati? Karl Löwith über Christen- und Heidentum (1), Neue Zeitschrift
für systematische Theologie und Religionsphilosophie 19 1977, S. 78-94
de Vries, Theun, Baruch de Spinoza, Hamburg 2004
Weischedel, Wilhelm, Die philosophische Hintertreppe, München 1975
Final del extracto de 16 páginas

Detalles

Título
Gott, Welt und Mensch. Das Verhältnis der drei klassischen Dimensionen bei Spinoza und Kierkegaard
Autor
Año
2017
Páginas
16
No. de catálogo
V375779
ISBN (Ebook)
9783668529830
ISBN (Libro)
9783668529847
Tamaño de fichero
827 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Spinoza, Kierkegaard Existenzialismus, Lebensschützer, Löwith
Citar trabajo
Diplom-Psychologe Wolf K. Obermanns (Autor), 2017, Gott, Welt und Mensch. Das Verhältnis der drei klassischen Dimensionen bei Spinoza und Kierkegaard, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375779

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