Eine erste Bilanz nach der Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes. Was hat sich geändert?

Beschäftigung und Mindestlöhne


Hausarbeit, 2016

24 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


I
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis ... II
Tabellenverzeichnis ... III
Abkürzungsverzeichnis ... IV
1 Einleitung ... 1
2 Die unterschiedlichen Theorien und ihre Vorhersage ... 2
2.1 Neoklassische Theorie ... 2
2.2 Keynesianische Theorien ... 5
3 Auswirkungen des Mindestlohnes ... 6
3.1 Unterschiedliche Arten von Mindestlöhnen ... 7
3.2 Empirische Studien zum Mindestlohn ... 7
3.3 Status quo der Beschäftigungseffekte... 9
4 Anpassung des Mindestlohnniveaus ... 11
5 Fazit ... 13
Anhang ... V
Literaturverzeichnis ... VIII

II
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Arbeitsmarkt im neoklassischen Modell ... 3
Abbildung 2: Mindestlohn, wenn der Lohn durch den Arbeitsmarkt vorgegeben ist. ... 4
Abbildung 3: Einfaches keynesianisches Arbeitsmarktmodell mit Mindestlohnbeispiel ... 5

III
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte ... V
Tabelle 2: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte nach Branchen ... VI
Tabelle 3: Geringfügige Beschäftigte ... VII

IV
Abkürzungsverzeichnis
Abs.
Absatz
Aufl.
Auflage
Art.
Artikel
CDU
Christlich Demokratische Union Deutschlands
CSU
Christlich-Soziale Union
d.h.
das heißt
ggf.
gegebenenfalls
gem.
gemäß
IAB
Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung
i.S.d.
im Sinne des
iss.
issue
IZA
Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit
LAPROSIM
Langfristprognose- und Simulationsmodell
MiLoG
Mindestlohngesetz
Nr.
Nummer
o.g.
oben genannte
S.
Seite/ Satz
sog.
sogenannte
SPD
Sozial Demokratische Partei Deutschlands
u.ä.
und ähnliches
Vol.
Volume
WSI
Wirtschaft- und Sozialwissenschaftliches Institut

1
1 Einleitung
Die vorliegende Seminararbeit thematisiert die Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohnes
von 8,50 Euro, der vor nunmehr einem Jahr eingeführt wurde. Der Mindestlohn ist ab dem 1.
Januar 2017 bundesweit uneingeschränkt eingeführt und gilt somit als einheitliche, gesetzliche
und erstmalig branchenübergreifende Regelung. Das Ziel dieser Sozialreform soll ein existenz-
sicherndes Arbeitseinkommen für jeden Vollzeitbeschäftigten sein, ohne dabei die Beschäfti-
gungsquote zu gefährden (vgl. Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD 2013, S. 48).
Inwiefern das Ziel bisher erreicht wurde, ist von besonderem Interesse, weil die Mindestlohn-
kommission über eine Anpassung des Mindestlohnes erstmals bis zum 30. Juni 2016 beraten
muss. Welche Auswirkungen der Mindestlohn auf die Entwicklung von Beschäftigung und
Einkommen auf dem Arbeitsmarkt hat, ist die Basis der ökonomischen Überlegungen. Dabei
sind die Mindestlohnregelungen umstritten, während die Befürworter den Mindestlohn als ers-
ten Schritt zur Armutsbekämpfung sehen, warnen die Kritiker davor, dass durch den gesetzlich
vorgeschriebenen Mindestlohn große Arbeitsplatzverluste und Beschäftigungsrisiken erwartet
werden.
Ziel dieser Arbeit ist es, verschiedene Ansichten der Wirtschaftswissenschaft über die Beschäf-
tigungseffekte durch einen Mindestlohn anhand der gängigen ökonomischen Modelle aufzuzei-
gen. Da es sich letztlich um reine Modelle handelt, werden auch empirische Ergebnisse betrach-
tet, um diese mit den aktuellen Beschäftigungsstatistiken zu vergleichen. Somit können die vor-
gestellten Ansichten der Theorien kritisch geprüft werden. Letztendlich soll die Frage beant-
wortet werden, welche Auswirkungen der Mindestlohn nach seiner Einführung auf die Beschäf-
tigung hat. Dem Lesenden sollen dadurch Erfahrungen und Perspektiven nach einem Jahr Min-
destlohn in Deutschland aufgezeigt werden.
Die Arbeit gliedert sich in drei Teile, im ersten Teil werden zunächst die theoretischen Modelle
erläutert, auf welche sich die Politiker und Wissenschaftler beziehen. Im folgenden Teil wird
die vorhergesagte Beschäftigungswirkung anhand aktueller Beschäftigungsstatistiken über-
prüft. Hierzu werden internationale und nationale Studien aufgezeigt und mit den Status quo
der Beschäftigungseffekte verglichen. Abschließend wird im dritten Teil die zukünftige Anpas-
sung des Mindestlohnes diskutiert und es folgt eine Schlussbetrachtung in Form eines Fazits.

2
2 Die unterschiedlichen Theorien und ihre Vorhersage
Das folgende Kapitel soll eine Übersicht der neoklassischen Arbeitsmarkttheorie sowie der
keynesianischen Theorie geben, die im Für und Wider des Mindestlohnes als Erklärungsansätze
eine tragende Rolle spielen. Zuerst werden die theoretischen Annahmen und deren Vorhersagen
über die Beschäftigungseffekte durch Mindestlöhne am Arbeitsmarktmodell vorgestellt. Im
Anschluss daran werden die vorgestellten Annahmen kritisch hinterleuchtet. Auf diese Weise
können empirische Ergebnisse und die Beschäftigungseffekte eines Mindestlohnes theoriege-
leitet interpretiert werden.
2.1 Neoklassische Theorie
Die neoklassische Theorie beinhaltet als zentrales Element die Gleichgewichtsanalyse. Arbeit-
geber und Arbeitnehmer treten auf dem Arbeitsmarkt mit gegensätzlichen Interessen auf. In
einem Gleichgewichtsprozess wird auf dem Arbeitsmarkt zwischen Angebot (möglicher Ar-
beitgeber) und Nachfrage (möglicher Arbeitnehmer) der Interessenkonflikt ausbalanciert und
die Höhe des Einkommens als Gleichgewichtslohn bestimmt. Die Nachfrage und das Angebot
nach Arbeit werden in der Neoklassik als Kurve in einem Koordinatensystem abgebildet. Die
Kurve der Arbeitsnachfrage hat einen fallenden Verlauf, die das Streben des Gewinnmaximums
der Unternehmen darstellt. Die Kurve des Arbeitsangebots hat dementsprechend einen steigen-
den Verlauf, die das Nutzenmaximum der Arbeitnehmer darstellt (vgl. Nermerich 2009, S. 102-
105).
Die theoretische Basis der neoklassischen Überlegung bildet die Grenzproduktivitätstheorie, in
der Unternehmen am Arbeitsmarkt Arbeitskräfte entsprechend ihrer Grenzproduktivität nach-
fragen. Folglich setzt ein Unternehmen immer so viele Einheiten Arbeit ein, bis jede eingesetzte
Einheit weniger erwirtschaftet, als sie an Kosten verursacht. Das Gewinnmaximum der Grenz-
produktivitätstheorie liegt im Gleichgewicht der Grenzproduktivität und der Grenzkosten (vgl.
Krelle 1996, S. 24). Bei einer wettbewerbsorientierten Lohnfestsetzung wird jeder Arbeitneh-
mer nach seiner Produktivität entlohnt. Bei einer Einführung eines Mindestlohnes hätte dies
zwei mögliche Wirkungen. Zum einen würden Arbeitnehmer, deren Leistungen unter dem Wert
des Grenznutzens liegen, entlassen, zum anderen könnte die Produktivität durch neue Techno-
logien oder gesteigerter Effizienz erhöht werden. (vgl. Stigler 1946, S 358). Dementsprechend
wirken sich Mindestlöhne nach der neoklassischen Standardargumentation negativ auf die Be-
schäftigung aus.
Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Eine erste Bilanz nach der Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes. Was hat sich geändert?
Untertitel
Beschäftigung und Mindestlöhne
Hochschule
Universität Kassel
Note
1,7
Autor
Jahr
2016
Seiten
24
Katalognummer
V375797
ISBN (eBook)
9783668530133
ISBN (Buch)
9783668530140
Dateigröße
2000 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Mindestlohn, Gesetz, Koalition, Politik, Gehalt, Anpassung, Bilanz, Beschäftigung, Geld
Arbeit zitieren
Sebastian Münscher (Autor:in), 2016, Eine erste Bilanz nach der Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes. Was hat sich geändert?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375797

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