Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Kripkes Antwort auf die Frage, warum es so scheint, als könne Hesperus auch nicht mit Phosphorus identisch sein, die Kripke in „Naming and Necessity“ diskutiert. Bei der Analyse von Kripkes Antwort werde ich auf Kripkes Referenztheorie und seine Kategorisierung von Indentitätsaussagen zwischen Eigennamen eingehen.
Kripke betrachtet Identitätsaussagen wie „Hesperus ist Phosphorus“ als a posteriori notwendig wahr. Diese Betrachtung beruht auf seine Referenztheorie, die sich von der deskriptivistischen Referenztheorie von Frege und Russell unterscheidet. Nach dem Deskriptivismus sind Eigennamen wie „Hesperus“ synonym mit der Beschreibung „der hellste Himmelskörper am Abend“, bzw. abgekürzte oder verkleidete Kennzeichnungen. Im Gegensatz zu Frege und Russell sieht Kripke Eigennamen als starre Designatoren. Weil das Referieren laut Kripke durch zwei Phasen zustandekommt, nämlich durch einen Taufakt und eine kausal historische Verbindung von Eigennamen und ihren Referenten, die allgemein in der Gemeinschaft der Zielsprache anerkannt ist, sollen starre Bezeichner sowohl in unserer aktuellen Welt wie auch in allen kontrafaktischen Welten die genannten selben Referenten herausgreifen, wenn der Referent in jenen Welten existiert. Dieselben Kennzeichnungen können nach dem Deskriptivismus in anderen möglichen Welten unterschiedliche Gegenstände designieren. Eine Identitätsaussage wie „H = P“ könnte im deskriptivistischen Sinne und im Kontext der Modallogik gleichzeitig wahr und falsch sein, so dass das Gesetz des Satzes vom Widerspruch verletzt wird. Im Zusammenhang von Kripkes Referenztheorie der Eigennamen kann das Problem vermieden werden. Von daher ist das Thema der Arbeit vom großen Interesse. Und durch die Beschäftigung mit dem Thema kann man Kripkes Theorie besser verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Identitätsaussagen als a posteriori notwendige Wahrheiten
- Das Problem der Vorstellbarkeit von „Hesperus Phosphorus“
- Kripkes Lösung
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Kripkes Antwort auf die Frage, warum es so erscheint, als könne Hesperus (H) auch nicht mit Phosphorus (P) identisch sein. Kripkes Referenztheorie und seine Kategorisierung von Identitätsaussagen zwischen Eigennamen stehen dabei im Fokus. Die Arbeit zielt darauf ab, die Argumentation von Kripke zu verstehen und seine Kritik an der deskriptivistischen Referenztheorie zu beleuchten.
- Kripkes Referenztheorie und starre Designatoren
- Identitätsaussagen als a posteriori notwendige Wahrheiten
- Das Problem der Vorstellbarkeit von „Hesperus Phosphorus“
- Kripkes Lösung: Die Unterscheidung zwischen epistemischer und metaphysischer Möglichkeit
- Kritik an der deskriptivistischen Referenztheorie
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Problem dar, warum es so erscheint, als könne Hesperus nicht mit Phosphorus identisch sein, und skizziert den Ansatz von Kripke zur Lösung dieser Frage.
- Identitätsaussagen als a posteriori notwendige Wahrheiten: Dieses Kapitel beleuchtet Kripkes Referenztheorie und seine Argumentation, warum Identitätsaussagen zwischen Eigennamen wie „Hesperus ist Phosphorus“ als a posteriori notwendig wahr betrachtet werden müssen.
- Das Problem der Vorstellbarkeit von „Hesperus Phosphorus“: Dieses Kapitel diskutiert den Einwand gegen Kripkes Theorie, dass man sich vorstellen könne, dass Hesperus nicht mit Phosphorus identisch sei. Es wird argumentiert, dass diese Vorstellung ein Scheinproblem darstellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Referenztheorie, starre Designatoren, Identitätsaussagen, a posteriori notwendige Wahrheiten, epistemische Möglichkeit, metaphysische Möglichkeit, Vorstellbarkeit, Hesperus, Phosphorus und Kripke.
- Citation du texte
- Liren Xu (Auteur), 2017, Warum scheint es so, als könne Hesperus auch nicht mit Phosphorus identisch sein? Eine Analyse von Kripkes Antwort, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375986