In dieser Studie soll untersucht werden, ob jede Abstrahlrichtung einer Schallquelle, bezogen auf eine Drehung von 360° um die eigene Achse, durch eine Mischung selbsterstellter gerichteter Stereo-Impulsantworten simuliert werden kann. Durch eine Kombination der Impulsantworten sollen Zwischenpositionen einer Schallquelle in 22,5°-Abständen nachgeahmt werden, welche so nicht aufgezeichnet wurden, aber den Klang eines realen Abstrahlverhaltens wiedergeben. Der Hörer soll den Eindruck haben, dass die Schallquelle tatsächlich in eine bestimmte Richtung ausgerichtet ist und diese lokalisieren können. Dabei kann die Position der Quelle jedoch nicht auf der horizontalen und vertikalen Ebene verändert werden.
Als Voraussetzung werden gerichtete Impulsantworten benötigt, die bei gleichen Gegebenheiten im selben Raum, lediglich mit einer anderen Abstrahlrichtung eines gerichteten Lautsprechers, beispielsweise in 45°- oder 90°-Schritten, aufgenommen wurden. Danach wären diese in parallel geschaltete Faltungshall-Plugins zu laden, um eine Mischung vorzunehmen. Zudem müssten weitere Parameter, wie Pegelverhältnisse, Panorama- oder Equalizereinstellungen, angepasst werden.
So ergibt sich folgende These:
Gerichtete Raumimpulsantworten, die jeweils mit 45° oder 90° Winkelversatz unterschiedliche Abstrahlrichtungen einer Schallquelle aufweisen, ermöglichen durch eine Mischung dieser auch authentische Zwischenpositionen zu simulieren. Auf diese Weise kann das Abstrahlverhalten für eine 360°-Rotation durch acht bzw. vier Stereo-Impulsantworten erzeugt werden.
Die Verwendung von Faltungshall wird in der Musikbranche zunehmend populärer. Leistungsstarke Computer ermöglichen es diesen nicht nur in professionellen Studios, sondern selbst in Homerecording-Studios einzusetzen. Die intensive Berechnung, welche bei der Nutzung entsteht, stellt heutzutage kein Hindernis mehr dar, den Faltungshall in den Produktionsprozess einzubinden. Anwender können eigene Impulsantworten erstellen und mit entsprechender Software verwenden. Der Klang eines selbst aufgenommenen Raumes kann auf diese Weise authentisch nachgebildet werden. Neben einer umfangreicheren Ausstattung ermöglichen Programme von Softwareherstellern mittlerweile sogar die Einbindung mehrerer Impulsantworten in einer Plugin-Instanz. Das führt zu völlig neuen Optionen für den Einsatz von Faltungshall.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 1.1 Einführung
- 1.2 Zielsetzung und These
- 1.3 Zielgruppe und Relevanz
- 2. Grundlagen
- 2.1 Akustik
- 2.1.1 Schallausbreitung
- 2.1.2 Aufbau des Schallfeldes
- 2.2 Einsatz von Hallgeräten
- 2.3 Faltungshall
- 2.3.1 Entwicklung und aktueller Wissensstand
- 2.3.2 Funktionsprinzip
- 2.3.3 Einsatzbereiche
- 2.3.4 Vor- und Nachteile
- 2.4 Erstellung von Impulsantworten
- 2.4.1 Impulse
- 2.4.2 Erforderliches Equipment
- 2.4.3 Vorgang
- Kapitel 3 - Methodik
- 3.1 Vorgehensweise
- 3.2 Versuche
- 3.2.1 Erstellung der Aufnahmen
- 3.2.2 Analyse der Aufnahmen
- 3.2.3 Klanganpassung und Simulationen
- 3.2.4 Hörbeispiele
- 3.3 Experten-Interviews
- 3.4 Umfrage
- 3.4.1 Durchführungsort
- 3.4.2 Population und Teilerhebung
- 3.4.3 Repräsentativität
- 3.4.4 Aufbau
- 3.4.5 Analyse und Auswertung
- Kapitel 4 - Durchführung
- 4.1 Experten-Interviews
- 4.2 Hauptversuch
- 4.2.1 Planung und Vorbereitung
- 4.2.2 Equipment und Zubehör
- 4.2.3 Aufbau
- 4.2.4 Durchführung
- 4.2.5 Nachbearbeitung
- 4.2.6 Analyse der Aufnahmen
- 4.2.7 Klanganpassung
- 4.2.8 Simulationen
- 4.3 Umfrage
- 4.3.1 Erstellung der Hörbeispiele
- 4.3.2 Testumfrage (Pretest)
- 4.3.3 Optimierung des Fragebogens
- 4.3.4 Durchführung und Dokumentation
- 4.3.5 Auffälligkeiten und Fehler
- 4.3.6 Erfassung der Datensätze
- Kapitel 5 - Ergebnisse
- 5.1 Darstellung der Ergebnisse aus dem Hauptversuch
- 5.1.1 Analyse und Auswertung der Aufnahmen
- 5.1.2 Ergebnisse der Klanganpassung
- 5.1.3 Ergebnisse der Simulationen
- 5.2 Analyse, Auswertung und Interpretation der Umfrage
- 5.2.1 Einteilung der Gruppen
- 5.2.2 Sozialdemographische Merkmale und Musikkonsum
- 5.2.3 Hörbeispiele - Vergleiche
- 5.2.4 Hörbeispiele - Simulationen
- 5.3 Gesamtergebnis
- 5.4 Handlungsempfehlung
- Kapitel 6 – Zusammenfassung
- 6.1 Fazit
- 6.2 Limitationen
- 6.3 Weiterer Forschungsbedarf
- 6.4 Zukunftsaussichten für das Resultat der Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Hallsignale räumlich lokalisiert werden können. Ziel ist es, ein Verfahren zu entwickeln, das eine authentische Klangsimulation der Veränderung des Abstrahlverhaltens einer Schallquelle im Raum ermöglicht. Die Kombination von gerichteten Impulsantworten steht dabei im Vordergrund.
- Räumliche Lokalisation von Hallsignalen
- Authentische Klangsimulation
- Veränderung des Abstrahlverhaltens einer Schallquelle
- Kombination gerichteter Impulsantworten
- Faltungshall
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in die Thematik der räumlichen Lokalisation von Hallsignalen ein, erläutert die Zielsetzung der Arbeit und die Relevanz für die Audioproduktion.
Kapitel 2 befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Akustik und des Einsatzes von Hallgeräten, insbesondere dem Faltungshall. Hier werden die Funktionsweise, die Entwicklung und die Vor- und Nachteile des Faltungshalls sowie die Erstellung von Impulsantworten behandelt.
Kapitel 3 beschreibt die Methodik der Arbeit, die sich aus Versuchen, Experten-Interviews und einer Umfrage zusammensetzt. Die Versuche umfassen die Erstellung und Analyse von Aufnahmen, Klanganpassungen, Simulationen und Hörbeispiele. Die Experten-Interviews dienen der Gewinnung von Erfahrungswerten, während die Umfrage zur Evaluierung der Klangsimulationen eingesetzt wird.
Kapitel 4 erläutert die Durchführung der einzelnen Schritte, von der Planung und Vorbereitung der Versuche bis hin zur Durchführung und Dokumentation der Umfrage.
Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Arbeit. Neben der Darstellung der Ergebnisse aus dem Hauptversuch wird die Analyse, Auswertung und Interpretation der Umfrage sowie das Gesamtergebnis und Handlungsempfehlungen vorgestellt.
Kapitel 6 fasst die Ergebnisse zusammen, beleuchtet Limitationen der Arbeit und benennt weiteren Forschungsbedarf. Abschließend werden Zukunftsaussichten für das Resultat der Arbeit aufgezeigt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Räumliche Lokalisation, Hallsignale, Klangsimulation, Abstrahlverhalten, Schallquelle, gerichtete Impulsantworten, Faltungshall, Akustik, Audioproduktion, Experimente, Umfrage, Hörbeispiele.
- Citation du texte
- David Kowalewski (Auteur), 2016, Räumliche Lokalisation von Hallsignalen. Eine Untersuchung zur authentischen Klangsimulation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376072