Was bedeutet TQM? Welche Philosophie steht dahinter? Was unterscheidet das TQM vom traditionellen QM?
Kann eine Selbstbewertung nach KTQ für ein Krankenhaus förderlich sein? Wie lässt sich ein umfassendes Prozessmanagement vor dem Hintergrund des PDCA-Zyklus am Beispiel des Beschwerdemanagements in einem Krankenhaus organisieren?
Im Folgenden sollen diese Fragen um Vordergrund stehen und diskutiert werden.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Unterschiede zwischen traditionellem Qualitätsmanagement (QM) und Total Quality Management (TQM)?
TQM ist ganzheitlicher und berücksichtigt neben den Kundenansprüchen auch die Qualitätsanforderungen anderer Interessengruppen wie Umwelt und Gesellschaft. TQM setzt auf horizontale und vertikale Vernetzung im Unternehmen, um Probleme frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu realisieren. TQM orientiert sich an den Qualitätsanforderungen des Kunden, während traditionelles QM eher den Profit der Organisation in den Mittelpunkt stellt. TQM nutzt pragmatische Methoden wie Zahlen, Fakten und Daten zur Prozessoptimierung, während QM Entscheidungen eher auf Basis von Ansichten der Mitarbeiter trifft. Bezüglich der Zertifizierung gibt es für TQM das Excellence-Modell der European Foundation of Quality (EFQM), während im traditionellen QM DIN EN-ISO-Normen gelten.
Welche Vorteile bietet die KTQ-Selbstbewertung für Krankenhäuser?
Die KTQ-Selbstbewertung bietet Krankenhäusern diverse Vorteile, da sie von Fachleuten aus Krankenhäusern für das Gesundheitswesen entwickelt wurde. Die Akzeptanz bei den Mitarbeitern ist hoch, da die Fragestellungen spezifisch und verständlich sind. Sie ermöglicht eine systematische Ist-Analyse, die Beurteilung von Leistungen und des Reifegrads der Organisation, das Aufdecken von Stärken, Schwächen und Verbesserungspotentialen. Zudem kann die vom Gesetzgeber geforderte Transparenz über Qualität und Leistungen erbracht werden.
Wie funktioniert die Umsetzung eines KTQ-Projekts?
Die Umsetzung erfolgt in vier Phasen: Vorbereitung, Durchführung, Konsensfindung und Abschluss der Selbstbewertung. In der Vorbereitungsphase werden Projektleiter und -team benannt, ein Konzept erstellt und festgelegt, welche Abteilungen einbezogen werden. In der Durchführungsphase werden die Fragen aus dem KTQ-Katalog bearbeitet. Die Konsensfindung umfasst die Zusammenführung, Analyse und Bewertung der Ist-Werte. Abschließend wird ein Selbstbewertungsbericht verfasst.
Wie kann Beschwerdemanagement im Gesundheitswesen mit dem PDCA-Zyklus organisiert werden?
Der PDCA-Zyklus wird wie folgt angewendet: 1. Plan: Ist-Erhebung, Analyse, Auswertung, Zielsetzung und Maßnahmenplanung (Beschwerdestimulierung, -annahme, -bearbeitung). 2. Do: Umsetzung der Maßnahmen, Information der Mitarbeiter, Einrichtung von Beschwerdestellen, Durchführung von Patientengesprächen. 3. Check: Prüfung, ob die Maßnahmen durchgeführt wurden und die Ziele erreicht sind. 4. Act: Analyse der Ist-Daten, Vergleich mit Soll-Werten, Erstellung von Verbesserungsplänen und Standardisierung des Ergebnisses.
Welches Ziel wird mit dem Beschwerdemanagement verfolgt?
Primäres Ziel des Beschwerdemanagements ist, die Kundenzufriedenheit wiederherzustellen. Es fördert das Vertrauen in die Einrichtung, deckt Missstände und Schwächen auf und ermöglicht die Beseitigung von Fehlern.
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- Nancy Kolling (Autor), 2016, Qualitätssicherung im Gesundheitswesen. Begriffe des Total Quality Management Konzeptes, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376129