Pompeji – eine Stadt, ein Fluch und ein Segen zugleich. Für die Bevölkerung, die im Jahr 79 n. Chr. in ihr ansässig war, bedeutete sie den Tod oder zumindest die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage, denn der gewaltige Ausbruch des Vesuvs verschüttete Pompeji, so wie die benachbarten Städte Herculaneum und Stabiae, komplett. Für die moderne Archäologie und damit verbunden auch die Geschichtswissenschaft ist sie allerdings alles andere als eine Katastrophe. Durch die nahezu perfekte Konservierung der Stadt und ihrer Bewohner gibt sie uns heute an ihrem Beispiel sehr bedeutsame Einblicke in die antike Welt – das kulturelle, religiöse, politische und wirtschaftliche Leben, die Bautechniken und die Städteplanung – eben alles, was das damalige Leben gekennzeichnet hat, aber auch, wie man mit dem Thema Tod umgegangen ist. Und genau wie uns Pompeji Auskunft über all diese Aspekte antiken Lebens gewährt, verraten uns auch die Nekropolen, also jene Gräber-Anlagen, die vor den Toren der Stadt errichtet wurden und teilweise von beachtlicher Größe waren, wahrscheinlich eine Menge – zum Beispiel, dass es an gewissen Toren wesentlich mehr Gräber gab, als vor anderen und, dass scheinbar einige Plätze sehr begehrt waren, da an ihnen die Gräber sehr dicht standen. Und genau um solcherlei Fragen soll es in dieser Hausarbeit gehen: Was lässt sich aus der Anordnung und der Menge der Gräber ablesen? Wurden sie je nach dem, wo gerade Platz war, gebaut – möglicherweise einfach als eine Art Sammelsurium, so wie es auf heutigen Friedhöfen häufig der Fall ist – oder war der jeweilige Standort für die Bürger der Stadt bedeutsam und wenn ja, in wie weit?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Nekropolen von Pompeji
- Die städtebauliche Entwicklung Pompejis im Hinblick auf die Stadtmauer, die Tore und die Nekropolen
- Analyse zweier Nekropolen hinsichtlich Menge, Anordnung und Gestalt der Gräber
- Die Nekropole vor dem Herculaner Tor
- Die Nekropolen vor dem Noceraner Tor
- Analyse und Interpretation des Aufbaus des augusteischen Grabes der Priesterin Mamia
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Nekropolen von Pompeji, um die Organisation und Bedeutung der Gräberfelder vor den Stadttoren zu erforschen. Die Analyse konzentriert sich auf die räumliche Anordnung der Gräber und deren mögliche Beziehung zur städtebaulichen Entwicklung Pompejis. Ziel ist es, herauszufinden, ob die Nekropolen willkürlich angelegt wurden oder ob ein System dahinter steckte.
- Städtebauliche Entwicklung Pompejis und ihre Auswirkung auf die Lage der Nekropolen
- Analyse der räumlichen Anordnung und Dichte der Gräber an ausgewählten Nekropolen
- Bedeutung der Lage der Gräber im Verhältnis zu den Stadttoren
- Interpretation der Funde im Kontext des römischen Totenkultes
- Die Rolle der Nekropolen im gesellschaftlichen Leben Pompejis
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Bedeutung Pompejis als archäologische Fundstätte für das Verständnis des antiken Lebens, inklusive des Umgangs mit dem Tod. Sie stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Organisation der Nekropolen und deren möglicher Bedeutung für die pompejanische Bevölkerung.
Die Nekropolen von Pompeji: Dieses Kapitel analysiert die Nekropolen von Pompeji im Kontext der städtebaulichen Entwicklung. Es untersucht den Zusammenhang zwischen der Lage der Nekropolen außerhalb der Stadtmauern und den Stadttoren. Die Analyse konzentriert sich auf die räumliche Verteilung und Dichte der Gräber, wobei der Fokus auf den Nekropolen vor dem Herculaner und Noceraner Tor liegt. Es wird auch ein Beispiel eines einzelnen, bedeutenden Grabes detailliert untersucht, um die möglichen Beweggründe für die Wahl des Grabes standortes zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Pompeji, Nekropolen, Stadtmauer, Tore, Gräber, städtebauliche Entwicklung, räumliche Anordnung, Totenkult, augusteisches Grab, Mamia, archäologie, antike Welt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: "Die Nekropolen von Pompeji"
Was ist der Gegenstand der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Nekropolen von Pompeji, um deren Organisation und Bedeutung im Kontext der städtebaulichen Entwicklung der Stadt zu erforschen. Der Fokus liegt auf der räumlichen Anordnung der Gräber und deren möglicher Beziehung zu den Stadttoren.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit will herausfinden, ob die Anlage der Nekropolen willkürlich erfolgte oder einem System folgte. Sie analysiert die räumliche Anordnung und Dichte der Gräber, untersucht den Zusammenhang zwischen der Lage der Nekropolen und den Stadttoren, interpretiert die Funde im Kontext des römischen Totenkultes und beleuchtet die Rolle der Nekropolen im gesellschaftlichen Leben Pompejis.
Welche Nekropolen werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse zweier Nekropolen: der Nekropole vor dem Herculaner Tor und der Nekropole vor dem Noceraner Tor. Zusätzlich wird das augusteische Grab der Priesterin Mamia detailliert untersucht.
Wie wird die räumliche Anordnung der Gräber analysiert?
Die Analyse umfasst die Untersuchung der Menge, Anordnung und Gestalt der Gräber in den ausgewählten Nekropolen. Es wird der Zusammenhang zwischen der Lage der Gräber und der städtebaulichen Entwicklung Pompejis betrachtet.
Welche Bedeutung hat die Lage der Gräber im Verhältnis zu den Stadttoren?
Die Arbeit untersucht, ob die Lage der Nekropolen außerhalb der Stadtmauern und ihre Position in Relation zu den Stadttoren einen systematischen Zusammenhang aufweisen und ob dies Rückschlüsse auf die Organisation und Bedeutung der Gräberfelder zulässt.
Welche Rolle spielt der römische Totenkult in der Arbeit?
Die Funde in den Gräbern werden im Kontext des römischen Totenkultes interpretiert, um ein besseres Verständnis der Bestattungspraktiken und der gesellschaftlichen Bedeutung der Nekropolen zu gewinnen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel ("Die Nekropolen von Pompeji") und einen Schluss. Das Hauptkapitel analysiert die städtebauliche Entwicklung Pompejis im Hinblick auf die Stadtmauer, die Tore und die Nekropolen, untersucht zwei spezifische Nekropolen und interpretiert den Aufbau des Grabes der Priesterin Mamia.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Pompeji, Nekropolen, Stadtmauer, Tore, Gräber, städtebauliche Entwicklung, räumliche Anordnung, Totenkult, augusteisches Grab, Mamia, Archäologie, antike Welt.
Welche Informationen enthält der Inhaltsverzeichnis?
Der Inhaltsverzeichnis umfasst die Einleitung, das Kapitel über die Nekropolen von Pompeji (mit Unterkapiteln zur städtebaulichen Entwicklung, Analyse zweier Nekropolen und Interpretation des Grabes der Mamia) und den Schluss.
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- Marcus Patzer (Author), 2009, Die Nekropolen von Pompeji. Wilde Ansammlung von Gräbern oder präzise geplantes System?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376307