Diese Arbeit setzt sich mit dem von Frederick Winslow Taylor entwickelten Begriff des Scientific Management auseinander. Es soll erörtert werden, welches die zentralen Prozesse sind und welche Ziele diese beinhalten. Im Rahmen dieser Ausarbeitung soll die Frage beantwortet werden, ob Taylor mit seiner perfektionistischen Betriebsführung ökonomischen Erfolg hatte und welche sozialen Konsequenzen mit dem Taylorismus einhergingen.
Um das Scientific Management in Gänze verstehen zu können, müssen die historischen Faktoren des späten neunzehnten und die des frühen zwanzigsten Jahrhunderts analysiert werden. Speziell werden Schlagwörter wie: Faustregeln, Prosperität und Soldering, mit Bezug auf das durch die Industrialisierung veränderte Menschenbild soziologisch erklärt. Positive und negative Begleiterscheinungen sind hierbei mit Distanz abzuwägen.
Funktionskontrollmeistersysteme und der zur Maschine gewordene Mensch stehen im kompletten Gegensatz zu einem psychologisch stabilen Arbeiter, sind jedoch beide fester Bestandteil der Industrialisierung. Eine Aufgabe der Arbeit ist es, dieses Spannungsverhältnis zu erläutern und verständlich zu machen.
Der Taylorismus wurde in der zweiten Dekade des zwanzigsten Jahrhunderts stark kritisiert und auch noch heute wird der Begriff negativ verwendet. Wie negativ und wie wissenschaftlich dieses revolutionäre System überhaupt ist, wird festzustellen sein. Die Industrialisierung zog eine immense technische Weiterentwicklung der Produktion von Gütern mit sich. Diese Weiterentwicklung, sowie das Großwachstum der Industrieanlagen und das vielseitige Angebot der Arbeitskräfte machten den Taylorismus überhaupt erst nötig. Sie sind die Auslöser, die Taylor dazu bewegten die Betriebsführung und den gesamten Teil des Produktionsprozesses genauer zu verwissenschaftlichen, damit die maximale ökonomische Effizienz einer Organisation gewährleistet bleibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Scientific Management?
- The One Best Way
- Grenzen des Scientific Managements
- Das japanische Modell. Eine Antwort auf den Taylorismus?
- Kritik am japanischen Modell
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Scientific Management von Frederick Winslow Taylor, dessen zentrale Prozesse und Ziele kritisch beleuchtet werden. Ein Vergleich mit der japanischen Lean Production soll Aufschluss darüber geben, ob und wie das japanische Modell den Taylorismus überwinden konnte und welche Vor- und Nachteile beide Systeme aufweisen. Die Arbeit analysiert die ökonomischen und sozialen Konsequenzen beider Ansätze.
- Kritische Analyse des Scientific Managements
- Vergleich zwischen Scientific Management und Lean Production
- Ökonomische Effizienz beider Systeme
- Soziale Auswirkungen des Scientific Managements
- Bewertung des japanischen Modells als Alternative
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit. Zuerst wird das Scientific Management von Frederick Winslow Taylor definiert, seine zentralen Prozesse und Ziele erläutert und die Frage nach seinem ökonomischen Erfolg und seinen sozialen Konsequenzen untersucht. Schwerpunkte sind die Methoden des "One Best Way", die Suche nach maximaler Prosperität und die tayloristische Anthropologie mit ihrer Annahme der natürlichen Faulheit des Menschen. Der zweite Teil vergleicht das Scientific Management mit der japanischen Lean Production, wobei Fragen nach der Überwindung des Taylorismus, den Methoden des japanischen Modells, dessen Qualität und negativen Aspekten sowie der möglichen Annäherung an den Taylorismus im Laufe der Weiterentwicklung im Mittelpunkt stehen.
Was ist Scientific Management?: Dieses Kapitel definiert Scientific Management als Methode zur effizientesten Betriebsorganisation im Hochkapitalismus der frühen Massenproduktion. Es werden die autoritären und strengen Methoden, aber auch die weitentwickelten und raffinierten Ansätze des frühen 20. Jahrhunderts erörtert. Kritisiert wird die Verwendung des Begriffs "Wissenschaft", da die tayloristischen Methoden eher eine Strategie für den Umgang mit Arbeitsplatz und -prozess darstellen als auf wissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten zu beruhen. Zeit- und Bewegungsstudien zur planbaren Gestaltung individueller Leistungen und die daraus resultierende optimale Zeiteinteilung werden beschrieben. Das transparente Leistungssystem, die Optimierung der Arbeitsgestaltung und die Motivation durch Gewinnbeteiligung überdurchschnittlich leistungsfähiger Arbeiter werden erläutert, sowie die sozialen Auswirkungen, sowohl positive (höheres Selbstwertgefühl, höhere moralische Verbundenheit) als auch negative (Ausblendung individueller Probleme). Der Fokus auf optimale Ressourcennutzung, Vermeidung von Verschwendung von Humankapital und die Bedeutung der richtigen Person am richtigen Ort werden ebenfalls diskutiert. Die drei Hauptaspekte zur Sicherung maximaler Prosperität (Vereinigung der Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, maximale Ressourcennutzung und das Prinzip des "richtigen Mannes am richtigen Ort") werden genannt, ebenso Taylors Behauptung, dass durch deren Erfüllung Armut und Arbeitsnot nahezu vollständig beseitigt werden könnten.
Schlüsselwörter
Scientific Management, Taylorismus, Lean Production, Zeit- und Bewegungsstudien, ökonomische Effizienz, soziale Konsequenzen, "One Best Way", Ressourcennutzung, Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Interessen, Prosperität, kritische Analyse, Vergleich, japanisches Modell.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Scientific Management und Lean Production
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über das Scientific Management von Frederick Winslow Taylor und vergleicht es mit dem japanischen Lean Production Modell. Er beinhaltet eine Einleitung, eine Definition des Scientific Managements, eine kritische Analyse seiner Methoden und Ziele, einen detaillierten Vergleich mit Lean Production und eine Zusammenfassung der ökonomischen und sozialen Konsequenzen beider Systeme. Schlüsselwörter, eine Zielsetzung und Kapitelzusammenfassungen sind ebenfalls enthalten.
Was ist Scientific Management nach diesem Text?
Der Text definiert Scientific Management als eine Methode zur effizientesten Betriebsorganisation im frühen Hochkapitalismus, die auf Zeit- und Bewegungsstudien basiert. Ziel ist die "One Best Way", also die effizienteste Arbeitsweise, um maximale Prosperität zu erreichen. Kritisiert wird die Verwendung des Begriffs "Wissenschaft", da die Methoden eher strategisch als wissenschaftlich fundiert sind. Der Ansatz beinhaltet ein transparentes Leistungssystem, Optimierung der Arbeitsgestaltung und Motivation durch Gewinnbeteiligung. Soziale Auswirkungen, sowohl positive als auch negative, werden ebenfalls behandelt.
Wie wird Scientific Management in diesem Text kritisiert?
Die Kritik an Scientific Management konzentriert sich auf die autoritären Methoden, die Vernachlässigung individueller Probleme der Arbeiter und die Frage, ob die Methoden tatsächlich auf wissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten beruhen. Der Text hinterfragt die Verwendung des Begriffs "Wissenschaft" und betont den strategischen Charakter der tayloristischen Ansätze.
Was ist Lean Production und wie wird es mit Scientific Management verglichen?
Der Text vergleicht Scientific Management mit dem japanischen Lean Production Modell. Der Vergleich konzentriert sich darauf, ob und wie Lean Production den Taylorismus überwunden hat und welche Vor- und Nachteile beide Systeme aufweisen. Die ökonomischen und sozialen Konsequenzen beider Ansätze werden analysiert, um die mögliche Überlegenheit des einen gegenüber dem anderen System zu evaluieren.
Welche ökonomischen und sozialen Konsequenzen werden behandelt?
Der Text analysiert die ökonomische Effizienz beider Systeme (Scientific Management und Lean Production) und untersucht deren soziale Auswirkungen. Hierbei werden sowohl positive Aspekte (z.B. höheres Selbstwertgefühl durch gesteigerte Leistung) als auch negative Folgen (z.B. Vernachlässigung individueller Bedürfnisse) betrachtet. Die Auswirkungen auf die Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehung und die Frage nach der optimalen Ressourcennutzung werden ebenfalls diskutiert.
Welche Schlüsselwörter sind im Text relevant?
Die Schlüsselwörter umfassen: Scientific Management, Taylorismus, Lean Production, Zeit- und Bewegungsstudien, ökonomische Effizienz, soziale Konsequenzen, "One Best Way", Ressourcennutzung, Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Interessen, Prosperität, kritische Analyse, Vergleich, japanisches Modell.
Welche Kapitel sind im Text enthalten?
Der Text enthält eine Einleitung, ein Kapitel über "Was ist Scientific Management?", ein Kapitel zum japanischen Modell und ein Fazit. Jedes Kapitel wird kurz zusammengefasst.
Was ist die Zielsetzung des Textes?
Die Zielsetzung ist die kritische Untersuchung des Scientific Managements, der Vergleich mit Lean Production und die Analyse der ökonomischen und sozialen Konsequenzen beider Ansätze. Der Text möchte Aufschluss darüber geben, ob und wie das japanische Modell den Taylorismus überwunden hat.
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- Philipp Nern (Author), 2015, Scientific Management. Soziologische Analyse zur Theorie von Frederick Winslow Taylor, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376809